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Facebook zensiert das Bild einer nackten Statue aus Bologna
Bei Nacktheit kennt Facebook keinen Spaß. Fotos von entblößten Körperstellen oder tiefen Ausschnitten werden gesperrt – erst recht, wenn es sich um Genitalien handelt. Auch das Foto eines muskulösen Mannes, der mit viel Selbstbewusstsein die volle Pracht seines nackten Körpers präsentiert, ging Facebook zu weit. Sie forderten die italienische Kunsthistorikerin Elisa Barbari auf, dieses anstößige Bild zu entfernen, berichtet The Telegraph.
Dass es sich bei dem Nackten um den römischen Meeresgott Neptun handelt, der als Bronzestatue aus dem 16. Jahrhundert auf einem Brunnen im Zentrum Bolognas steht – egal. Er ist nackt.
Elisa Barbari hatte das Foto des Neptunbrunnens benutzt, um ihre Facebookseite über Geschichten und Ansichten aus Bologna zu illustrieren, heißt es in dem Bericht. „Es scheint, dass die Statue für Facebook ein zu sexuell explizites Bild ist. Wirklich, Neptun? Das ist verrückt!“, zitiert sie die Zeitung. Sie sei von der Zensur wirklich erstaunt. „Vielleicht möchte Facebook, dass sich die Statue wieder anzieht.“
Demnach habe ihr Facebook geschrieben, dass Bilder oder Videos von nackten Körpern und tiefen Ausschnitten nicht erlaubt seien – auch nicht zum künstlerischen oder pädagogischen Gebrauch.
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In den offiziellen Community Standards heißt es allerdings anders: „Außerdem sind Fotos von Gemälden, Skulpturen und anderen Kunstformen erlaubt, die nackte Figuren zeigen.“
Facebook steht immer wieder in der Kritik, wenn es darum geht, anstößige Inhalte zu entfernen. Während die Hüter bei Fotos mit nackten Körperstellen schnell handeln, tun sie sich bei Hass-Postings und Fake News schwer. Nach einem Bericht des SZ-Magazins über die ungenügende Löschpraxis hatte Bundesjustizminister Heiko Maaß Verbesserungen von dem Unternehmen gefordert.
In der seit den US-Wahlen bestehenden Diskussion um Fake News hat Facebook einen ersten Verbesserungsversuch gestartet: Das Unternehmen stellte vor kurzem ein Pilotprojekt vor, mit dem es Falschnachrichten und Propaganda auf seiner Seite eindämmen möchte.
Mashable zufolge hat sich Facebook inzwischen bei der Frau für den Vorfall entschuldigt. Die Nachrichten-Webseite zitiert einen Sprecher des Konzerns: „Unsere Mitarbeiter sichten pro Woche Millionen von Werbebildern. In manchen Fällen liegen wir dann auch falsch.“ Der nackte Neptun verstoße doch nicht gegen Facebook-Richtlinien.
lot/fran