Auf einem Technofestival auflegen sieht beim bekannten DJ Ricardo Villalobos wie Urlaub aus: Eine rauchen, Shots kippen und Smalltalk halten. Im Netz wird nun diskutiert, was ein DJ alles können muss.
jetzt-redaktion
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Ein bisschen sieht er aus wie eine Fee im Zauberwald. Ricardo Villalobos wedelt mit den Armen, tänzelt von links nach rechts, Stößchen hier, Stößchen da und kramt alle paar Minuten in seiner Plattensammlung. Dass hinter seinem Rücken gerade tausende Besucher des Technofestivals „Cocoon in the Park“ in Leeds zu seinem Set abfeiern wollen, scheint dem Berliner DJ nicht so wichtig zu sein. Die Menge steht unbeholfen vor der Bühne, der Track läuft weiter und Villalobos kippt dann mal einen Shot.
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Im Netz wird diese Woche heftig über Villalobos Auftritt diskutiert. Unterirdisch sei das Set des bekannten Techno-DJs gewesen, er habe das gesamte Festival versaut. Skandal. Wer ist nun Schuld? Der DJ? Das schlechte Wetter? Oder doch die Erwartungen der Zuschauer, die Entertainment und Musik verwechseln? Villalobos spricht in Interviews oft davon, wie groß der Druck sei, auf der Bühne abzufeiern.
Beruhigend vielleicht: Villalobos ist damit in bester Gesellschaft. Der Druffi-Auftritt hat im Musikgeschäft lange Tradition. Für Musiker peinlich, für Fans ärgerlich und für alle, die das Ergebnis später zu Gesicht bekommen: Unterhaltsam. Dass zugedröhnte Musiker eben auch auf einem Techno-Festival vorkommen, scheint die Villalobos-Hater nicht zu beruhigen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Dabei sieht Villalobos wahrscheinlich so ähnlich aus, wie viele andere DJs in ganz "normalen" Clubnächten eben auch. Ziemlich druff, ein bisschen unkoordiniert und mit einem Drink in der Hand. Nur hat jetzt eben einer das Licht angeknipst.