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Diskriminierung
"Ich hasse N***r, deswegen werde ich dir absagen. Das sind die Südstaaten hier, such dir einen anderen Platz für deinen N***rkopf!" Solche rassistischen Nachrichten von Airbnb-Gastgebern sind nur der offensichtlichste Teil eines Problems, das in den vergangenen Monaten zunehmend für Kritik an Airbnb selbst sorgte. In einer Studie der Harvard Business School waren die Chancen auf ein Airbnb-Zimmer in verschiedenen US-Städten für Schwarze 17 Prozent geringer, als für ihre ansonsten vollkommen identischen weißen Testprofile.
Gegen diese Probleme werde von Seite des Unternehmens bisher kaum etwas getan, so die Kritik. Diesen Image-Schaden wollte Airbnb natürlich nicht auf sich sitzen lassen und führt nun ab dem 1. November ein zustimmungspflichtiges Anti-Diskriminierungs-Bekenntnis für alle Nutzer ein.
"Du erklärst dich bereit, jeden – unabhängig von Rasse, Religion, Herkunft, Volkszugehörigkeit, einer Behinderung, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung oder Alter – respektvoll, vorurteilsfrei und unvoreingenommen zu behandeln." So steht es einer Mail, die Airbnb an alle registrierten Nutzer geschickt hat.
Dass das Wort "Rasse" im Deutschen höchstens für Hunde verwendet wird, hat Airbnb beim Übersetzen wohl übersehen. Wer dem Bekenntnis nicht zustimmt, dürfe künftig weder ein Zimmer anbieten, noch selbst eines reservieren, heißt es in der Mail. Die Aufforderung zum Bekenntnis werde künftig bei jedem Login angezeigt.
Das Bekenntnis sei das Ergebnis "umfassender Anstrengungen" von Seiten der Betreiber "um Vorurteile und Diskriminierung in der Airbnb-Community zu bekämpfen." Wenn Airbnb mit seinen Anstrengungen aber mehr als nur sein Image retten will, muss noch mehr passieren. Denn ob das Unternehmen künftig auch aktiv gegen diejenigen Nutzer vorgeht, die ihr Bekenntnis nicht einhalten, davon steht in der aktuellen Ankündigung leider nichts.
qli