Wie kann man Omas Wandteller mit den heimatlichen Windmühlenmotiven in die Jetztzeit holen? Mia Grau und Andree Weissert sagen: In dem man die Windmühlen der Jetztzeit drauf druckt - Atomkraftwerke.
jetzt-Redaktion
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Die Autorin und Regisseurin Mia Grau und der Gestalter Andree Weissert haben eine Website namens Atomteller online gebracht. Auf dieser Website kann man gute, alte Wandteller bestellen. Eigentlich ganz so, wie sie schon bei Oma in der Küche hingen. Nur, dass ihre Motive, naja, etwas moderner ausfallen: Es sind Atomkraftwerke. Untertitel: Biblis, Isar, Krümmel, Brokdorf, und so weiter. Sind ja irgendwie sowas wie die Windmühlen unserer Zeit. Stehen in den idyllischsten Landschaften rum und gehören manchmal irgendwie mit zu dem, was wir Heimat nennen. Ob wir sie nun gut finden oder nicht. Mia Grau erzählt auf der "Über uns" Sektion der Seite, dass ihr die Atommeiler der AKWs Stade, Brunsbüttel und Brokdorf beim Segeln immer schon Wegmarken waren. Und Andree Weissert schreibt, dass er sich schon als Kind fragte, wie so ein kleiner Ort wie sein Heimatort, sich eigentlich so ein großes Schwimmbecken leisten könnte. Natürlich nur durch Atomkraft. "Denkmäler des Irrtums" nennen die beiden Künstler die Anlagen, "Hoffnung von Gestern" und "Folklore von Morgen".
Das ist eine interessante Perspektive und vielleicht sollte man sich tatsächlich so einen Teller zulegen. Und sei es nur, um ihn später samt der geerbten Heimatidyll-Wandteller von Oma an die eigene Wohnzimmerwand zu hängen und zu beobachten, ob die eigenen Kinder sich überhaupt drüber wundern.
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