- • Startseite
- • Netzteil
-
•
Der Mann, der Amerika exotic machen will
Die jetzt-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von youtube angereichert
Um deine Daten zu schützen, wurde er nicht ohne deine Zustimmung geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von youtube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit findest du unter www.swmh-datenschutz.de/jetzt.
Dieser externe Inhalt wurde automatisch geladen, weil du dem zugestimmt hast.
„Es gibt 315 bis 320 Millionen Amerikaner und davon wollen gerade diese beiden Präsident werden“, fragt ein sichtlich unzufriedener Typ im US-Fernsehen. Er steht damit stellvertretend für eine ganze Menge US-Bürger – denn ziemlich viele sehen weder Hillary Clinton noch Donald Trump als geeigneten Präsidentschafts-Kandidaten an. Die mediale Aufmerksamkeit richtet sich immer nur auf die Kandidaten der beiden großen US-Parteien aus. Genau so gibt es aber immer auch „third party candidates“, die sich um das Amt bewerben, über die aber nie wirklich berichtet wird. Zu unrecht, wie wir finden!
Denn Comedian John Oliver hat neulich einen Drittparteien-Kandidaten vorgestellt, der erstens noch verrückter als Trump ist und zweitens einfach nur... Wahnsinn. Joe Exotic aus Oklahoma. Der Mann, der in Anlehnung an Trumps Slogan „Make America great again“ America „exotic again“ machen will. Der Mann sagt über sich Sachen wie: Er besitze den weltweit größten Privatzoo für Tiger, „damit das klar ist: ich werde nicht meine Haare abschneiden“ und „ich weigere mich, einen Anzug zu tragen“.
Exotic produziert natürlich Wahlwerbe-Videos. Darin läuft er mit Knie-Schiene und Krücke zwischen Tigern umher und stellt erstmal klar: „I’m broke as shit“. Das ist übrigens auch einer seiner Slogans, den er auf seiner Facebook-Seite (mit etwas mehr als 11 000 Followern) propagiert und seine Fans ermuntert, ihm Fotos von sich zu schicken, auf denen sie sich ebenfalls als pleite bekennen. Exotic outet sich selbst auch gleich als schwul und sagt, er habe in seinem bisherigen Leben nur zwei Partner gehabt. Außerdem habe er gerade eine Klage am Hals – von so „einer Bitch unten aus Florida“.
John Oliver sagt dazu nur: „Wow! Joe Exotic ist der Typ, mit dem du ein Bier trinken willst, dann noch eins, dann noch ein paar mehr, bis du so betrunken bist, dass du bereit bist, zum ersten Mal Crystal Meth auszuprobieren.“
Leider, das muss man an dieser Stelle dazu sagen, wäre ein Amerika, das wieder exotisch gemacht wurde, auch ein Amerika, das ziemlich bewaffnet ist. Exotic, der eigentlich Joseph Maldonado heißt, präsentiert auf seiner Homepage sein Wahlprogramm. Zentraler Punkt: Das US-Waffengesetz. „Es ist unser konstitutionelles Recht, Waffen zu tragen“, schreibt Exotic da. „Kein Staat sollte die Macht haben, dieses Recht für irgendjemanden einzuschränken.“ Außer man sei nachweislich psychisch gestört, ein sexueller Straftäter oder habe sonstwie jemanden misshandelt. „Die Menschen dieses Landes sollten das Recht haben, sich und ihr Eigentum zu verteidigen“, schreibt Exotic weiter. Mit dieser Meinung liegt er auf einer Wellenlänge mit Trump.
Dafür will Exotic Frauen überlassen, wann sie ein Baby bekommen und wann nicht, also die Abtreibungsgesetze nicht weiter verschärfen. Außerdem will er das Sozial- und das Gesundheitssystem verbessern, Tierschutz stärken und Terroristen wenn überhaupt nur aus der Luft bombadieren, um dann ohne Verluste schnell wieder heim zu fliegen.
Vielleicht sollte man Exotic mal in seinem Zoo besuchen und dafür sorgen, dass er finanziell wieder flüssiger wird, statt ihn zu wählen. So wäre zumindest den Tigern geholfen.
max