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"Behandle mich schlecht!"

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Es gibt Restaurants, da ist der Service so mies, dass man sich bei dem Gedanken erwischt, ohne zu Bezahlen abzuhauen. Kann man ja auch nix dafür, wenn der Kellner einen seit 20 Minuten ignoriert, um dann zu sagen: "So lange kein Geld auf dem Tisch liegt, komme ich gar nicht erst".

Berlin ist für diese schlechten Manieren besonders bekannt, wobei miese Bedienung dort manchmal sogar damit gerechtfertigt wird, dass das eben zur Stadt dazugehöre – "Berliner Schnauze" und so, das wollen die Touristen auch mal erleben. Schon klar.

Das Faszinierenste an Restaurants mit sehr unfreundlichen Bedienungen ist allerdings, dass die Gäste anscheinend trotzdem immer wiederkommen. Anders ist nicht zu erklären, dass gerade in Szeneläden, die irgendwelche Burger aus handmassiertem Blablabeef anbieten, das Personal besonders unfreundlich ist und die Tische trotzdem immer alle reserviert sind. Eine Kollegin hat dafür mal den Begriff "schwieriges Pony" geprägt: "Denn mittlerweile bist du der Star in deinem Freundeskreis, wenn du es schaffst, dich in dem hippen Café, in dem die Gäste aus Prinzip schlecht behandelt werden, zum Stammgast hochzuarbeiten", schrieb sie damals. Blöd nur, dass sie diesen Gedanken nicht direkt in eine Geschäftsidee umgemünzt hat - ein Restaurant in Chicago hat das jetzt nämlich getan.

Im Ed Debevic's , einem auf den ersten Blick ganz normalen American Diner, bezahlt man nun nämlich dafür, besonders schlecht vom Personal behandelt zu werden. Es gibt dazu sogar ein Video auf Youtube, in dem eine Kellnerin als Kunstfigur "Cherry" den Gästen erzählt, sie würde ihnen jetzt nur etwas zu trinken bringen, damit sie endlich die Klappe halten, und dass sie ja eh zu dumm seien, die Speisekarte richtig zu lesen. 

Am Ende halten die (vielleicht auch bezahlten Gäste?) noch einmal den Namen des Restaurants in die Kamera und sagen "This is hilarious". Das Video ging natürlich direkt viral und Kellnerin Cherry ist ein kleiner Star, was sie auf ihrer Instagram-Seite auch eifrig dokumentiert.

 

Bevor jetzt irgendein Restaurant in Berlin, München oder sonstwo auf eine ähnliche Idee kommt: Nein, unfreundlich sein ist nicht der neue Trend, mit dem man Geld machen kann. Und ja, das meinen wir völlig unironisch.

 

 

Text: Charlotte Haunhorst

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