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Apokalypse - mal wieder
Eigentlich sollte diese Meldung gut für alle Hobbyastronomen sein: In der Nacht von Sonntag auf Montag gibt es eine totale Mondfinsternis - inklusive Blutmond.
Erinnern wir uns kurz an die Schulzeit zurück: Eine Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde sich so zwischen Sonne und Mond schiebt, dass der Mond in ihrem Schatte liegt. Hinzu kommt aber am Montag, dass der Mond supernah an der Erde ist (ein sogenannter "Supermond", ganz ernsthaft) und nicht unsichtbar wird, sondern rot leuchted - also zum Blutmond wird. Für die, die es ganz genau wissen wollen: Das liegt daran, dass trotz der Verdeckung immer noch Sonnenlicht durch die Erdatmosphäre in den Schattenkegel hinein gebrochen wird. Und das betrifft vor allem die roten, langwelligen Teile des Lichts, deshalb leuchtet der Mond rot. So weit, so romantisch - könnte man meinen.
Das Internet findet das aber nicht romantisch, sondern eher angsteinflößend. Und das liegt vor allem an Menschen wie Irvin Baxter. Der ist selbsternannter "Präsident des Endzeitministeriums", das übrigens seinen Sitz in einem Suburb von Dallas hat, und prophezeit schon sehr lange, dass das Ende nah sei. Um genau zu verstehen, wie er das meint, könnte man jetzt bei ihm eine 14-teilige DVD-Box für 200 Dollar kaufen, was wir dann aber doch gelassen haben. Stattdessen reicht auch dieses Youtube-Video:
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Darin kündigt Baxter an, dass mit dem Blutmond "some great event" passieren wird und das reicht natürlich, um das Internet, vom ausgebliebenen Maya-Weltuntergang 2012 immer noch nachhaltig enttäuscht, anspringen zu lassen. Der Hashtag #bloodmoon trendet bereits seit Tagen auf Twitter und Facebook, viele fragen sich: Ist das große Event die Apokalypse? Wird dem Papst, der, was ja kein Zufall sein kann, zeitgleich die USA bereist, etwas widerfahren? Oder geht es vielleicht um den Atomdeal, den die Welt bei der UN-Vollversammlung, die ganz zufällig am 28. September beginnt, mit dem Iran eintüten will???
Und während alle Panik schieben und zahlreiche Webseiten mit Texten wie "Bringt der Blutmond wirklich den Weltuntergang" versuchen Leute auf ihre Seite zu locken, freuen sich vor allem Online-Propheten wie Irvin Baxter. Für Sonntagnacht hat er bereits einen großen Vortrag über die Auswirkungen des Blutmondes angekündigt. Danach ist er bis Ende November ziemlich ausgebucht - er muss überall in den USA Vorträge über die Apokalypse halten. Der Mann hat vermutlich Insiderwissen, wie es nach Montag weitergeht.
Text: Charlotte Haunhorst