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Aktivist verteilt Unterhosen auf der Copacabana
"Princesinha do Mar", Meeresprinzesschen, hat Tom Jobim sie genannt. Sie, das ist der vier Kilometer lange Strand vor Rio de Janeiro. Sie, das ist die Copacabana, der wohl berühmteste Strand der Welt. Ein brasilianischer Aktivist hat das Prinzesschen nun befleckt. Mit mehr als 400 blutigen Damen-Unterhosen. Damit will er auf die hohe Zahl an Vergewaltigungen in seiner Heimat aufmerksam machen.
Anlass war die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung eines 16-jährigen Mädchens Ende Mai. Das Mädchen wurde offenbar von mehr als 30 Männern vergewaltigt. Womit sie eine der etwa 50.000 Frauen ist, denen das in Brasilien laut dem Forum für öffentliche Sicherheit jedes Jahr angetan wird.
"Wir sind hier, um zu protestieren", zitiert die New York Times Antonio Carlos Costa, den Organisator der Aktion. "Wir rufen die Behörden auf, diese kriminellen Praktiken nicht ungestraft zu lassen und in ärmeren Gemeinden, wo Frauen besonders gefährdet leben, für Sicherheit zu sorgen." Costa habe bewusst genau 420 Unterhosen verteilt, weil das der Zahl der Frauen entspricht, die alle 72 Stunden in Brasilien vergewaltigt werden.
Zusätzlich stellte die NGO "Rio de Paz" große Foto-Wände in den Sand, die Fotografien von 20 Frauen zeigen, die Opfer von Gewalttaten geworden sind. Die Bilderserie des Künstlers Marcio Freitas trägt den Namen "I will never be silenced".
max