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Gesundheitsorganisation kritisiert Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht"

Foto: Netflix

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Auch Wochen nach ihrem Release sorgt die Netflix-Serie Tote Mädchen Lügen Nicht für Diskussionen. Als Information für diejenigen, die die Serie noch nicht gesehen haben: Sie spielt an einer High School und dreht sich um Clay Jensen und Hannah Baker. Zu Beginn der Serie ist Hannah jedoch schon nicht mehr am Leben – sie hat Suizid begangen. Doch bevor sie das tat, nahm sie sieben Hörkassetten auf, auf denen sie von dreizehn Gründen erzählt, die zu ihrer Entscheidung geführt haben. Diese schickte sie dann an die einzelnen Personen, die auf ihnen genannt wurden. Im Laufe der Serie erfahren die Zuschauer durch die Kassetten und Flashbacks, um was für Gründe es sich handelt.

Von Anfang an wurde die Serie allerdings auch scharf kritisiert, unter anderem weil der Fokus der Erzählung sehr stark auf Mobbing-Prävention liegt, auf psychische Probleme und – im Besonderen –Depressionen und tatsächliche Suizid-Prävention wird allerdings wenig eingegangen. Jetzt hat sich auch Headspace, eine australische Organisation für psychische Gesundheit, in die Diskussion eingeschaltet. Auf ihrer Website warnen sie davor, dass die Serie Zuschauer mit sehr genauen Details zum Thema Suizid konfrontiere. Sie befürchten, dass solche Szenen junge Menschen – vor allem diejenigen, die bereits unter psychischen Problemen leiden – deshalb die Methoden für einen Suizid zu nahe bringen. Bereits im März hatte die amerikanische Suizidpräventions-Organisation SAVE kritische Hinweise zum Umgang mit der Serie veröffentlicht. Auch auch andere Menschen – wie zum Beispiel Schauspielerin Shannon Purser, die als Barb in der Netflix-Serie Stranger Things zu sehen war – haben sich dieser Kritik angeschlossen.

Auch wir haben über Tote Mädchen lügen nicht berichtet und die Serie als sehenswert empfohlen. Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen: Wer von psychischen Problemen betroffen ist, sollte um diese Serie einen Bogen machen oder sie nur mit Vorsicht genießen. Außerdem ist es wichtig, das zu tun, was keiner der Charaktere in der Serie konsequent tut: sich bei Problemen und Suizidgedanken an eine Person zu wenden und Hilfe zu suchen. Egal, ob es sich um einen Elternteil, einen Vertrauten, einen Freund oder einen Fremden handelt.

Anmerkung der Redaktion: Wenn Du Dich selbst betroffen fühlst, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge oder U25. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 gibt es Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

vh

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