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Wacken Open Air: Laura übersetzt Metal-Konzerte in Gebärdensprache
Einige dürften sie schon kennen, denn inzwischen stand Laura Schwengber schon auf etlichen Konzertbühnen. Ihre Videos gehen immer wieder durchs Netz. Laura ist Dolmetscherin für Gebärdensprache – mit der Besonderheit, dass sie auch Musik in Gebärdensprache übersetzt. So war sie zum Beispiel schon beim Puls Open Air, wo sie Konzerte von Kraftklub und der Antilopen Gang für alle erfahrbar gemacht, die sie nicht hören können.
An diesem Wochenende ist sie zum ersten Mal beim Wacken Open Air dabei und hat sich einer neuen Herausforderung gestellt: Metal-Songs dolmetschen. Da sie nie einfach nur den Text dolmetscht, sondern auch die Musik und das Gefühl rüberbringen will, musste sie sich da erst mal in ganz andere Rhythmen einfinden. Und so sieht das Ganze dann aus:
Am Freitag stand Laura mit Wirtz, Schandmaul und Da Rocka & Da Waitler auf der Bühne. „Gerade auf Schandmaul musste ich mich erst mal einstellen und hab tatsächlich vorher trainiert“, erklärt uns Laura. Wir erreichen sie im Auto, sie ist schon wieder unterwegs zum nächsten Festival. Für einen Auftritt trainieren, bedeutet bei Laura, dass sie sich die Musik immer wieder anhört und sie in ihren Alltag integriert, um sie zu verinnerlichen. Für ihren Einsatz auf dem Wacken bedeutete das aber auch: Seil springen und Nacken trainieren. Wenn man sieht, wie Laura auf der Bühne abgeht, wundert man sich da nicht. „Das hat aber auch ganz gut geklappt. Ich habe jetzt zumindest keinen Muskelkater vom Headbangen“, versichert sie und lacht.
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Laura möchte, dass die Musik bei Tauben auf einem gleichen emotionalen Level ankommt wie bei Hörenden. Dass das tatsächlich funktioniert, zeigt ihr das Feedback, das sie immer wieder bekommt. Auch jetzt am Wochenende waren einige taube Festivalbesucher da. Viele davon hatten von der Dolmetscherin gehört und sind deswegen gekommen. Teilweise waren sie zum allerersten Mal auf dem Wacken, obwohl sie eigentlich um die Ecke wohnen.
Aber auch viele Hörende haben Laura nach ihrem Auftritt angesprochen und waren begeistert, teilweise richtig „infiziert“ von der Gebärdensprache: „Ganz viele haben Gebärdensprache-Vokabeln übernommen. Bei Wirtz zum Beispiel gab es Momente, da hat das ganze Publikum in Gebärdensprache geklatscht. Das war irre.“ Solche Aktionen freuen sie ganz besonders, denn so kommt Inklusion auch langsam in die Musikwelt.
val