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Spotify auch als Videoplattform
Ist das jetzt vielleicht das Comeback des Musikvideos, dieser quasi toten Medienform? Noch diese Woche sollen Spotify-Nutzer Videos sehen können. Erst wird die Funktion für die Android-App in Deutschland, Großbritannien, Schweden und in den USA freigeschaltet. Im Laufe der kommenden Woche sollen auch iOS-User Zugang bekommen, schreibt das Wall Street Journal.
Welche Inhalte man dann sehen kann, soll sich stark an deren Musikgeschmack orientieren, sagt Spotify-Manager Shiva Rajaraman.
Es geht aber offenbar nicht nur um Musikinhalte. Internationale Kooperationen hat der Streaming-Dienst mit ESPN, Comedy Central, BBC, Vice Media, TED, GQ, Vogue und den Maker Studios abgeschlossen. Eigene Formate sollen Namen tragen wie „News of the Week“ oder „Laughs at Lunch“, verkündet Rajaraman. Lang sollen die Videos nicht sein, eher kurze Clips mit Ausschnitten aus der Talkshow "Jimmy Kimmel".
In Deutschland hat sich Spotify als Partner unter anderem das Deutschlandradio, Mediakraft Networks und den Bayerischen Rundfunk gesucht – eine Mischung, die auf den ersten Blick noch nicht ganz logisch erscheint.
Die Absicht hinter Spotifys Angriff auf die Video-Streaming-Branche ist klar. Zwar hat das Unternehmen weltweit 75 Millionen Nutzer, 20 Millionen Abonnenten und einen Marktwert von etwa 8,5 Milliarden Dollar, profitabel ist es aber noch nicht. Nicht zuletzt, weil seit neustem auch Apple auf dem Musik-Streaming-Markt mitmischt.
Das Besondere an dem neuen Angebot: Die Videos sollen werbefrei sein – und damit den Nutzern einen Anreiz bieten, noch mehr Zeit auf der Plattform zu verbringen.
Manager Rajaraman wisse, dass sich User erst daran gewöhnen müssen, Videos in Zukunft nicht nur auf Youtube, Facebook oder Snapchat schauen zu können, sondern auch auf Spotify. „Uns geht es nur darum, Musikfans zu geben, was sie wollen“, sagt er. Klingt fast zu uneigennützig.
fie