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Rap gegen Donald Trump
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Eminem, mittlerweile 44 Jahre alt, ist sichtlich wütend. Steht in einer Parkgarage, hinter ihm ein paar schöne Autos und eine Entourage aus lauschenden Zuhörern mit ernsten Blicken. Vorne rappt, schreit und flucht Eminem sich seinen Frust von der Seele. Und wenn in diesen Tagen Künstler öffentlich wütend auf jemanden sind, handelt es sich meistens um, wer hätte es gedacht: Donald Trump. Der Inhalt: Trump sei ein Rassist, konzentriere sich lieber auf kniende NFL-Spieler, als auf ein schärferes Waffengesetz und werde vermutlich einen atomaren Holocaust anzetteln.
Wenn man dieser Tage liest, welcher Künstler, Comedian oder Demokrat gerade wieder Donald Trump „zerstört“, „fertiggemacht“ oder „vernichtet“ hat, fragt man sich immer auch: Werden das auch Menschen mitbekommen, die nicht eh schon Trump-Gegner waren? Hilft diese Selbstvergewisserung irgendwem, außer der PR-Maschine des Vortragenden oder, noch schlimmer, Donald Trump und seiner Inszenierung als Gegner des Establishments? Und gehören „Fertigmachen“, „Zerstören“ und „Vernichten“ in einer Demokratie zum richtigen Umgang mit dem politischen Gegner?
Zumindest in den ersten zwei Punkten unterscheidet sich der Fall Eminem von anderen Wutreden: Eminem verkörpert, seine Karriere als Rap-Superstar mal abgezogen, das ultimative Trump-Wähler-Klischee: Männlich, weiß, wütend, aufgewachsen in wirtschaftlich abgehängten Vorstadtsiedlungen in Michigan. Und wie er in seinem Rap feststellt, dürfte es dementsprechend eine Menge Trump-Wähler unter seinen Fans geben. Eminem stellt sie vor die Entscheidung:
And any fan of mine who's a supporter of his
I'm drawing in the sand a line: you're either for or against
and if you can't decide who you like more and you're split
on who you should stand beside,
I'll do it for you with this:
"Fuck you!"
Man kann darüber streiten, ob diese Wut ein konstruktives Mittel gegen Donald Trump ist. Eines aber ist sie ohne Zweifel: echt.
qli