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Cardi B bekommt als erste Frau einen Grammy für ein Rap-Album

Cardi B macht auch Schlagzeilen mit ihrer Optik. Hauptsächlich, weil sie für ihre Frisur ganz normales Drei-Dollar-Haarspray verwendet hat.
Foto: AFP/Kevin Beck

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Für viele war es wohl die Überraschung des Abends, vor allem für Cardi B selbst: Die 26-Jährige gewann mit „Invasion of Privacy“ am Sonntag den Grammy für das beste Rap-Album 2018 – als erste Frau bislang, obwohl der Preis in der entsprechenden Kategorie schon seit 1996 verliehen wird. Vor ihr waren zudem erst vier andere Frauen überhaupt nominiert: Eve, Missy Elliott, Nicki Minaj and Iggy Azalea.

Für viele ist die Auszeichnung der jungen Frau also ein Grund zur Freude. Nicht nur weil Cardi B, die eigentlich Belcalis Marlenis Almanzar heißt, in den USA ein Superstar mit Millionen Fans ist. Sondern auch, weil ihr Sieg ein Erfolg für alle Frauen im Rap-Business bedeutet.

Immerhin ist Cardi B nicht nur irgendeine Frau, sondern auch noch eine, die eher ungünstige Startbedingungen hatte und sich ihren Erfolg selbst erkämpfen musste: Ihre Mutter stammt aus Trinidad, der Vater aus der Dominikanische Republik, sie selbst wuchs in der Bronx in einfachen Verhältnissen auf. Als Teenager arbeitete Cardi B in einem Supermarkt, später als Stripperin, bis sie über die sozialen Netzwerke Bekanntheit erreichte und 2016 begann, Musik zu machen.

Den Grammy gewann sie nun mit ihrem Debutalbum. Das stellte sie übrigens fertig, als sie schwanger war. In einem Zustand also, in dem Frauen oft als nicht leistungsfähig abgetan werden. Für viele ist das ein Grund mehr, sich über den Erfolg der Rapperin zu freuen.

Eine Frau allerdings war trotz all dem überhaupt nicht begeistert von Cardi Bs Auszeichnung: Sängerin Ariana Grande, die selbst den Grammy für das „Best Vocal Pop Album“ gewann. Auf Twitter schrieb sie unmittelbar nach Cardi Bs Sieg „Trash“, „Fuck“ und „Literal Bullshit“. Offenbar hatte sie erwartet, dass ihr verstorbener Exfreund Mac Miller, der posthum für sein Album „Swimming“ nominiert war, gewinnen würde. Seine Eltern waren zu der Verleihung eingeladen worden, sodass Grande sein Gewinn wahrscheinlich erschien.

Schnell schrieb Grande dann aber „Sry“ und löschte die Tweets. Nachdem sich Screenshots davon allerdings schnell verbreitet hatten, entschuldigte sie sich später noch ausführlicher für ihren Gefühlsausbruch und sagte gegenüber einem Fan: „Es hat nichts mit ihr zu tun.“

Vermutlich eine gute Entscheidung, schließlich zeigte Cardi B kurz darauf, dass auch sie Mac Miller den Grammy gegönnt hätte: „Ich teile ihn mit dir, Motherfucker“, sagte sie in einer inoffiziellen Dankesrede.

lath

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