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Das ModeABC. Heute: P wie Parka

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Es gibt einige wenige Kleidungsstücke, die verlässlich nahezu jeder Mode- und Wetterlaune trotzen. Der Chuck von Converse ist beispielsweise die unumstrittene Ikone unter den Sneakern - kennt jeder, hat jeder, passt immer. So ähnlich kann man auch die Sonderstellung des olivgrünen Parkas im Jackensektor beschreiben, die sich hier ebenfalls daran zeigt, dass die typischen Regeln der modischen Halbwertzeit für ihn nicht gelten. Er wird nicht hässlicher, je mehr Leute ihn tragen. Im Gegenteil: Man zieht ihn sogar noch lieber an, je mehr man ihm ansieht, dass er schlecht behandelt wird.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Parka hat seit seiner Erfindung wie viele Kleidungsstücke eine bemerkenswerte Wandlung vom Nutzartikel zur Popkulturobjekt durchgemacht. Ursprünglich wurde er von den Inuits erfunden, um sich bei der Jagd und bei der Fischerei vor Wind und Wasser zu schützen. Weil er so warm hielt, nannten sie ihn „Hitze“ – Parka. Perfekt für das Militär also, weswegen er seit des Koreakrieges 1952 in der US Army und wenig später auch in der Bundeswehr im Einsatz ist. Sein ziviles Debüt feierte der US Army-Parka in den 60ern als Uniform der Mods, für die er ein Antistatement gegen die Lederjacken der verfeindeten Rocker war (zu sehen zum Beispiel in der berühmten

. Und die Mods trugen allesamt Parka, damit es auf dem Vesparoller nicht so zog.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Links: Parka der US Army. Rechts: Herkömmlicher Bundeswehrparka Wer hätte allerdings gedacht, dass gerade die Soldatenjacke mit dem schwarz-rot-goldenen Aufnäher am Ärmel die erfolgreichste internationale Karriere machen würde. Egal ob in London, Toronto oder Tokio - will der Mensch von Welt im Army Shop seines Vertrauens einen original Militärparka ergattern, lautet das Label der Wahl heute meist: Bundeswehr. Gründe: Er ist günstig, schlicht, hat viele Taschen und ein sehr kuscheliges Teddy-Futter. Die radikale Aussage hat der Parka dabei schon seit den 70er Jahren eingebüßt, als er damals ein Widerspruch seiner selbst war: Die einen trugen ihn bei Manöverübungen und waren beim Militär. Die anderen, etwa prominente Parkaträger wie die Mitglieder der Kommune 1, zogen damit auf Antikriegsdemos. Mittlerweile ist das Tragen des Parkas längst nicht mehr an irgendeine Gesinnungsfrage geknüpft. Der Alt-68er hat seinen seit Jahrzehnten im Schrank, der Jung-Indie besorgt ihn sich für sein Tocotronic-Gedächtnis-Outfit und ab und zu rennt mal irgendeine Lohan oder Geldof im Parka durch den Boulevardwald. Bei der derzeit drohenden Flut von neu aufgelegten Offiziersmänteln und Feldwebelschirmmützen sieht der Parka nicht mal mehr nach „Military Chic“ aus. Und ist damit: die perfekte Uniform für alle.

Text: xifan-yang - Illustration: Katharina Bitzl

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