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Lars Eidinger: 550-Euro Luxus-Aldi-Tüte wird stark kritisiert
Wer in Berlin lebt und Geld hat, zeigt das besser nicht. Man will ja nicht seine Street Credibility verlieren. Hipster verkünsteln sich daher darin, arm auszusehen und gleichzeitig nicht arm zu sein. Denn: Am Ende soll eben doch klar werden, dass man Geld hat, aber nicht damit protzen will. Dieser Trend des Understatements ist nicht neu. „Balenciaga“ hat bereits vor drei Jahren eine Luxus-Ikea-Tasche entworfen und „Vetements“ 2018 eine Edel-Kollektion mit DHL. Einer, der zum ersten Mal unter die Modedesigner gegangen ist, hat diesen Trend jetzt auf die Spitze getrieben: der Schauspieler Lars Eidinger.
Bekannt durch seine Rolle als Hamlet bei der Schaubühne, Auftritte in den Deichkind-Videos und als DJ, hat er gemeinsam mit Philipp Bree für dessen Label eine Aldi-Tüte in Luxusversion entworfen. „Geräumiger Shopper, aber leicht, offenkantig, ein Hauptfach”, so wird die Tasche beschrieben. Sie sieht zwar aus wie eine stinknormale blau-weiß gestreifte Alditüte, kostet aber 550 Euro und ist auf 250 Exemplare limitiert. In mineralisch gegerbtem Rindleder soll so das „No-Design der Aldi-Einkaufstasche” widergespiegelt werden.
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Für die Werbekampagne posiert Eidinger mal in einem Einkaufswagen mit Tüte auf dem Kopf, mal auf einem Kaugummiautomaten. Ein anderes mal steht er vor dem Nachtlager einiger Obdachloser. Er trägt eine verwaschene Jeansjacke und Kapuzenpulli, taucht scheinbar in eine prekäre Lebenswelt ein. Und genau deswegen wird Eidinger nun besonders auf Twitter stark kritisiert: Es sei respektlos, sich den Ort armer Menschen zu eigen zu machen, um Profit daraus zu schlagen. Eidinger könne sich schließlich aussuchen, mal kurz für ein Foto arm auszusehen. Für andere sei das aber ernüchternde Lebensrealität.
Die Autorin Giulia Becker, auf Twitter Schwester Ewald, bezeichnet Eidinger daher zynisch als DJ Lars Prada. Die Moderatorin Nhi Le wirft Eidinger zudem vor, mit der Werbekampagne Armut zu ästhetisieren.
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Die Werbekampagne ist nicht die erste fragwürdige Aktion, bei der es für Eidinger Kritik hagelte. In seiner ersten Solo-Kunstausstellung in Aachen im Sommer 2019 zeigte der Berliner Fotos seines Instagram-Kanals. Darauf waren unter anderem Obdachlose, Schlafende und Betrunkene abgelichtet worden. An die Persönlichkeitsrechte der Menschen, deren Rückzugsorte er öffentlich zeigte, hat Eidinger wohl nicht gedacht. „Ich führe sie nicht vor. Ich sehe mich in diesen Bildern selbst“, rechtfertigte er sich.
Auch der Name seiner Partyreihe „Autistic Disco” ist fraglich. Mit diesem Namen macht er sich ein weiteres Mal die Lebensrealität diskriminierter Menschen zu eigen. Dass Menschen mit Autismus oft mit Vorurteilen konfrontiert sind, scheint er einfach auszublenden. Oder er wollte auch damit ein ironisches „Understatement“ setzen, wie mit der Designer-Aldi-Tüte.
nopa