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Lil Nas X: Nike verklagt Designer von Satan Shoes
In Lackstiefeln und Boxershorts gibt er dem Teufel einen Lapdance. Kurz darauf bricht er ihm das Genick – und setzt sich selbst die Hörner auf. So endet das Musikvideo von Rapper Lil Nas X zu seinem neuen Track „Montero (Call Me By Your Name)“. Noch nie zuvor in der Geschichte des US-amerikanischen Hip-Hops hat ein Rapper die eigene Homosexualität derart selbstbewusst und lustvoll präsentiert. Kein Wunder, dass das Video nach wenigen Tagen schon mehr als 40 Millionen Mal gestreamt wurde.
Lil Nas X hat sich bereits vor zwei Jahren geoutet, nach dem enormen Erfolg seines Debüt-Hits „Old Town Road“. Eigentlich hatte er sich aber geschworen, die eigene Sexualität niemals öffentlich zu machen. Das offenbarte Lil Nas X nun in einem emotionalen Brief an sein 14-jähriges Ich. Darin heißt es: „Ich weiß, wir haben uns geschworen, das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen, aber es wird viele Türen für andere queere Personen öffnen.“ Auch wenn es viele verärgern werde, sei es wichtig, damit in Zukunft niemand mehr anderen Menschen vorschreibt, wer sie zu sein haben. Dieses Statement in Kombination mit seiner queeren Hip-Hop-Performance (inklusive Teufel-Lapdance) hätte vermutlich ausgereicht für einen revolutionären Release. Aber Lil Nas X hat noch einen draufgesetzt.
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Denn anlässlich des neuen Tracks hat der Rapper gemeinsam mit dem New Yorker Künstlerkollektiv MSCHF Product Studio Turnschuhe auf den Markt gebracht. Und zwar nicht irgendwelche Turnschuhe, sondern: „Satan Shoes“. Dabei handelt es sich um speziell angefertigte „Nike Air Max 97“-Sneaker mit Pentagramm-Anhänger, umgedrehtem Kreuz und einer Sohle, in der sich rote Tinte befinden soll, sowie – Achtung! – ein Tropfen menschliches Blut. „Wir lieben es, für unsere Kunst Opfer zu bringen“, erklärte ein Sprecher des Kollektivs (das Blut stammt angeblich von den Künstler*innen selbst).
Außerdem ist die Edition auf eine Stückzahl von 666 Exemplaren limitiert und ein Paar kostet 1018 US-Dollar. Der Preis ist eine Referenz auf eine Bibelstelle, die auch auf der Außenseite der Sneaker eingraviert ist: „Lukas 10,18“. Im Evangelium nach Lukas geht es an der Stelle, wenig überraschend, um den Teufel: „Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“ Medienberichten zufolge waren die Schuhe in weniger als einer Minute ausverkauft.
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Das große Problem an der PR-Aktion: Der Sportartikelhersteller Nike hat damit rein gar nichts zu tun – und findet sie zudem gar nicht gut. In einem Statement gegenüber dem Nachrichtensender CNN erklärte das Unternehmen, das Künstlerkollektiv habe damit die Markenrechte verletzt: „Nike hat diese Schuhe nicht designt oder auf den Markt gebracht und befürwortet sie auch nicht.“ Die Konsequenz: Nike verklagte das Künstlerkollektiv MSCHF. Denn der Verkauf der „Satan Shoes“ schade dem Ruf des Unternehmens. Zuvor hatten in den sozialen Medien konservativ-christliche US-Amerikaner*innen zum Nike-Boykott aufgerufen. Darunter der ehemalige NBA-Spieler Nick Young. Auf Twitter äußerte sich außerdem Fernsehpastor Mark Burns über die Satan-Sneaker und das Musikvideo: „Das ist bösartig und ketzerisch. Ich bete dafür, dass sich Christen dagegen erheben.“ Andere sahen die Aktion des Rappers gelassen – oder feierten ihn dafür:
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Lil Nas X selbst postete ein Video auf Youtube, mit dem Titel: „Lil Nas X entschuldigt sich für Satan-Shoes“. Was er darin allerdings nicht tut: sich für die Satan-Shoes entschuldigen. Noch bevor er in dem Video zur einer vermeintlichen Entschuldigung ansetzt, springt es zur Teufels-Lapdance-Szene aus „Montero (Call Me By Your Name)“.
Interessant ist übrigens, dass MSCHF bereits im Herbst 2019 ein Gegenstück zum Satan-Sneaker auf den Markt gebracht haben. Ebenfalls ein „Air Max“-Modell, gefertigt mit Kruzifix aus Stahl und „Weihwasser“ in der Sohle: die „Jesus Shoes“. Damals gab es keine Klage von Nike.
fsk