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Pop oder nicht Pop, das ist hier die Frage
von Gibt es Hausfrauenpop? Ist es Pop weil es schlecht ist? Ist es Pop weil es die Mode diktiert? Ist nur Musik Pop? Kommt Pop von Populär? Kann nicht auch schlechter Pop verdammt gut sein? Nehmen wir zum Beispiel Britney Spears oder Justin Timberlake. Erstens waren die mal verdammt schlechte Popstars und was sind sie heute? Die gute Britney ist ein versoffenes Luder und geht in die erste Scheidung, nein die zweite.
Die ist ja gleich zweimal Pop (Foto:ddp) Aber Toxic ist einer der besten fürchterlichsten tollsten Popsongs ever. Ich persönlich pflege das abstruse Hobby, Bootlegs von Toxic zu sammeln. Und manchmal gebe ich kleine Essen und alle müssen den ganzen Abend Toxic in 123 Versionen hören. Ich habe inzwischen auch von verschiedenen anderen Britney-Tracks Bootlegs. I love them. Was zum Teufel ist denn nun Pop? Hat irgendjemanden dieses Pop gesehen? Irgendwie ist alles Pop. Seien es die Beatles, Warhol, die Sex Pistols, Blur, Underworld, Ewan Mc Gergor, Trainspotting, Britney, Justin, New Kids On The Block, Michael Jackson, Gorbatschow und Che. Irgendwie waren alle irgendwann irgendwie Pop. Wie es passieren konnte, weiß auch keiner mehr so wirklich. Es gibt Hausfrauenpop - Paul Young ist ein guter Hausfrauenpopvertreter. Es gibt Intellektuellenpop – Tocotronic. Deutschen Pop, Hip Hop Pop, Rave Pop .Marushas "Somewhere over the Rainbow" ist ein schlechter Vertreter für Rave Pop oder zum Beispiel Scooter. Das ist Fußballstadionstechnopop. Oder Väterpop von Chris Rea oder George Harrison. Es ist Pop weil es populär ist. Weil es irgendwann jeder kennt. Auch kleine Dinge können im kleinen Rahmen Pop sein. Pop zu sein geht ganz schnell. Tja, und wie ist das nun mit dem Wohlstandsgesellschaftsdings in Sachen Pop? War die Rebellion der Nährboden für Pop? Ist Freiheit eine gute Bedingung für das Gedeihen von Pop? Anscheinend schon. Pop spreng Grenzen, Pop schockt, Pop lässt einen Fremdschämen. Alles ist also Pop. Pop is Terror und Terror is Pop. Heute können wir alle problemlos Pop sein, wir brauchen uns für Pop nicht mehr zu schämen. Ist Pop nun nur Attitüde? Oder ist Pop gar zu einer Attitüde verkommen? War Pop einmal mehr? War Pop einmal mehr Glamour? Wurde Pop einmal mehr geliebt? Ist der neue Pop vielleicht nicht der alte? Umso länger ich darüber nachdenke, was ist Pop und was hat was zu Pop gemacht, umso verwirrter werde ich. Schön an Pop ist ja auch, dass es vorwärts sowie rückwärts immer Pop ist und bleibt. Und das gibt mir wieder Sicherheit. Pop ist alles. Pop ist Kitsch. Pop ist Musik. Kunst ist Pop. Pop ist Kunst. Pop hat Grenzen aufgeweicht. Pop hat der Revolution geholfen. Pop war und ist eine Revolution. Am Ende fällt mir da die Geschichte ein, die der Besuch aus Berlin am Morgen erzählte. Sie war in Brasilien. Sie meinte, dort adaptierten die Kids einfach wahllos Modestile aus Europa. Zum Beispiel laufen da Mädels rum, die aussehen wie die Mädchen der Skinhead-Fraktion. Aber das hätte nichts mit deren Einstellung zu tun. Sie würden nur den Stil kopieren. Also nicht den Inhalt. Und das sei doch dann auch irgendwie Pop. Kopierte Merkmale einer Gruppierung ohne Übernehmen der Attitüde, der Einstellung ist Pop? Da wusste ich plötzlich Pop ist. Pop ist eine Einstellung. In meinen Augen eine gute. Es gibt guten und schlechten Pop. Aber es gibt einfach nicht genug Pop auf der Welt. Und Pop könnte wieder mal aggressiver werden. Der Pop der Jetztzeit ist lange nicht mehr so aggressiv wie der Pop von gestern. Gestern noch war Pop viel mehr Rock. Pop`n Rock. Dabei ist doch Rock am Ende auch nur Pop. Seid doch einfach alle wieder ein bisschen mehr Pop.