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Frieden zwischen den Geschlechtern?

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Der Gehalt an diskussionsrelevanten Themen ist in den meisten Beiträgen gering: Joel Seriá, französischer Filmemacher, macht sich über Machos lustig, gibt aber unumwunden zu, dass er Frauen auch gerne auf ihre Körper reduziert. Die Band Girlschool beweist, dass Frauen auch Metal spielen können. Ein enttäuschter jugendlicher japanischer Single feiert sein Solodasein, in dem er sich als Frau verkleidet und freut sich über die Aufmerksamkeit, die er dafür bekommt. Einzig im Beitrag über die New Yorker Punk-Künstlerin Lydia Lunch geht es tatsächlich um ihre Rolle als Frau und missbrauchter Tochter. Dass die beiden Rapperinnen von Yo Majesty lesbisch sind, ist wiederum nur Nebensache. Zugegeben, die Sendung wiederholt nur alte Beiträge, die sie unter neuem Titel zusammengestellt hat. Vielleicht erklärt sich so, warum das Thema Gender nirgendwo wirklich im Mittelpunkt steht. Aber vielleicht ist die Armut an gebotenem Diskussionsstoff auch ein Symptom für unsere Gegenwart. Kann es sein, dass die Gender-Debatte eingeschlafen ist? Haben ihr die eingetragene Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare und die zumindest theoretischen Karrieremöglichkeiten für Frauen den Wind aus den Segeln genommen? Wir diskutieren zwar noch halbherzig über Frauenquoten und darüber, dass sich Männer auch um die Erziehung ihrer Kinder kümmern sollen. Aber ist das Thema "Geschlechterrollen" damit vom Tisch? Schon ein kurzer Blick zurück zu den Anfangstagen von Angela Merkels erster Regierungszeit zeigt das Gegenteil. Da hatte eine Frau die höchste Stufe der staatlichen Hierarchie in Deutschland erreicht und worüber diskutierte das Land? Über ihre Frisur und ihre Kleidung. Und es melden sich auch immer mal wieder Frauen zu Wort, die ganz vorbildlich emanzipiert leben. Ihr Herz gehört allerdings den unemanzipierten, "echten" Kerlen. Denn überall in der Gesellschaft, gar nicht weit im Hintergrund, schlummern immer noch die alten Rollen. An ihrer Stärke misst man den Wert der Männer; an der Schönheit den der Frauen. Natürlich ist das vor allem ein Mainstream-Problem. In der Queerszene wird seit langem die gesamte Einteilung der Menschen in zwei Geschlechter abgelehnt. Zweigeschlechtlichkeit sei gar nicht natürlich, sondern bloß ein soziales Konstrukt, das die Gesellschaft strukturiert. Um die Kategorisierung wirksam zu machen, müsse man ständig Unterschiede betonen und Gemeinsamkeiten leugnen. Biologische Untersuchungen zeigten, dass die Zweiteilung sowohl hormonell als auch genetisch kaum haltbar sei. Vielmehr müsse man von einer Vielzahl von Geschlechtern ausgehen und davon, dass die Grenzen zwischen ihnen durchaus fließend seien, schreibt zum Beispiel die Sozialpsychologin Gitta Mühlen-Achs. Jenseits des europäischen Tellerrands gibt es eine größere geschlechtliche Vielfalt. In Indien und Pakistan wurden die

Text: clemens-haug - Foto: dpa

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
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