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Martin Schulz will die Ehe für alle

Foto: dpa / Michael Kappeler

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Martin Schulz sorgt gerade nahezu im Alleingang für eine Umfragen-Sensation nach der anderen. Seitdem er Kanzlerkandidat der SPD ist, hat Angela Merkel tatsächlich einen ernstzunehmenden Konkurrenten – eine Perspektive, an die man sich nach zwölf Jahren Merkel auch erst gewöhnen muss. Martin Schulz setzt aber auch im Alleingang Themen. 

Eines seiner ersten großen Wahlkampfthemen wird dabei überraschenderweise die Ehe für alle sein. Laut Informationen von heute.de will Schulz die volle Gleichstellung von hetero- und homosexuellen Paaren erreichen, was auch ein Adoptionsrecht beinhalten würde.

Bisher ist homosexuellen Paaren mit der eingetragenen Lebenspartnerschaft nur eine Schmalspurversion der ehelichen Verbindung möglich. Was Unterhaltsrecht, Erb- und Steuerrecht angeht, sind Menschen in einer Lebenspartnerschaft Ehepartnern zwar gleichgestellt, aber ihnen wird der besondere verfassungsrechtliche Schutz nach Artikel 6 des Grundgesetztes ("Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung") versagt. Sie können auch nicht zusammen ein Kind adoptieren.  

In diesem Bereich unterscheidet sich die Haltung von Merkel und Schulz sehr deutlich. Die CDU lehnt die vollständige Öffnung der Ehe derzeit ab. Die Grünen, der mögliche Koalitionspartner einer SPD-Regierung unter Schulz, sind zwar ebenfalls für die Gleichstellung, kritisieren Schulz und die SPD jetzt aber trotzdem: Sie habe die hundertprozentige Gleichstellung schon im vergangenen Wahlkampf versprochen, doch nie geliefert. Auch in der Linkspartei vermutet man ein Wahlversprechen, dem nicht unbedingt Taten folgen müssten.

Die Mehrheit der Deutschen – und vor allem der jungen Deutschen – unterstützt laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare (Hier findest du mehr über die Einstellung der Deutschen zu Homosexualität). 

chwa

Der Martin Schulz-Effekt:

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