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Des Knoblauchs wilder Bruder

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Die harten Fakten: Mutti - kocht am besten, Bauer Verlag, 4,50 Euro  

Worum gehts? Um Rezepte für Menschen, die gerade von zu Hause ausgezogen sind: Burger für den WG-Abend. Schnitzel, Kartoffelsalat und Grießbrei gegen Heimweh. Wie man Tomatensoßen im Glas mit einer Dose Gemüsemais, zwei Dosen Thunfisch und Kapern aufpimpt. Alles sehr schön fotografiert, aber ein wenig zu aufgeregt gelayoutet. Das Heft ist das Abschlussprojekt der Bauer-Journalistenschüler (und quasi die jüngere Version von "Lecker" aus dem Bauer-Verlag) und erschien in dieser Woche zum ersten Mal.  

Das dachte sich der Grafiker beim Cover: "Burger finden die jungen Leute doch geil!"  

Wortspiel auf dem Cover: Rock am Herd - 4 Songs zum Nachkochen  

Das sagt die Redaktion: "Sonntagmittag. Wir sind bei Mama zu Besuch, sitzen in der Küche und schaufeln uns noch ordentlich Kartoffelsalat neben das Wiener Schnitzel... Genau der richtige Zeitpunkt, um reinen Tisch zu machen: Alles in unserem Magazin ist geklaut. Die Rezepte. Die Tipps. Die Tricks. Und zwar von den Besten, unseren Müttern."  

Die drei besten Headlines:
Baking Bread (die Hefe wird in einem Erlenmeyerkolben aufgelöst, voll wie im Labor)
Yes, ve gan!
Aus Müll mach wow!  

Wer solls kaufen: Mamasöhnchen. Die Headline über der Produktseite lautet: Kaufst du mir das, Mutti? 

Wer kaufts wirklich: Die Leute, die sonst Studentenkochbücher kaufen: Eltern. Denn: "Wenn die jungen Leute ausziehen, wissen die doch nicht mal, wie man Tee kocht, höhö."  

Dieses Problem löst das Magazin: Eselsohren. (siehe Extra)  

Und das sagt dir das Magazin nicht: Dass Dosentomaten, Zwiebeln und Gewürze weniger kosten als ein Glas fertige Tomatensoße. Und besser schmecken sowieso.  

Extra: Voll crazy Einreiß-Gimmick (zum Rausknicken, wenn man sich eine Seite merken will):

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Schön: Das Portrait von Deutschlands jüngster Bier-Sommelière, die Reportage vom Fischfang in der Beringsee und die Kühlschrank-Fotostrecke. Ist immer spannend, wies da drin bei anderen aussieht.  

An dieser Stelle legst dus weg: Beim "Männerbaguette" (mit Rumpsteak) und dem "Tussi-Couscous" (mit Softaprikosen. Softaprikosen!):

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Fazit: Schöner Erstling.



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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Die harten Fakten: Deli, Gruner + Jahr, 2,90 Euro  

Worum gehts? "Deli" ist so was wie die jüngere Ausgabe von "Essen & Trinken", für das die Rezepte zum Teil zweitverwertet werden - der Unterschied ist vor allem die jüngere und durchgängig sehr bunte Optik. Passend dazu: süße Basteltipps, süße Produktempfehlungen und sehr praktische Restaurant- und Café-Tipps in verschiedenen Städten.  

Das dachte sich der Grafiker beim Cover: "Was Gesundes mit Salat und so. Und Veggie muss drauf stehen. Und vegan."  

Wortspiel auf dem Cover: Da haben wir den Salat!  

Das sagt die Redaktion: "Wir haben schnelle Pasta gekocht, umwerfende Salate zusammengemischt, die Avocado hochleben lassen, einen Hackbraten in den Ofen geschoben und wie wild (!) Hefezöpfe geflochten."  
Die drei besten Headlines:
Pesto presto
Softie mit Herz (Rezepte mit Avocado)
Aus dem Quark gekommen (Rezepte mit Quark)  

Wer solls kaufen: Menschen, die auf Instagram Food-Fotos posten und überlegen, ein Food-Blog zu starten.  

Wer kaufts wirklich: Die, denen "Essen & Trinken" noch zu spießig ist.  

Dieses Problem löst das Magazin: Wie man selbst Ostergeschenke macht.  

Und das sagt dir das Magazin nicht: Wie man wie wild einen Hefezopf flechtet.  

Extra: Ein Bastelbogen mit Comic-Sprechblasen (Mmmh, Yummie, Mampf), die man an Schaschlik-Stäbchen kleben kann:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Schön: Die Hamburg- und London-Tipps.  

An dieser Stelle legst dus weg: Bei der Erdbeer-Rezept-Strecke. Titel: "Ein Sommermärchen". Und in der Einleitung steht was von "rosenrot locken". Und dem Bastelbogen.  

Fazit: Krass bunt. Aber schon schön.  



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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Die harten Fakten: Slowly Veggie!, Burda Life, 4,95 Euro  

Worum gehts? Vegetarisch kochen. Und Aussteiger-Storys (Glücklich im Hier und Jetzt!). Deswegen steht auf dem Cover auch "Vegetarisch Kochen für die Seele". Innen drin sind fast nur Rezepte. Eigentlich ist das Ganze ein Kochbuch, das nur aussieht wie ein Magazin.  

Das dachte sich der Grafiker beim Cover: "Der Boden sieht zwar aus wie von Dr. Oetker, aber Pizza geht immer."  

Wortspiel auf dem Cover: Fehlt. Dafür trifft "Kulinarik auf Panorama".  

Das sagt die Redaktion: "Eines, das uns von unseren Freunden und Fans immer wieder gesagt, geschrieben, gepostet wird, ist, dass slowly veggie! Endlich für Abwechslung beim Kochen sorgt. Das freut uns! Denn das war das Ziel: Mit diesem Heft einen treuen Wegbegleiter an der Hand zu haben, wenn es Genuss auch mal ohne Fleisch sein darf."

Die drei besten Headlines: Sind Zwischenüberschriften.
Rendezvous mit Reben
Veggie allitaliana
Süßer Kick  

Wer solls kaufen: Yoga-Kursteilnehmer und Leute, die kein Fleisch mehr essen, weil das jetzt cool ist.  

Wer kaufts wirklich: Yoga-Kursteilnehmer und Leute, die kein Fleisch mehr essen, weil das jetzt cool ist. 

Dieses Problem löst das Magazin: Keins. Zumindest keines von Nicht-Vegetariern und Nicht-Veganern.  

Und das sagt dir das Magazin nicht: Dass auch stinknormale Spaghetti all'arrabbiata vegetarisch sind.  

Extra: Keines gefunden.  

Schön: Die tollen Fotos und die matte Optik.  

An dieser Stelle legst dus weg: Eigentlich nie. Es plätschert so dahin.

Fazit: Sehr gesund.     



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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Die harten Fakten: Veggie Journal, Well Media, 3,90 Euro  

Worum gehts? Noch ein neues Vegetarier-Heft. Dieses Mal mit weniger Rezepten, dafür mit Interviews (Bela B, Vegetarier), Hintergrundinfos (Soja, Urban Gardening). Journalistischer als "Slowly Veggie", und auch mehr Öko.  

Das dachte sich der Grafiker beim Cover: "Da betten wir noch ein Bärlauchblatt drauf und dann sieht das SUPER edel aus."  

Wortspiel auf dem Cover: Bärlauch des Knoblauchs wilder Bruder  

Das sagt die Redaktion: "Wir benennen Mädchen nach ihnen. Wir verschenken sie als Symbole der Liebe. Und wenn wir das erste Mal im Jahr Krokusse oder Schneeglöckchen auf noch winterkahlen Wiesen blitzen sehen, hellt sich unsere Stimmung schlagartig auf. Mal ehrlich: Was wäre die Welt ohne Blumen?"  

Die drei besten Headlines:
Artischocke. Mediterrane Verführung mit Stil
Die Erde isst (!) eine Scheibe ... (Fladenbrot-Rezepte)
Meister Petz' Kraftfutter (Bärlauch)
Bonus:
Die zweischneidige Erfolgsgeschichte einer Superbohne (Soja)  

Wer solls kaufen: Politisch getriebene Vegetarier und Veganer.  

Wer kaufts wirklich: Menschen, die sich für die Fastenzeit vorgenommen haben, kein Fleisch zu essen und dafür gelobt werden wollen, wenigstens von einem Magazin.  

Dieses Problem löst das Magazin: 1 Ei = 1 Esslöffel Sojamehl auf 2 Esslöffeln Wasser.  

Und das sagt dir das Magazin nicht: Warum der Limonaden-Garten-Bausatz auf der Kinder-Seite steht.  

Extra: Checkliste für den Frühjahrsputz.  

Schön: Das matte Cover und die matten Seiten innen, was nicht ganz zu den manchmal altmodisch-farbigen Fotos passt.  

An dieser Stelle legst dus weg: Beim Stichwort "rohvegane Küche".  

Fazit: Gutmenschelnd.   



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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Die harten Fakten: Das Kochrezept, Burda Life, 1,80 Euro  

Worum gehts? Das Kochmagazin mit Rezepten von der Webseite DasKochrezept.de, die Seite, die jeder kennt, der schon mal im Internet nach einem Rezept gesucht hat. In schöner fotografiert und von "Profis" gekocht. Ist, wenn man sich durch die Seite klickt, wirklich keine schlechte Idee. Die Rezepte sind eher hausmannskost- und die Fotos etwas 90er-mäßg (Gemüsemix aus der Dose!). Außerdem: viele Ratgeber-Seiten (Die besten Gemüse- und Käsereiben, Spargel-Accessoires!)  

Das dachte sich der Grafiker beim Cover: "Schön Fertig-Béchamel-Soße vorn drauf, dann sehen die Leute gleich, dass sie sich nicht sooo anstrengen müssen."  

Wortspiel auf dem Cover: Fehlt.  

Das sagt die Redaktion: "Spüren Sie es auch? Jetzt im Frühling verlangt unser Körper nach frischer, leichter Kost, will den Ballast, den er im Winter angesetzt hat, schnell wieder abwerfen kein Problem mit den raffinierten Spargel-Rezepten in dieser Ausgabe wie etwa dem Spargel-Kartoffel-Salat oder den Spargel-Bündeln."  

Die drei besten Headlines:
Süßes mit Stil (Rhabarber)
Der schnelle Weg zum Gaumenglück
Cremiger Quark in Sommerlaune  

Wer solls kaufen: Alle, die auch auf DasKochrezept.de surfen.  

Wer kaufts wirklich: Die, denen "Essen & Trinken" zu teuer ist.  

Dieses Problem löst das Magazin: Leider keines.  

Und das sagt dir das Magazin nicht: Warum Auberginen Exoten im Kühlregal sein sollen.  

Extra: Sticker zum Downloaden und Ausdrucken für die Tapas-Party:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

 

Schön: Die 90er-Optik. Weil man dann erleichtert ist, dass es in Kochbüchern und magazinen, auf Blogs und Instagram heute halt doch anders aussieht.  

An dieser Stelle legst dus weg: Beim Ausdruck "Pfunde purzeln".  

Fazit: Ach.  



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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Die harten Fakten: Chefkoch, Gruner + Jahr, 2,30 Euro  

Worum gehts? Funktioniert genauso wie "Das Kochrezept", nur mit Rezepten von Chefkoch.de, und ebenso bekannt. Erschien zeitgleich mit "Das Kochrezept". Am Schluss unterscheiden sich die zwei vor allem durch: 50 Cent Preisunterschied. "Chefkoch" ist etwas weniger hausmannskost-mäßig, hat aber aber auch viele Ratgeber-Seiten.  

Das dachte sich der Grafiker beim Cover: "April-Ausgabe Spargel, klar."  

Wortspiel auf dem Cover: Ran an den Speck! Knuspriges mit Schwein, Scholle und Datteln.  

Das sagt die Redaktion: "Liebe Leserinnen und Leser, wir starten mit vielen neuen Rezepten in die leckerste Zeit des Jahres: die Spargelzeit! Auf Chefkoch.de haben wir nach den schönsten und spannendsten Rezepten gesucht. Wow, da sind echte Überraschungen dabei!"  

Die drei besten Headlines:
Kleine Stars ganz groß (Rezepte mit Ei)
Falscher Hase für echte Genießer
Das geht ins Mark (Rezepte mit Vanille)  

Wer solls kaufen: Alle, die auch auf Chefkoch.de surfen.  

Wer kaufts wirklich: Die aus der Chefkoch.de-Community, die gefragt worden sind, ob die Redaktion ein Foto von ihnen abdrucken darf.  

Dieses Problem löst das Magazin: Was gegen Zwiebelgeruch an den Händen hilft.  

Und das sagt dir das Magazin nicht: Warum man einen QR-Code braucht, um sich die Zutaten für ein Rezept aufzuschreiben.  

Extra: Infos über die Rezept-Autoren aus der Community:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

 

Schön: Deren Nutzernamen: Molylady, Möppie, Batgirlkiel.  

An dieser Stelle legst dus weg: Bei der Speckscholle.  

Fazit: Hübscher als "Das Kochrezept".           


Text: kathrin-hollmer - Fotos: Sarah Unterhitzenberger

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