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Jungs, wünscht ihr euch sexy Handyfotos von uns?
Die Mädchenfrage:
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Es ist ja verwunderlich, dass Christina Hendricks nackte Brüste überhaupt auf einen Handybildschirm passen. Angebliche Fotos kursieren aber im Internet, wie zuvor schon von Sienna Miller oder Scarlett Johansson. Auch bei Iron-Man-II-Schönheit Olivia Munn schlugen Handy-Hacker vor einigen Tagen zur Freude der Klatschpresse zu.
Bei den Körpermaßen freut ihr euch aber auch über freizügige Selbstportraits, denken wir, und behalten die wenigen Momente, in denen wir uns alleine vor dem Spiegel in lasziven Posen üben, lieber für uns. Dabei ist es rein technisch gesehen kein Privileg von Hollywoodstars, sich ab und zu toll zu fühlen und dies auch dem Bettgefährten per MMS mitzuteilen.
Aus Angst, lächerlich oder billig zu wirken, wählen wir aber die sichere Seite und senden euch statt Bildern nur doppel- bis eindeutige Textnachrichten oder andere blamage-sichere Aufmerksamkeiten. Abgesehen davon sind nicht alle Beziehungen für immer und ewig, und man weiß nie, was aus den Bildern wird.
Andererseits scheinen sich viele über die sehr privaten Einblicke berühmter Stars zu freuen, und vielleicht können auch wir Normalos euch zur Abwechslung mit einem alles sagenden Bild eine Freude machen.
Würdet ihr euch denn darüber freuen? Oder würden wir uns damit nur bei euch bloßstellen?
Die Jungsantwort auf der nächsten Seite
Die Jungsantwort:
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die Antwort auf diese Frage ist sehr einfach und dann doch sehr schwierig.
Die einfache Antwort: Kein Junge der Welt würde Nein antworten. Im Zweifel würde er sagen: "Schick mal her die Bilder, dann schau ich, ob ich sie will oder nicht."
Jetzt die schwierige und wahre Antwort: Es würde uns Angst machen.
Denn in Wahrheit ist das Versenden eines sexy Handyfotos ja nichts anderes als der Besuch des örtlichen Fotostudios zum Zwecke der Ablichtung in erotischer Haltung. Würdet ihr uns mit den Ergebnissen dieses Besuchs überraschen, wir wären verschreckt. Was, würden wir denken, ist denn mit der los? Welche peinlichen Überraschungen hält sie noch bereit: Intim-Tätowierungen? Geinsames Schamhaar-Färben? Oder noch schlimmer: Paar-Socken mit Comics?
Die Intimität, die die sexy Handyfotos ausstrahlen, ist (egal, ob in der Variante alt und provinziell aus dem Fotostudio oder schnell und ein bisschen billig vor dem Badezimer-Spiegel) verstörend. Und zwar nicht, weil wir nicht gerne Brüste sehen würden. Sondern weil sie die zauberhaften Momente der Nacktheit duplizier- und speicherbar machen - für alle Zeit. Vielleicht findet ein spezieller Menschentyp die Vorstellung erregend, dass diese Bilder länger Bestand haben könnten als die Beziehung, dass sie sich ihre eigenen Wege suchen (z.B. in die Boulevardpresse), wenn die Beziehung abgebrochen wird. Vielleicht ist das Tauschen solcher Bilder gerade deshalb für sie Ausdruck großen Vertrauens und intimer Nähe. Ich kann darüber nur spekulieren - genau wie ich über Menschen nur spekulieren kann, die sich in ihrem Jungsfreundeskreis Bilder "ihrer Alten" zeigen. Dafür braucht man derartige Aufnahmen, die man in einer Galerie mit den Fotos vom neuen Auto zeigen kann.
Ich hingegen hätte immer Angst, dass eure privaten Bilder, die ja eigentlich nur für mich bestimmt sind, plötzlich aus dem Bilderspeicher meines Handy aufblitzen, wenn ich einem Bekannten Fotos von den Rissen in der WG-Küche zeigen will. Meine viel größere Sorge wäre jedoch, dass ihr mir solche Bilder schickt, weil ihr denkt ich wäre einer von denen, die im Freundeskreis mit Nacktaufnahmen der eigenen Freundin prahlen. Wer so über uns denkt, kann keine gute Partnerin sein - völlig unabhängig von der Qualtiät der Bilder.
christian-berg