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Jungs, warum lasst ihr Beziehungen immer ausplätschern?

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Die Mädchenfrage: Manche gucken heimlich "„Im Sturm der Liebe"“, ich habe eine Vorliebe für Psychologie-Zeitschriften. Eines dieser Blätter hat mich neulich um folgende Erkenntnis bereichert: Angeblich machen Frauen viel öfter Schluss als Männer. In 70 Prozent aller Fälle kündigt der weibliche Part die Beziehung auf. Warum ist das so? Eine Schnell-Umfrage im Freundeskreis ergibt, dass der Studie wirklich viele Körner Wahrheit inne wohnen. Irgendwie sind Mädchen wohl tatsächlich die treibende Kraft - beim Schöpfen einer Beziehung und eben auch beim Zerstören. Wenn nichts mehr zu Retten ist, suchen wir nach Gründen, hadern, analysieren und scheuen uns auch nicht, nach Auswertung der Ergebnisse den Schlussstrich zu ziehen. Eure Strategie scheint anders zu sein: Obwohl die Liebe sich ausgeliebt hat, lassen manche von euch die Beziehung lieber dahin plätschern, als zu handeln. Ihr, die ihr sonst nicht einmal die Ausdauer für ein Sudoku aufbringen könnt, duldet monatelang den Status Quo. Ihr leidet stoisch. Und tatenlos. Aber vielleicht leidet ihr auch gar nicht richtig? Manche von euch knutschen ja weiterhin mit der potentiellen Ex-Freundin, teilen mit ihr den Alltag und warten. Aber auf was eigentlich? Auf den Totalstreit, den das Mädchen lancieren muss? Darauf, dass wir es nicht mehr aushalten? Oder haben wir es mit einem ganz anderen Szenario zu tun und ihr lebt ganz unwissend und mittelglücklich vor euch hin und dann, eines Tages, ganz plötzlich, fällt das Hirn vom Himmel und ihr sagt: "Wir müssen reden. Es geht nicht mehr." Ist das Trägheit? Feigheit? Oder kapiert ihr's wirklich nicht? Auf der nächsten Seite klären die Jungs auf


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Jungsantwort: Liebe Wlada, wir sind Optimisten. Wir hoffen einfach darauf, dass sich das Beziehungsproblem von selbst löst, dass sich das Beziehungsklima ändert und es wieder warm wird. Ihr fragt, wie wir die Ausdauer dafür aufbringen, eine solche Beziehung zu führen? Vielleicht ist schon der Ausdruck „Beziehung führen“ falsch, in einer Beziehung „abhängen“ trifft es wohl eher. Unsere Rückrufe werden seltener und die Witze, die wir euch erzählen, unreflektierter. Kurzum, wir investieren einfach weniger. Auf solch niedriger Flamme lässt es sich monatelang in einer Beziehung ausharren. Einfach Schlusszumachen, und das auch noch als Initiator, liegt uns fern. Wir haben Angst davor, einen Lebensabschnitt zu beenden. Uns graut es vor dem Loch, in das wir fallen würden, wenn einfach Schluss wäre. Ein müdes Weiter-so ist noch immer besser als ein Absturz in die emotionale Haltlosigkeit. Ihr bietet uns Sicherheit, auf die wir nicht verzichten möchten, selbst wenn wir nicht mehr verliebt sind in euch. Ein paar Tricks haben wir auch drauf, um besonders schlimme Beziehungs-Tiefs zu überbrücken: Wir trinken einfach. Das Schöntrinken einer Beziehung gehört zu den Klassikern aus der großen Kiste mit der Aufschrift „Wie lasse ich eine Beziehung dahinplätschern“. Denn wenn wir gemeinsam mit euch trinken, verfliegen, zumindest für den Abend, die meisten Probleme. Wir erzählen euch dann eine Anekdote nach der nächsten und ihr lacht darüber wie am ersten Tag und seht dabei genau so schön aus wie damals, als wir uns in euch verliebt haben. Solche Abende sind wie lebende Beziehungsfossilien, sie bieten uns für ein paar Gläser Wein eine Rückblende in eine Zeit, in der alles noch gut lief. Solche Abende mit ihren falschen Versprechungen können eine Beziehung in die Länge ziehen wie einen Kaugummi. Die einzige Möglichkeit, wirklich mit euch Schluss zu machen, sehen wir in einer sauber geplanten Exit-Strategie: Die neue Freundin. Das bedeutet, wir suchen uns noch während der Beziehung eine Neue, die das After-Beziehungs-Vakuum abpuffert. Die dreistesten unter uns sind der Meinung, dass durch den Puffer auch euch geholfen ist. Sie sagen: Unser glatter Übergang in die nächste Beziehung erspart euch falsche Hoffnungen. Dass unser Abhängen in gescheiterten Beziehungen keine Lösung darstellt, ist uns klar. Schlussmachen ist wie ein verdreckter Trampelpfad am Ende einer verregneten Wanderung. Wir wissen, dass wir den Weg zu Ende gehen müssen, um wieder zum Parkplatz zurückzukehren. Denn dort wartet unser Auto, das uns wegbringt. Trotzdem überlegen wir uns alle möglichen Umwege, um diese letzten Meter erträglicher zu machen.

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