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Jungs, schließt ihr auch vom Außen- aufs Untenrum? 593066
Liebe Jungs,
die Sache mit einer Legende ist ja: Sie stimmt nie ganz, aber ein bisschen Wahrheit steckt trotzdem drin. Das ist beim Monster von Loch Ness so (kein Monster, aber eben doch seltsame Vorfälle), bei Siegfried, dem Drachentöter (keine Drachen, aber basierend auf anderen Königen), und bei der urbanen Legende, dass irgendjemand besoffen stundenlang durch einen Kreisverkehr gefahren ist, sicher auch.
Und dann gibt es da diese Legende von der „Nase eines Mannes“, die angeblich immer so ist wie „sein Johannes“. Es geht also um euer Untenrum. Und das mit der Nase sei mal dahingestellt
Aber wenn wir ehrlich sind: Ein bisschen spekulieren tun wir doch. Einem 1,90- Mann mit breiten Schultern und großen Gliedmaßen trauen wir beispielsweise eher einen großen Penis zu als dem 1,65-Mann mit schmaler Hüfte und Kinderhänden. Der Typ, der die ganze Zeit wie frisch vom Pferd abgestiegen läuft, hat vielleicht einfach riesige Hoden. Der Typ in der Skinny-Jeans, der gerne die Beine übereinanderschlägt, eher nicht.
Und auch die Sache mit der Haarfarbe ist für unsere Spekulationen interessant: Ein Mann mit rotem Barthaar hat doch sicher auch rotes Brusthaar, oder? Und jemand, der sich penibel den Bart trimmt, tut das eventuell auch mit seinen Schamhaaren. Buschige Augenbrauen sprechen für buschige Schamhaare, helle Haut für helle Nippel. Bei glatzköpfigen Männern ist man hingegen eher unschlüssig – ob die dann wohl auch keine Körperhaare haben? Oder sind Schamhaare gegen den Haarausfall resistent?
Diese ganzen Dinge rauschen uns natürlich nicht durch den Kopf, wenn wir euch zum ersten Mal sehen. Dann achten wir schon eher auf das Sichtbare – Augen, Hände, Mund. Aber wenn wir euch länger angucken und interessant finden, dann wird auch der Gedanke spannend, wie es denn unter euren Klamottenlagen aussieht. Und dabei von den Puzzleteilen, die wir bereits haben, auf das Gesamtbild zu schließen, ist ein bisschen aufregend, aber eben auch: ein Spiel.
Dementsprechend sind wir auch nicht automatisch enttäuscht, wenn sich am Ende herausstellt, dass das Puzzle tatsächlich ein ganz anderes Bild ergibt als anfangs vermutet. Wir sind sogar eher entzückt, wie falsch oder eben richtig man doch liegen kann mit seinen ersten Vermutungen. Bei Männern, die wir null attraktiv finden, machen wir solche Spielchen übrigens sehr viel weniger ernsthaft. Deren Penisgröße und Form interessiert uns schließlich auch nicht wirklich.
Aber: Wenn wir nun schon so viel Spaß an diesen Gedankenspielen haben, müsstet ihr Spielkälber diese Vorstellungen doch noch hundertfach härter ausreizen. Oder? Also, erzählt mal: Inwiefern schließt ihr von unserem Äußeren auf unsere intimen Zonen?
Eure Mädchen
Die Jungsantwort
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Liebe Mädchen,
ah, die Taktik aus dem Kundenmeeting! Kumpel D. sprach kürzlich am Ende einer bierhaltigen Nacht davon. Die Taktik ist eine Weiterentwicklung des alten Tantentipps gegen Prüfungsangst: „Stell dir den Prüfer einfach auf dem Klo vor.“ D. jedenfalls erzählte, er habe diesen Trick dahingehend weiterentwickelt, dass er lange Konferenzen mit seinen Kunden ohne allzu viel Langeweile übersteht. D.’s Kunden sind, das muss man dazusagen: zu einem recht großen Anteil Frauen zwischen 25 und 40. Und jetzt könnt ihr’s euch ja eh denken - er stellt sich während dieser Meetings jedenfalls vor, wie’s bei denen wohl unter der Hose aussieht.
Das machen wir nicht alle und nicht immer, ganz besonders nicht in Kundenmeetings. Kumpel D. ist schon eher auch der Typ, der Herrenmagazine neben dem Klo lagert. Aber: Ich glaube, er stellt hier nur das Extrem eines ansonsten durchaus üblichen Brauches dar – nämlich den, sich im Kopf mal probeweise ein Mädchen nackt vorzustellen und zu testen, was diese Vorstellung eigentlich mit einem macht.
Was wir uns da konkret vorstellen, ist von den Parametern her nicht ganz so festgelegt wie bei euch. Es gibt ja, was euer Geschlecht angeht, keine Nasen-Johannes-Legende, nach der wir uns konkrete Bilder machen könnten. Schmale Mädchen-Handgelenke oder eine langes Nasenbein lassen sich nicht einfach in irgendeine Formel einsetzen, bei der dann am Ende ein Hinweis auf Größe, Länge oder Durchmesser von irgendwas herauskäme. Deshalb hat (abgesehen von Brüsten) auch kein äußeres Mädchenmerkmal diesen „Ohoho, hast du seine RIESIGEN HÄNDE gesehen?“-Effekt, den wir hin und wieder heimlich bei euch beobachten.
Während ein breitbeiniger Jungsgang oder Schuhgröße 49 bei euch relativ eindeutige Schlussfolgerungen auslösen, sind die Fantasie-Formen, die wir uns zu euch so dazu denken, individueller. Je nach Laune, je nach Gusto, je nach Typ, kann eine bestimmte Frisur, eine Art zu Lachen oder eine Sitzhaltung sehr verschiedene Vaginen vor unserem geistigen Auge abrufen.
Das Bild, das wir uns da in unserem Kopf zusammenbasteln, basiert also eher auf Meta-Indizien. Schminkt sich ein Mädchen super-akribisch? Sitzt es sehr aufrecht auf dem Stuhl? Hat es lackierte Fingernägel oder dickes, drahtiges Haar? Arg streng gezupfte Brauen und viel Make-up lassen vielleicht eher in Richtung Brazilian Waxing denken als die Vorliebe für Wanderschuhe - aber jenseits von solchen Klischees könnten wir da jetzt keine verbindlichen Regeln nennen.
Viel wichtiger ist ja auch, was wir dann aus diesem Fantasiebild machen - beziehungsweise, was es mit UNS macht. Ist dieses imaginierte nackte Mädchen nun interessant oder nicht? Liegt es irgendwo im Bereich „FKK-Badewiese“? Dann schalten wir das Bild schnell wieder ab. Ist es aber irgendwie doch interessant und wir denken länger als nur einen kurzen Augenblick darüber nach, wie es denn nun wohl da unter der Hose aussieht? Dann ist das ein Signal, dass da mehr Interesse steckt. Dass wir vielleicht mal drüber nachdenken sollten, euch ins Kino einzuladen. Natürlich alles nur theoretisch. Denn eine von Kumpel D.s Grundregeln lautet: Nie was mit Kundinnen anfangen!
Eure Jungs