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Indien: Mann verklagt seine Eltern für seine Geburt
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Das ist ...
... der 27-jährige Raphael Samuel aus Mumbai in Indien. Er behauptet, demnächst seine Eltern verklagen zu wollen. Ihr Vergehen sieht er darin, ihn geboren zu haben – ohne seine Erlaubnis.
Der kommt ...
... nicht als erster darauf, dass man die eigene „unfreiwillige“ Geburt blöd finden kann. Diese Überzeugung ist vielmehr Grundlage einer ganzen Philosophie, die Antinatalismus genannt wird. Sie ist aus ethischen Gründen dagegen, weitere Menschen auf die Welt zu bringen.
Der geht ...
... mit diesen Überzeugungen an die Öffentlichkeit, auch über seinen Youtube-Kanal und seine Facebook-Seite „Nihilanand“. Dort schreibt er unter anderem, die Menschheit ergebe ohnehin keinen Sinn: „So viele Menschen leiden. Wenn die Menschheit aussterben würde, wären die Erde und die Tiere viel glücklicher.“ Geburten vergleicht er mit Entführung und Sklaverei, immerhin werde ein Mensch dadurch zum Leben gezwungen. Es wäre laut ihm fairer, Geburten zu unterlassen, denn: „Eure Eltern haben euch anstelle eines Spielzeuges oder eines Hundes. Ihr schuldet ihnen nichts, ihr seid nur zu ihrer Unterhaltung da.“ Adoptionen seien stattdessen in Ordnung.
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Der kann ...
... froh darüber sein, dass seine Eltern, zu denen er ein gutes Verhältnis hat, das Ganze mit Humor nehmen. So sagte seine Mutter gegenüber BBC: „Ich muss meinen Sohn schon bewundern für die Kühnheit, seine Eltern vor Gericht bringen zu wollen, wohlwissend, dass sie beide Anwälte sind.“ Sie wäre sogar bereit, ihre Schuld anzuerkennen – sobald Raphael eine rationale Erklärung dafür hätte, wie sie ihn denn vorgeburtlich um seine Zustimmung hätte bitten sollen.
Daraus lernen wir ...
... dass manche Leute die Aussage „Ich wünschte, ich wäre nie geboren worden“ noch viel konsequenter zu Ende denken, als es der Menschheit guttun dürfte. Und dass viele Samuels Aussagen trotzdem gutfinden. Online bekommt er neben Widerrede nämlich auch viel Zuspruch, vor allem für die Forderung, zu adoptieren, anstatt die Weltbevölkerung weiter ansteigen zu lassen.
Nur Google weiß ...
..., warum Samuel nicht schon längst vor Gericht gezogen ist: Er findet offenbar noch keinen Anwalt, der ihn in der Sache vertreten will. Kein Wunder, schließlich dürfte er schlechte Chancen haben, einen Prozess zu gewinnen. Auch, weil seine Mutter ihm schon angekündigt hat, dass sie ihn „im Gerichtssaal zerstören werde“. Weil sie seine Überzeugungen (bis auf seine Klage gegen die Eltern) aber gar nicht so verkehrt findet, ist das bestimmt nicht wörtlich gemeint.