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Die Geschichten hinter gemeinsamen Tattoos

Foto: privat

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Partner*innen- und Freundschafts-Tattoos spiegeln eine besondere Beziehung im Leben wider. Weil sie sich nur sehr schwer wieder entfernen lassen, sind die Tätowierungen umstritten. Das hält viele Menschen aber nicht davon ab, sich gemeinsam tätowieren zu lassen. Wir haben mit vier Personen über die Geschichte hinter ihren Freundschafts- oder Pärchen-Tattoos gesprochen.  

Vanessa (21) und Christoph (32)

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Foto: privat

Vanessa: „Nach zwei Jahren Beziehung haben wir mal über ein Partner-Tattoo gesprochen und weil unser erster Urlaub in Thailand war, sollten es Elefanten werden. Ein Elefant ist etwas größer, er stellt meinen Verlobten dar. Der zweite ist etwas kleiner, das bin ich. Wenn wir in Zukunft Kinder bekommen, werden unsere Tattoos mit weiteren, immer kleiner werdenden Elefanten ergänzt.

Ich habe Christoph zu seinem Geburtstag überrascht und nach dem Essen zum Tätowierer geschleift. Er ist 32 geworden, es war sein erstes Tattoo und ich habe ihm erst eine halbe Stunde vor dem Termin erzählt, was auf ihn zukommt. Er dachte zuerst, ich scherze, aber als ich ihm dann die Vorlagen gezeigt habe, wurde ihm der Ernst der Lage bewusst und er bekam ein bisschen Bammel. Aber er hat sich auch gefreut und meinte, dass es das coolste und originellste Geschenk ist. Ich hatte drei Vorlagen dabei und er entschied sich für die Origami-Elefanten.

Wir wollten ein Partner-Tattoo, weil wir uns dadurch verbunden fühlen und das jeder gerne sehen darf. Wenn es so etwas wie Seelenpartner gibt, dann haben wir einander gefunden. Selbst wenn es einmal nicht mehr funktionieren sollte, ist das Tattoo etwas Besonderes und soll uns immer an die tolle gemeinsame Zeit erinnern und daran, wie sehr wir einander brauchen. Wir hören sehr oft, wie süß unser Tattoo sei, aber mindestens genauso oft die Frage, was wir machen, wenn wir uns trennen sollten. Wir beide wollen es behalten, denn diese Zeit kann uns keiner mehr nehmen. Wenn man kein Partner-Tattoo machen will, aus Angst, sich zu trennen, dann sollte man auch besser nicht heiraten – das kostet bei der Trennung nämlich mehr als das Lasern.“

Anne (29) und ihr Ex-Partner (28)

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Foto: privat

Anne: „Wir sind beide Disney-Fans und haben uns deshalb für Mickey und Minnie Mouse entschieden. Das Tattoo haben wir kurz nach unserer Hochzeit machen lassen. Wir haben damals beide gesagt, dass dieses Motiv nicht so kitschig ist und man es auch im Falle einer Trennung noch ansehen kann. Deshalb wäre ein Name oder Datum für uns nie infrage gekommen.

Ein halbes Jahr, nachdem wir uns tätowieren ließen, haben wir uns getrennt. Trotzdem bereue ich das Tattoo nicht. Ich finde meine Minnie Mouse schön und verbinde sie eigentlich nicht mit meinem Ex, sondern eher mit schönen Disneyfilmen. Er denkt da anders. Ich glaube, er wird sich sein Tattoo bald überstechen lassen. Weil ich diejenige war, die gegangen ist, fühlt es sich für ihn wahrscheinlich anders an. Er würde nach der Scheidung gerne komplett mit der Sache abschließen.“

Lea (24) und Carlo (31)

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Lea: „Ich habe zusammen mit meinem Bruder Carlo ein Partner-Tattoo. Wir verstehen uns erst seit zwei bis drei Jahren richtig gut, davor war es immer etwas schwierig, wie das bei Geschwistern eben so ist. Sieben Jahre Altersunterschied haben die Sache nicht einfacher gemacht: Ich war die nervige kleine Schwester. Aber diese Zeiten sind vorbei – wir sind älter geworden und haben jetzt ein sehr gutes Verhältnis.

Wir waren beide schon tätowiert und haben uns irgendwann gedacht, wir könnten uns zusammen etwas stechen lassen. Ich glaube, die Idee kam von Carlo. Ich habe das später aufgegriffen und gefragt, auf welches Motiv er Lust hätte. Er fand Strichmännchen cool. Auf Pinterest haben wir uns verschiedene Motive angesehen. Daraufhin bin ich zum Tätowierer gegangen und habe ihn nach Ideen gefragt. Er ist ein guter Freund meines Bruders und kennt auch mich gut. Ihm ist was Passendes eingefallen. Das Tattoo habe ich meinem Bruder zum 30. Geburtstag geschenkt. Es soll unsere Verbindung als Bruder und Schwester darstellen. Es funktioniert nur, wenn wir nebeneinander stehen. Wenn man sie einzeln betrachtet, sieht man, dass noch etwas fehlt.“

Anna (21) und Danina (25)

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Anna: „Ich habe mir das Tattoo mit meiner besten Freundin stechen lassen. Sie hat eine kleine Sonne und ich habe einen kleinen Mond. Wir hatten eigentlich ein Yin-und-Yang-Zeichen im Kopf, das fand ich aber nicht so schön. Sonne und Mond haben eine ähnliche Bedeutung, schauen aber besser aus. Unsere Freundschaft hält schon viele Jahre und das wollten wir besiegeln. Wir wollten uns damit sagen, dass wir immer füreinander da sind und dass wir nie vergessen, wer wir sind und auf wen wir zählen können.

Anfangs bekamen wir ein paar Kommentare wie: ‚Oh Gott, warum habt ihre euch das machen lassen? Was ist, wenn eure Freundschaft nicht für immer hält?‘ Dann waren wir echt sauer, denn wir glauben an unsere Freundschaft. Sonst hätten wir uns das Tattoo nie machen lassen. Falls wir irgendwann getrennte Wege gehen sollten, sind Sonne und Mond neutrale Symbole, an denen niemand ein Partner-Tattoo erkennen würde.“

Dieser Text erschien erstmals am 21.02.2018 und wurde am 30.03.2021 erneut veröffentlicht.

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