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Wie kann ich sichergehen, mich wirklich gesund zu ernähren?

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BSE, Gammelfleisch, Pestizide auf Paprika, Antibiotika im Honig und zu guter Letzt der Dioxinskandal. Wer, wie ich, Mitte der 80er Jahre geboren ist, hat allerlei Lebensmittelskandale mitgemacht. Ehrlich gesagt hat es mich nie wirklich interessiert. Ängstlich war ich nie.

Doch seit kurzem ertappe ich mich dabei, wie ich beim Gang durch den Supermarkt skeptisch in die Regale gucke. Früher hatte ich nichts gegen Fertigessen. Ravioli? Lecker! BiFi? Lecker! Fertig-Lasagne? Lecker! Mittlerweile frage ich mich oft, was in den einzelnen Gerichten so drin ist. Mein Einkauf dauert etwa 20 Minuten länger als gewöhnlich, denn ich lese die auf der Packung abgedruckten Inhaltsstoffe - auch, wenn ich vieles davon nicht verstehe. „Sich Zeit zu nehmen, um die Produktkennzeichnungen zu lesen kann, weiterhelfen“, sagt Andrea Danischek vom Referat für Ernährung der Verbraucherzentrale Bayern. „Dabei lassen sich Informationen wie Bio-Siegel oder Herkunftsangaben entdecken.“

Ich merke, dass mich einige Dinge, die ich früher ohne nachzudenken und sogar mit Genuss gegessen habe, heute geradezu ekeln. So bleibt mein Einkaufswagen oft halb leer. Vielleicht übertreibe ich, aber ich weiß, dass es anderen auch nicht besser geht. „Viele Verbraucher sind verunsichert und empört. Doch weder Hysterie noch Sorglosigkeit helfen weiter. Kritisch konsumieren ist sinnvoll“, rät Andrea Danitschek, „Vom vereinzelten Verzehr dioxinbelasteter Eier beispielsweise geht keine akute Gesundheitsgefahr aus, hier zählt die langfristige Belastung. Jeder Verbraucher hat jedoch Anspruch auf sichere Lebensmittel. Deshalb müssen Futter- und Lebensmittel besser überwacht und Untersuchungsergebnisse veröffentlicht werden“ Zu Weihnachten habe ich das erste Kochbuch meines Lebens bekommen. Und anders als erwartet, habe ich es sogar bereits benutzt. Die vielen Fernsehbeiträge über künstliche Zusatzstoffe wie Glutamate, die in letzter Zeit ständig laufen, haben mich verschreckt. Dort werden Kinder gezeigt, die durch den jahrelangen Verzehr von Fertignahrung Vanille nicht mehr von Pfirsichjoghurt unterscheiden können und eine Tütensuppe leckerer finden als eine selber zubereitete. So will ich nicht werden.

Ich nahm also das Kochbuch zur Hand und startete einen Testdurchlauf. Kochte eigenhändig eine Linsensuppe, die ich zuvor nur aus der Dose in den Kochtopf umgefüllt und erwärmt hatte. Und wider erwarten schmeckte sie gar nicht schlecht. Lange gedauert hat es auch nicht.

Wer denkt, ich sei geläutert und ernährte mich nur noch von Bioware, liegt falsch. Bei meinem letzten Einkauf wanderte eine Dose Ravioli in den Einkaufskorb. Die mochte ich früher so gerne. Macht nichts, sagt Andrea Danitschek: „Wer sich insgesamt ausgewogen ernährt, muss sich keine Sorgen machen, wenn er hin und wieder zu Fast Food oder Fertiggerichten greift.“ Also gab es als Nachtisch einen Apfel. Und als Nach-Nachtisch ein Eis. Abwechslung ist schließlich auch nicht unwichtig. 

Die Antwort von Marie-Charlotte Maas, 26. Aß früher liebend gerne Dosen-Ravioli. Heute kennt sie die Inhaltsstoffe und isst sie immer noch- auch wenn sie dabei ein wenig schlechtes Gewissen hat                       Fünf Tipps zur (einigermaßen) sicheren Ernährung:

1. Von welchen Lebensmitteln der Verbraucherschutz aktuell abrät, findet man auf dessen Homepage. Diese Liste wird regelmäßig anhand der Entwicklungen und Untersuchungsergebnisse der Behörden zum Beispiel im Falle des Dioxinskandals  aktualisiert. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, greift zu Bioprodukten. Die sind vom aktuellen Skandal nicht betroffenen.

2. Gering verarbeitete Lebensmittel bevorzugen – je kürzer die Zutatenliste desto besser.

3. Regional und jahreszeitgemäß einkaufen.

4. Nicht blindlings der Werbung vertrauen, sondern sich ein paar Minuten Zeit nehmen und die Produktkennzeichnungen durchlesen. Dabei lassen sich wertgebende Informationen wie das Bio-Siegel oder Angaben zur Herkunft des Produkts entdecken. Zutatenlisten und Nährwertangaben verraten außerdem, wie viel Fett und Zucker tatsächlich im Produkt stecken.

5. Wer sich insgesamt ausgewogen ernährt, muss sich keine Sorgen machen, wenn er hin und wieder zu Fast Food oder Fertiggerichten greift. Zu empfehlen: viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch und Wurst, dafür öfter mal Vollkorn statt Weißmehl, dazu fettarme Milchprodukte. Diese einfachen Grundregeln lassen genügend Platz für die eigenen Vorlieben und Gewohnheiten.

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