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Wie bereite ich mich auf ein Jahr Work and Travel vor?

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Florian, 22, war eineinhalb Jahre in Neuseeland. Er hatte vor der Abreise absolut keinen Plan, wo er arbeiten oder welche Route er einschlagen würde. Eine Agentur hat er auch nicht kontaktiert. „Ich hatte Bekannte in Christchurch, die wollte ich erstmal besuchen und dann gucken, wie es weitergeht“, erzählt er. Vorher solle man sich aber auf jeden Fall überlegen, in welchen Kultur- und Sprachbereich man wolle, meint er. Für Neuseeland hat er sich entschieden, weil das Land kleiner und nicht so überlaufen ist und außerdem gibt es dort keine giftigen Tiere - anders als im Nachbarland Australien.

Florian kaufte sich ein Flugticket und hatte ungefähr 8000 Dollar dabei. „Ich wollte aber von vornherein mit möglichst wenig Geld klarkommen“, sagt er. Das hat er auch geschafft: „Als ich zurückgekommen bin, hatte ich noch 7500 Dollar übrig. Ich habe regelmäßig gearbeitet und zum Geburtstag und zu Weihnachten bekommt man ja auch noch mal Geld von Zuhause“.

Seine Bekannten haben ihm geholfen, seine erste Wwoofing-Stelle zu finden. Wwoofing bedeutet „willing workers on organic farms“, hier bekommt man als Gegenleistung für die Arbeit etwas zu essen und eine Unterkunft. „Es heißt zwar ,organic farms’ aber das ist nicht immer so, auch kleinere private Haushalte bieten so was an“, erklärt Florian. „Das ist ein Geben und Nehmen: du machst deine Arbeit zuverlässig und gut und bekommst dafür die gesamte Verpflegung gestellt. Ich hatte zwischendurch aber auch normale Arbeitsstellen“.

Florian ist gut ohne Agentur klargekommen. „Wenn du Work and Travel in einem Land wie Neuseeland oder Australien machen willst, wo die darauf eingestellt sind, dass viele Traveller kommen und Arbeit suchen, ist das kein Problem“. Die Arbeitsstellen sind also vorhanden. „Du lernst viele Backpacker kennen, die können dir Tipps zu tollen Orten geben und sagen, wo es Unterkünfte und Arbeit gibt“, sagt Florian. „Ich wusste nie was nächste Woche sein wird und wo ich sein werde, aber genau das war so genial, du bist einfach nur frei“. Die Arbeitsstellen findet man in ganz normalen Anzeigen wie in Deutschland auch. „So lernst du, auf eigenen Füßen zu stehen und dein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen verbessern sich dadurch enorm.“

Wer sich unsicher ist und lieber die Gewissheit hat, dass ihm im Notfall jemand hilft, kann auch auf eine Agentur zurückgreifen. „Unsere Partner vor Ort haben den Überblick über die Jobs, die angeboten werden“, sagt Maria Riedmaier, Inhaberin der Agentur „activeabroad“. Die Agentur bietet verschiedene Pakete an. Die beinhalten zum Beispiel auch eine Einführungsveranstaltung in dem Land an, in das man reisen möchte. Dort wird man für alles gewappnet: Wie schreibt man die Bewerbung, wie laufen die Bewerbungsgespräche ab oder: Wie kaufe ich ein Auto? Denn gerade da werden viele junge Menschen über den Tisch gezogen.

Außerdem helfen Agenturen auch dabei, einen Job und eine Unterkunft zu finden. Und es gibt zudem eine 24-Stunden-Notruf-Hotline, die man anrufen kann, wenn man auf der Straße sitzt und nicht mehr weiter weiß. Egal ob mit oder ohne Agentur: Wenn man alle Verträge (wie zum Beispiel das Fitnessstudio) gekündigt hat und den Eltern eine Vollmacht ausgeschrieben hat, kann es losgehen.

Laurie Hilbig, 22, kann es kaum erwarten, nach dem Studium loszuziehen und Neuseeland zu entdecken. Dann natürlich ohne Agentur - wenn schon, denn schon. 
Fünf organisatorische Tipps für die große Reise:

1. Wenn man ohne Agentur reisen möchte, sollte man sich gut überlegen, in welches Land man geht. In Australien beispielsweise sind die entsprechenden Arbeitsstellen vorhanden, weil sie mit den jungen Menschen aus aller Welt rechnen. In Ländern, die noch nicht so stark von Backpackern frequentiert werden, ist die Jobsuche ohne Agentur schwieriger.

2. Wenn man sich unsicher fühlt, lieber eine Agentur kontaktieren. Die bieten zum Beispiel auch Einführungsveranstaltungen an, damit man für die Reise gewappnet ist.

3. Großartig eine Route planen muss nicht sein. Einfach offen sein – die Leute, die man in den berühmten Work and Travel-Ländern trifft, sind meistens freundlich und helfen einem gerne.

4. Lernen, mit möglichst wenig Geld auszukommen.

5. Vor der Abreise den Eltern eine Vollmacht ausschreiben, damit sie in Notfällen handeln können.     

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