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Wann sagt man seinem Partner zum ersten Mal „Ich liebe dich“ und warum erwartet man es, ohne es selbst sagen zu wollen?
Meist geht es zum "Ich liebe dich" im Dreischritt: Schon bald sagt man dem aufregenden neuen Menschen: "Ich mag dich." Auch ein "Ich hab dich lieb" geht noch recht leicht über die Lippen. Aber dann, wenn es um die drei großen Worte geht, fühlt man sich ganz klein. Das Herz klopft, die Stimme bricht und zack, schon lässt man dem "Du, ich würd dir gern was sagen" doch ein harmloses "Ich find's schön mit dir" folgen.
In der durchschnittlichen Hollywood-Schmonzette dauert es keine 90 Minuten, bis die Hauptdarsteller sich tief in die Augen schauen und ein "Ich liebe dich" entgegenhauchen. So schnell geht es im echten Leben wohl bei den wenigsten.
Für manche ist der richtige Zeitpunkt für ein Liebesgeständnis schon nach ein paar Treffen, für andere erst nach Monaten. Wer sich Zeit lässt, behauptet häufig, die Schnellsager könnten wahre Liebe nicht von Verliebtheit unterscheiden. Die wiederum sagen gern, die anderen seien feige, verklemmt und würden sich nicht festlegen wollen. An beiden Thesen ist wohl etwas dran. Deshalb kann man den richtigen Zeitpunkt nur selbst erkennen. Das Gute ist: Wenn man einen ängstlichen "Ich find's schön mit dir"-Moment hatte, gibt es meist in Bälde noch eine weitere Gelegenheit für die Gefühlsbekundung.
Egal, wie lange man sich schon küsst, solange niemand die drei Worte ausgesprochen hat, bleibt es eine recht unverbindliche Romanze. Ein "Ich liebe dich" verpflichtet. Denn Liebe ist ein großes, mächtiges Wort, ist tiefe, andauernde Verbundenheit und kein flüchtiges Gefühl.
Und so sagen wir uns alle, es wäre doch nett, wenn der andere sich bitteschön zuerst festlegen und bekunden könnte, dass er es nicht nur just in diesem Moment, sondern so generell sehr aushaltbar mit uns findet. Die erste Liebeserklärung ist daher wie ein klitzekleiner Heiratsantrag und erfordert eine Menge Mut. Denn indem wir unsere Gefühle offenbaren, machen wir uns gleichzeitig verletzlich. Ein erstes "Ich liebe dich" fragt fast fordernd: "Du mich doch auch, oder?" Es gibt nur eine gewünschte Antwort auf diese Frage. Wenn sie anders ausfällt, ist auch all die bisherige verliebte Leichtigkeit weg.
Ich würde unbedingt dazu raten, sich zu trauen und dem anderen zu sagen, was er einem bedeutet. Ich bereue noch heute, dass ich bei jemandem, den ich sehr geliebt habe, zu feige war, ihm das mitzuteilen. Auch ein bisschen natürlich, weil ich damals gern eine Antwort auf die innewohnende Frage bekommen hätte. Aber heute vor allem, weil ich mir wünschte, er hätte es gewusst.
Die Antwort von Juliane Frisse, 24 Jahre, findet, dass man mit einer Liebeserklärung nur gewinnen kann.
Fünf Tipps für das richtige „Ich liebe dich“
1. Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn man es fühlt. Das merkt man.
2. Dann mutig sein und raus mit der Sprache. Es gibt nichts zu verlieren.
3. Zu feige? Ins Ohr flüstern. Ohne Blickkontakt ist einfacher.
4. Es bleibt dir immer noch im Halse stecken? Auch aufgeschrieben behalten die Worte ihren Zauber.
5. Wenn der andere nur "Ich hab dich auch ganz gern" antwortet, gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine, dass er den Worten eine so große Bedeutung beimisst, dass er noch nicht so weit ist. Oder die andere und nicht unwahrscheinliche, dass seine Gefühle schwächer sind als die eigenen. Das ist schmerzhaft - aber je früher man es erfährt, desto besser.