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Ich will heiraten – wie geht das?

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Vor der Hochzeit droht jedem Paar eine bedrohliche Krankheit: der Planungswahn. Er kommt schleichend. Es fängt an mit der Wahl des richtigen Termins. Ein Sommertag sollte es sein, aber bloß kein Schnapszahldatum. Ein besonderes Restaurant, aber bloß nicht etepetete. Dann müssen die Ringe her, die Klamotten, was Altes, Neues, Geliehenes und Blaues, und schon ist man besessen vom Planungswahn.

Soweit die Theorie. Die Praxis kennt ein Mittel, das vor dem Wahn schützt: rechtzeitiges Planen. Klingt spießig, aber mir hat es genutzt, die Planungsneurose im Anfangsstadium zu besiegen. Natürlich hilft auch ein Wedding-Planner, doch wer nicht gerade 700 Gäste auf ein Schloss in der Provence lädt, kommt gut ohne klar. Trotzdem sollte auch eine kleine Feier, wie unsere es war, früh geplant sein. Das Problem an der Hochzeitsplanung ist ja: Es fehlt die Routine. Jedenfalls beim ersten Mal. Es lohnt sich deshalb, Leute um Rat zu fragen, die schon verheiratet sind. Die große Schwester, den besten Freund, die Arbeitskollegin. Meist decken sich deren Tipps mit denen professioneller Wedding-Planner: Sechs bis zehn Monate vor der Trauung sollte man das Grundsätzliche festlegen. Hochzeitstermin, Zahl der Gäste, die „Location". Außerdem sollte man früh Termine beim Standesamt oder der Kirche vereinbaren.

Ist das Wichtigste geklärt, kommt die entscheidende Frage: Passen die Vorstellungen in den finanziellen Rahmen? Eine Hochzeit ist schließlich nicht billig. Je größer und individueller, desto teurer wird sie. Und der Mythos vom zahlenden Brautvater bewahrheitet sich – wie auch in unserem Fall – nur selten. Doch es gibt Hoffnung. Denn eine Hochzeit ist auch rentabel. Es mag berechnend klingen, doch viele Paare tilgen einen Teil der Kosten durch die Geldgeschenke der Gäste. Es ist völlig in Ordnung, bei der Planung mit der Großzügigkeit von Eltern, Großeltern und Paten zu kalkulieren – solange man realistisch bleibt. Unsere Feier hat für 30 Gäste knapp 2500 Euro gekostet – eine überschaubare Summe, die wir selbst aufbringen konnten. Und dank der Geldgeschenke ist am Ende mehr übrig geblieben als wir bezahlt haben. Stehen Kostenplan, Termin und Ort fest, gilt es die Musik fürs Fest zu organisieren. Denn die Konkurrenz um die besten Bands und DJs ist groß.

Ein halbes Jahr vor der Trauung sollte man auch die Einladungen verschicken. Wer hingegen kurzfristig einlädt, muss mit Absagen rechnen, weil mancher Gast für die Woche der Hochzeit schon den Urlaub gebucht hat. Steht der Rahmen, kann man sich um die Details kümmern: Brautkleid, Ringe, Blumen, Fotograf, Friseur, Hochzeitsauto und -menü. Je ausgefallener die Wünsche, desto früher sollte man all dies organisieren. Im Normalfall reicht es aber, zwei bis drei Monate vor der Hochzeit damit zu beginnen. Was danach kommt, war für uns nur noch Vorfreude. Denn unsere Hochzeit war einer der wenigen Tage, an dem wir alle Menschen um uns scharen konnten, die uns wichtig sind. Und mit dem Tag der Hochzeit endete auch die Zeit des Planes.
Eine funktionierende Ehe zu planen ist sowieso unmöglich, manchmal ein Kampf. Aber ich sehe uns gut gewappnet. Schließlich haben wir ja auch den Planungswahn gemeinsam besiegt.

Andreas Glas, 26, ist seit zwei Jahren verheiratet und optimistisch, dass es die einzige Hochzeit seines Lebens bleibt – auf neuerlichen Planungswahn würde er gerne verzichten.

Fünf Tipps für eine Ehe:

1. Lästig, aber wichtig: Hat ein Ehepartner den Namen des anderen angenommen, muss er einen neuen Personalausweis beantragen. Im Führerschein darf der Geburtsname bleiben. Auch das Finanzamt, Banken, Versicherungen, Handyanbieter etc. sollte man über den neuen Namen informieren.

2. Vorteile bei der Einkommensteuer prüfen! Wählt der besser verdienende Partner Steuerklasse III und derjenige mit weniger Lohn Steuerklasse V, kann das – je nach Einkommen – locker ein paar hundert Euro Ersparnis pro Monat bedeuten.

3. Nach einer Hochzeit kann man auch bei den Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung Geld sparen. Im Rahmen der Familienversicherung kann sich ein Ehepartner beim anderen kostenlos mitversichern. Die Beiträge sinken dann um die Hälfte.

4. Achtung beim Abschließen neuer Versicherungsverträge! Hier lohnt es, sich vorher gut zu informieren, da viele Versicherungen spezielle, kostengünstigere Tarife für Verheiratete anbieten.+ Streit ums Geld hat noch keiner Beziehung gut getan. Deshalb kann es sinnvoll sein, weiter getrennte Bankkonten zu führen. Ein Kompromiss ist das zusätzliche Drittkonto, auf das beide Partner regelmäßig für gemeinsame Ausgaben einzahlen. 

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