Früher musste man, um eine Kreditkarte zu erhalten, noch ein regelmäßiges Einkommen nachweisen, heute reicht dem Anschein nach schon das Erreichen der Volljährigkeit - und das Kreditinstitut des Vertrauens vertraut zurück und genehmigt eine Kreditkarte.
michael-moorstedt
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Früher musste man, um eine Kreditkarte zu erhalten, noch ein regelmäßiges Einkommen nachweisen, heute reicht dem Anschein nach schon das Erreichen der Volljährigkeit - und das Kreditinstitut des Vertrauens vertraut zurück und genehmigt eine Kreditkarte. Tatsächlich verschafft diese Karte jungen Menschen ein gewisses Maß an Unabhängigkeit und dient als Zahlungsmittel im grenzenlosen Webshop. Verantwortlicher Umgang ist dabei aber immer vorausgesetzt.
Trotzdem streiten sich seit ihrer Erfindung vor knapp 60 Jahren Eltern, Ökonomen und RTL-Schuldnerberater Peter Zweigelt noch immer darüber, was die Kreditkarte nun eigentlich wirklich ist: Eintrittsticket in die magische Welt der Konsumgesellschaft. Oder plastikgewordenes Teufelszeug, um diejenigen in Schuldknechtschaft zu führen, die sich nicht die Mühe machen, das Kleingedruckte zu lesen.
Die Antwort auf diese Streitfrage kann nur jeder für sich selber finden. Sicher ist jedoch, dass man die Einstiegsfrage zum Beispiel für die Nutzung eines iTunes-Accounts mit "Ja" beantworten muss.
Michael Moorstedt, 30, ist sich noch immer nicht sicher, ob ihm seine Kreditkarte nicht irgendwann zum Verhängnis werden wird. Bis er darüber Gewissheit hat, benutzt er sie nur, um im Internet unvernünftig viel Geld für Platten auszugeben.
Fünf Tipps für den richtigen Umgang mit der ersten Kreditkarte:
1. Kreditkarten verführen – das ist keine Frage. Deshalb sollte man das Limit möglichst niedrig setzen. 500 Euro sollten erst mal ausreichen, um trotzdem lustige Dinge zu tun - wie etwa Autos mieten oder Flüge und Hotels buchen.
2. Kulante und liquide Eltern können ihrem Nachwuchs bei ausreichendem Vertrauen eine Co-Karte ihrer eigenen Kreditkarte ausfertigen lassen. Das führt dazu, dass der Schuldenberg bei überschwänglichem Gebrauch zumindest innerhalb der Familie abgearbeitet werden kann.
3. Das Konzept Prepaid hat sich mittlerweile auch in der Kreditindustrie festgesetzt. Ähnlich wie bei Mobiltelefonen wird dafür zunächst einmal ein Guthaben auf die Karte geladen. Ist es aufgebraucht ist Schluss. Manche Anbieter verlangen für diesen „Service" allerdings bei jeder Transaktion eine Extra-Gebühr.
4. Beim Bezahlen in Restaurants, Geschäften oder Clubs wenn möglich dabei sein. Nicht nur im Internet stellt Kreditkartenbetrug ein beliebter Zeitvertreib. Auch in der realen Welt sollte man ein Auge darauf haben, wer seine Karte mit in das Hinterzimmer nimmt und dann auffällig lange für die Abrechnung braucht.
5. Möglichst wenig mit der Kreditkarte beim normalen Geldautomaten abheben. Auch wenn die Banken die Gebühren für EC-Karten anderer Institute Anfang 2011 gesenkt haben – für Kreditkarten wird immer noch ein Betrag fällig.