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Leserpost. Heute: Kommentar stinkt vom Kopfe

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Mit den Kommentaren hier auf jetzt.de geht es mir wie mit der ersten Tasse Kaffee morgens. Die brauche ich, bin sogar ein bisschen süchtig danach. Das ändert sich auch nie, obwohl der Kaffee mir an manchen Tagen eigentlich gar nicht schmeckt und ich bis zum Nachmittag einen bitteren Geschmack davon rumtrage.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Genauso gibt es Tage, an denen mich schon der erste eilig zuhause gelesene Kommentar dumpf ausschnaufen lässt. „Watt für´n Scheiß, allein die Überschrift.....“ ist die komplette, erste Lesereaktion unter dem Interview mit Miriam Pielhau Ein Kommentar, als hätte einer in eine sauber aufgeräumte Wohnung gekackt. Natürlich, so funktioniert jetzt.de und das Netz, es darf jeder etwas blöd finden und das auch schreiben. Es gibt andere Web-Foren, da wird mit großer Stumpfheit alles nur entweder geil oder scheiße gefunden, weil Zwischentöne zu anstrengend zu lesen sind. Aber ich finde unsere kleine Ecke gerade deswegen so schützenswert, weil bei jetzt.de in den allermeisten Fällen lesenswert begründet wird, was nicht passt. Wenn einfach einer als erstes draufhaut und wir und Frau Pielhau nicht mal ansatzweise wissen, warum, nervt mich das. Nicht massiv, aber so als kleines Störrauschen im Tagesgedankenfunk. Ich freue mich übrigens auf die Diplomarbeit, die untersucht, wie stark der erste abgegebene Kommentar die anderen beeinflusst. Vielleicht ist es nur Einbildung, aber sehr oft hauen die ersten fünf alle in die gleiche Kerbe, bis der sechste ankommt, der was anderes sagt. Und dann findet der wieder in Reihe fünf Fürsprecher, bis die Meinungslage ausgeglichen ist und fröhlich gegeneinander kommentiert wird. Interessant, oder? Gerade sehe ich, dass der stinkige Pielhau-Kommentar elf rote Daumen gesammelt hat und zack, schon ist die schlechte Laune weg. Es ist nett, bei netten Menschen zu arbeiten.

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