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Salat, Stullen und kein Späti

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Diese Woche hat sich jetzt-Mitarbeiterin [link=/jetztpage/katharina-elsner" target="_blank">Katharina Elsner die Mütze der Kosmosköchin aufgesetzt.

Montag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Favorit: Feldsalat mit Tomaten, Paprika, grünen Oliven, Kidneybohnen, Mozzarella, Spirelli und Honig-Senf-Dressing.

Ein wenig Nostalgie schwingt bei der Salatzubereitung immer mit. Das hat einen einfachen Grund. Ich behaupte, es gibt nur wenige Menschen, mit denen man perfekt zusammen wohnen kann. Meine ehemalige Mitbewohnerin in Hamburg ist so ein Mensch. Wir sind beide Fans des grünen Gemüses und so standen wir an mindestens drei Abenden in der Woche zusammen da, schnippelten, schnatterten und schlürften dazu Tee. Küchenpsychologische Gespräche gab es gratis dazu - und nebenbei kreierten wir die schönsten Salatvariationen.

Heute muss ich das alleine tun. Ich verdrücke kurz eine Krokodilsträne und verziere den Feldsalat mit allem, was mein Vegetarierherz begehrt: von Tomaten über Avocado, bis hin zu Walnüssen und Spirelli-Nudeln. On top: ein Honig-Senf-Dressing.  

Dienstag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Klassiker: Stulle mit Butter und Käse.

Wenn die Deutschen in der Welt für etwas berühmt sind, ist es wohl Bier. Dahinter folgt gleich Vollkornbrot. Und ich meine richtiges Vollkorn, nicht das angedunkelte (ist das ein Wort?) schlabberige Toastbrot, was man in den Staaten und Kanada vorgesetzt bekommt.

Seit ich dort gelebt habe, weiß ich die deutsche Brotbackkunst sehr zu schätzen. Deswegen steht heute auf der Abendkarte: Stulle (ist das das Pendant zur bayrischen Brotzeit?) mit Butter, Ziegenkäse, verziert mit Gurken und Cherrytomaten. Und aus dem Kühlschrankfach meines Mitbewohners: grüne Oliven.

Mittwoch

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Gesund: One apple a day keeps the doctor away.

Fällt aus. Weil: Magenvirus. Der Hunger hält sich in Grenzen. Ich finde jedoch: "One apple a day keeps the doctor away". So stopfe ich mir einen Apfel hinein. Und weil die noch übrig und süß dazu ist: eine Orange. Dazu habe ich mir den Klassiker bei Krankheiten schlechthin kredenzt: Kamillentee. Davon werden in den nächsten Tagen noch fünf Liter dazukommen.

Donnerstag  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Flüssig: die Buttermilch.

Magenvirus und Erkältung zusammen verursachen einen deliriumsähnlichen Dämmerzustand. Mich selbst ein wenig bemitleidend schlürfe ich in meiner zweitägigen Dauerschlafphase nur eine Buttermilch. Und eben Kamillentee.

Freitag  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Billig: Pellkartoffeln mit Quark.

Die Nahrungsaufnahme wird fortgesetzt. Die Arbeit bei jetzt.de auch. Zum Einkaufen komme ich nicht mehr. Vor allem wegen dieser unsäglichen Öffnungszeiten in Bayern. Wie macht das die arbeitende Münchner Bevölkerung eigentlich? Kein Späti, kein Kiezshop, kein 24-Stunden-Edeka. Trist ist das Leben, kreativ dafür der Hungrige. Beim Durchstöbern des Kühlschranks erspähen meine Augen eine Packung Quark. Meine Rettung. Denn es gibt: Pellkartoffeln mit Kräuterquark. Eignet sich auch immer ab Mitte des Monats, wenn das Geld ausgeht. Und die Avocado dazu musste weg. Die war schon überreif.

Samstag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Einfach: Wraps gefüllt mit Kidneybohnen, Rucola und Käse.

Meine ausgeprägte Faulheit zum Kochen schlägt sich heute in Resteverwertung wieder. Vom Mitbewohner sind noch Wraps übrig.
Einer wird gefüllt mit der halbleeren (oder halbvollen, je nachdem) Kidneybohnendose, mit Cherrytomaten, Rucolasalat und (ganz wichtig) Käse! Dazu wird die halbe Soßenriege aus dem Kühlschrank aufgefahren: von links nach rechts finden sich Currypaste, Sahnemeerettich, Curryketchup und ein undefinierbarer grüner Brotaufstrich. Schmeckt besser als erwartet.  

Sonntag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Süß: Eierkuchen mit Nutella.

Die WG macht Eierkuchen. Pfannkuchen heißen die, wie mich der Mitbewohner gleich berichtigt. Pfannkuchen? Sind für mich mit Marmelade gefüllte Teigteile, die es vor allem zur Faschingszeit in erschreckender Häufigkeit bei allen Bäckern im Umkreis gibt. Oder sind dit dann Berliner?
Egal, auf jeden Fall mopse ich mit eins mit Nutella und eins mit Peanutbutter und habe mein Zuckerlevel für diesen Tag gedeckt.

Auf der nächsten Seite liest du Katharinas Antworten auf den Fragebogen zur Kochwoche.




Welchen Stellenwert hat Essen in deinem Leben? 
Einen hohen Wert. Auch wenn man das bei dem Protokoll meiner Essenswoche jetzt ungläubig belächelt. Wenn ich Essen einkaufe, dann – wie ich mir einbilde – gutes. Außer ich habe kein Geld. Generell mag ich weder Fastfood noch Fertiggerichte, obwohl so eine fettige Portion Pommes rot/weiß/Schranke immer geht.

Was ist dir beim Essen und Einkaufen besonders wichtig? 
Regionale Produkte zu kaufen, gern an Markttagen. Diese Billig-Bio-Manie empfinde ich inzwischen als unsinnig. Das Label "Bio" hat sich für mich zu einer cleveren Verkaufsstrategie der Konzerne entwickelt, für das die Verbraucher bereit sind, mehr zu zahlen. Ich brauche aber beim Discounter keinen "Bio"-Apfel aus Argentinien einfliegen lassen, wenn ich einen vom Bauern nebenan bekommen kann.  

Erinnerst du dich, wann du zum ersten Mal für dich selbst gekocht hast und wer dir das Kochen beigebracht hat? 
Ob es mein erstes Kochexperiment in Eigenverantwortung war, weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich gab es Nudeln. Oder irgendein anderes Gericht, das sich mit Ketchup kombinieren lässt. Was eigentlich auf alles zutrifft, das ich als Kind essen mochte und musste: Stulle, Gemüse, Reis, Kartoffeln – dem Zuckerflasher Ketchup sei dank schmeckt alles. Eigentlich kein Problem. Will man die Flüssigkeit auf dem Teller vermeiden, die sich ärgerlicherweise immer in der Flasche ansammelt, schüttelt man kräftig. Das gilt auch für die Flaschen, die noch komplett dicht sind. Dachte ich zumindest als Kind.

Und so schüttel und schüttel ich und öffne den Ketschup - öffne ihn - und die ganze rote Pampe verteilt sich über meinem Gesicht, auf dem Tisch, Muttis weißen Gardinen und den frisch tapezierten Küchenwänden. Ich glaube, dieser Zeitpunkt hat sich in mein Unterbewusstsein gefressen und ich wusste seitdem: Ich werde niemals eine gute Köchin.  

Was war dein Lieblingsessen als Kind? 
Nudeln mit Ost-Tomatensoße und gebratener Jagdwurst. Wer sich fragt, was die Ostsoße ist: Eigentlich nur Ketchup oder Tomatenmark mit Mehlschwitze und Wasser. Schmeckt wie Kindheit. Um Platz zwei streiten sich Milchreis mit Zimt und Zucker und die Schokoladensuppe aus der Schulkantine.

Was ist dein aktuelles Lieblingsessen?
Salat in allen Variationen – am allerliebsten mit Ziegenkäse und Weintrauben und gerösteten Kernen. Auch wenn die Simpsons etwas anderes behaupten: Ich finde Freunde mit Salat.

http://www.youtube.com/watch?v=mcSyX6-wG6Q

Was magst du gar nicht?
Eier. Auch nicht als Rührei oder Spiegelei. Auch kein Eierstich oder gar gekocht. Allein schon der Geruch löst bei mir seit jeher einen beträchtlichen Würgereiz aus. Außerdem: sämtliche Variationen getrockneter Früchte und – als Vegetarierin – logisch: Fleisch und Fisch.
Irgendwie graut es mir aber auch immer vor Rosen- und Grünkohl. Fazit: Ja, ich bin mäklig.

Mittags warm und abends kalt oder andersrum?
Gern immer kalt. Warm essen ist auch überbewertet. Egal ob Pizza, Pasta oder Suppe. Kaltes Essen geht nicht nur nach alkohollastigen Partynächten, sondern irgendwie immer.

Wo isst du am liebsten, am Tisch oder auf dem Sofa?
Am Tisch mit Freunden. Essen ist schließlich sozial.  

Was trinkst du zum Essen? 
Saftschorlen. Traube, Mango, Maracuja. Gern auch alles gemischt. Mit Leitungswasser aufgegossen. Sprudel- oder stilles Wasser kaufen? Finde ich seit Jahren unnötig. Das hat den Vorteil, dass ich nicht alle drei Tage ein Sixpack Wasser keuchend in den vierten Stock schleppen muss.

Wie oft gehst du auswärts essen und hast du ein Lieblingsrestaurant? 
Wenn ich könnte wie ich wollte, gern immer auswärts. Das liegt aber auch an der Faulheit zum Kochen. Das beste Müsli gibt’s in Hamburger Karoviertel im Panter, mit Fruchtquark und Früchten und Knusperteilen, die ich nie identifizieren kann. Und Frühstück gibt es den ganzen Tagen. Ein Traum.  

Was isst du, wenn es schnell gehen muss?
Stulle. Mit Butter und Salz. Oder, Stulle mit Meeressalzbutter.

Was war das aufwändigste Gericht deines Lebens? 
Wenn ich je etwas aufwändiges gekocht habe, wäre es mir in Erinnerung geblieben. 

Hast du ein Standard-Gericht, wenn Eltern oder Freunde zu Besuch kommen? 
Hier kommt wieder die Nicht-Koch-Kunst zum Tragen. Die Eltern kann ich immer gut und gern in ein Restaurant schleifen – dann rümpfen sie auch nicht zu lange die Nase über die Unordnung in der WG – Freunde lasse ich das Kochzepter in die Hand nehmen. Ich schnippel dafür immer das Gemüse.

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