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Kosmoshörer (Folge 7)
Montag:
Der Montag beginnt ohne Musik. Denn in der Montagmorgenhektik lösche ich all meine Musik von meinem iPhone. Tathergang: Ich wollte es „noch eben kurz synchronisieren“. Dann gab es irgendein Update, das laut iTunes doch bitteschön zu installieren sei, dafür allerdings sei momentan nicht genug Speicherplatz vorhanden. Also, Notwehr in Eile: Musik runter. Muss eh mal neu gemacht werden, die Playlist. Die S-Bahn-Fahrt ist also still.
Der Montag bleibt musikalisch weiter unerfreulich. In der Arbeit höre ich ein bisschen ins neue Pharrell-Williams-Album rein. Haut mich nicht um, nur Hunter mag ich ansatzweise, wegen funky. Weil ich grantig auf meinen sehr langsamen Rechner bin und außerdem [link=/texte/anzeigen/585198/Kosmoshoerer-Folge-4" target="_blank">Jakob hier vor einer Weile seinen Lieblings-Hass-Song vorgestellt hat, lasse ich mir die Gelegenheit nicht entgehen und tue dasselbe: Darwin Deez: Bad Day. Zeigt auch: Sadismus ist am schönsten, wenn er kreativ ist. Hübsches Video übrigens auch.
http://www.youtube.com/watch?v=2SJCz3vC3FE&feature=kp
Dienstag:
Am Montagabend war ich im Kino. Stromberg. Und jetzt habe ich ein Problem: Ich habe dieses fürchterliche „Lass das mal den Papa machen“-Lied (Nein, das verlinke ich NICHT!) aus dem Film im Ohr, und es will da einfach nicht mehr raus. Versuche es mit den Raconteurs, weil deren Songs oft Melodien haben, die bei mir sehr gut als Ohrwürmer hängen bleiben. Außerdem gefällt mir die Vorstellung, dass Jack White Stromberg mit einer alten E-Gitarre verprügelt. Was Musik doch manchmal für Assoziationen auslöst...
[link=ne Oper komponieren“ – kurz: Mr. Multitalent und Musikgenie, der jetzt irgendwann ein Soloalbum veröffentlicht und vorher eine Single ausgekoppelt hat: Lonely Press Play. Video lässt sich aber nicht einbetten. [link=http://vimeo.com/87785716" target="_blank">Deshalb reiche ich es jetzt halt hier nach, statt eingebettet eben verlinkt.
Donnerstag:
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Gehe morgens joggen. Beim Joggen kann ich schlecht Musik hören. Ich muss dann immer im Takt rennen, und der ist dann immer irgendwie zu schnell oder zu langsam, und dann komme ich durcheinander und atme ganz falsch und kriege Seitenstechen. Ich gebe aber nicht auf, denn ohne Musik ist Joggen in verlassenen Parks mit verlassenen Spielplätzen noch trostloser. Versuche es heute mit John Talabot, wegen Eintönigkeit der Electrobeats. Geht einigermaßen. Macht aber nicht glücklich.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Später höre ich
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rein,weil ich während des Wartens auf die S-Bahn gelesen habe, was der kluge Gitarrenmusikchecker Max Fellmann [link=http://sameoldsongblog.wordpress.com/episode-6-walk-on-the-wild-side/" target="_blank">„Same Old Song“. Das Prinzip ist simpel: Man nehme einen Musik-Klassiker und lasse ihn an einem Abend zwölf Mal hintereinander von völlig unterschiedlichen Leuten interpretieren. Vom Electro-Lander über die Harfe-Virtuosin bis zum Kneipenchor. Das ist sehr inspirierend, weil immer erstaunlich ist, wie unterschiedlich ein und dasselbe Lied klingen kann. Nachteil: Der Ohrwurm geht nicht mehr so schnell weg.
Samstag:
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Ich gehe heute zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder Skateboard fahren. Ich habe einen Rucksack dabei, darauf das Skateboard geschnallt. Im Rucksack befindet sich ein Paulanerspezi und eine Breze. Ich komme mir sehr teenagermäßig vor, und muss deshalb auch ein bisschen meine frühere Skate-Teenager-Musik hören.
http://www.youtube.com/watch?v=73Y7IHs_K60
Sonntag:
Ich führe mein neues Fahrrad spazieren. In der Sonne. Mit kurzen Hosen. Fahrrad fährt sich super, und noch viel superer fährt es sich mit diesem Lied von den grandios-hysterischen Rumble Strips.
http://www.youtube.com/watch?v=U5wORCu26Xw
Auf der nächsten Seite: Der ausgefüllte Musik-Fragebogen von Chris.
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Sauschwere Frage. Kann ich kaum beantworten. Aber: Die Antwort hat auf keinen Fall was mit Musikrichtungen, Genres oder Klangqualität zu tun. Eher damit, ob die Musik mich erreicht, irgendwas mit mir macht. Manchmal bekommt man ja wirklich Gänsehaut von Musik, ganz gleich, ob sie teuer produziert oder nur ein Demo ist.
Wie hörst du Musik: Klassisch im CD-Spieler, auf dem Handy, über Streaming-Portale?
Viel über iTunes, viel über Spotify, ein bisschen über Soundcloud. Da mag ich es sehr, mir Zusammengemixtes von irgendwelchen DJs anzuhören. Und manchmal über Internetradios, wenn ich zum Beispiel nur weiß, jetzt hab ich Bock auf Drum and Bass, aber keine Ahnung, was da gerade der heiße Scheiß ist. Im Auto verteilt sich ein überaus unordentlicher CD-Haufen auf alle Fächer und Ablageflächen. Das meiste davon ist alter Kram, weil ich mir kaum noch CDs kaufe und zu faul bin, fürs Auto extra welche zu brennen.
Wo hörst du Musik? Vor allem unterwegs, nur daheim, zum Einschlafen?
Am meisten unterwegs, auf dem Fahrrad, in der S-Bahn. Zu Hause vor allem beim Kochen und während des Wochenend-Frühstücks.
Hast du eine Lieblingsband oder Musiker, von denen du alles hörst? Eigentlich würde ich nicht sagen, dass ich eine Lieblingsband habe. Aber ich glaube, von Cake habe ich jedes einzelne Album angehört und gemocht.
Welche Musik magst du gar nicht und warum?
R’n’B-Gejaule. Wegen des übertriebenen Darbietens von Stimmvirtuosität. Ibizamäßigen House.
Was war deine erste eigene Platte - und wohin ging dein Musikgeschmack von da aus?
Inner Circle – Bad to the Bone. Das waren die Alalalalalong-Typen. Von da aus ging es eigentlich in alle Richtungen. Nur mit klassischer Musik kenne ich mich kein bisschen aus.
Gehst du gern auf Konzerte, und auf welche zuletzt?
Ja. Leider viel zu selten, weil ich immer zu spät merke, dass eine Band nach München kommt, die ich mag. Zuletzt war ich dementsprechend auch im Dezember auf einem Konzert. Claire in München. (Vorher habe ich mit ihnen Mensch, ärgere dich nicht gespielt[/link]).
Welchen jetzt-User oder -Redakteur schlägst du als Kosmoshörer vor?
Den jetzt-User jazzbertie.
Möchtest du auch Kosmoshörer werden und deine Musik-Gewohnheiten dokumentieren? Dann schreib eine jetzt-Botschaft an teresa-fries oder eine Mail an teresa.fries@sueddeutsche.de!
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.