Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Kosmoshörer (Folge 31)

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Montag:
Endlich beginnt mein Praktikum bei jetzt.de. Die vergangenen Wochen waren eher langweilig, da ich bisher kaum jemanden in München kenne. Jetzt freue ich mich auf eine produktivere Zeit und erlebe einen lockeren ersten Tag in der Redaktion. Auf dem Nachhauseweg in der U-Bahn denke ich mir: So kann es weitergehen! Ich habe gute Laune und daran ändert auch der nahende Herbstanfang nichts. Perfekt zu dieser Stimmung passt:  

http://www.youtube.com/watch?v=6_-QRhwSF7I  

Herrlich arrogant und Gute-Laune-Garant ist für mich derzeit auch das neue Lied von Trailerpark, in dem es kurz gesagt um das langweilige Leben als ungebildeter Superstar geht (Achtung, Ironie).

Aber hört und seht selbst:  

http://www.youtube.com/watch?v=tywkWRsjGbY  

Dienstag:
Die Woche geht musikalisch weiter. Für jetzt.de darf ich in der Rubrik „5 Songs“ neu erschienene Lieder und Stücke aus neuen Alben vorstellen, die ich mag. Bei meiner ausgeprägten Leidenschaft für Hip-Hop muss ich mich zusammenreißen, um andere Musikrichtungen nicht zu vergessen. Begeistern kann ich mich besonders für ein Lied des britischen Trios Zoot Woman: „Chemistry“ ist Elektropop vom Feinsten. Bei elektronischer Musik mag ich es sowieso sanfter, deswegen kommt mir das ganz gelegen.

http://open.spotify.com/track/1eSaFIL6sWODrhPqzg1KYk  

Ein zweites Lied aus der „5 Songs“-Liste bewegt mich schon länger, und zwar aus anderen Gründen: „Don’t Shoot“ von zehn bekannten US-Rappern und Untergrundkünstlern, ein musikalischer Tribut an den vor einem Monat erschossenen schwarzen Jugendlichen
http://open.spotify.com/track/12iY7hLMNhn0PaVz09jXt9

Donnerstag:
Jeden Morgen und Abend fahre ich jetzt U-Bahn. Morgens um acht hin und abends um fünf zurück. Was andere Leute hassen würden - Alltagstrott und so -,finde ich irgendwie cool.  Ich fühle mich wie ein Pendler, der morgens in die „große Stadt“ hineinfährt und nach erledigter Arbeit brav wieder nach Hause geht. Das mag lächerlich klingen, ja. Aber die Fahrt gibt mir die Möglichkeit, mir Ideen für Artikel auszudenken und entspannt Musik zu hören. Zum Beispiel diese hier:  

https://www.youtube.com/watch?v=L-rQZ6IGhCM

Wyclef Jean - I Wish it Was Music (feat. T.I. & Trae The Truth)
https://soundcloud.com/thatericalper/i-wish-it-was-music-wyclef-ft

Am Abend bin ich bei der „Hate Poetry“. Da lesen eine Handvoll Journalisten mit Migrationshintergrund fremdenfeindliche bis rassistische Leserbriefe und Mails vor, die sie tagtäglich so erhalten. Anstatt den Frust in sich hineinzufressen, teilen sie die Texte bei Auftritten in verschiedenen Städten mit dem Publikum und lachen zusammen darüber. Das Ganze ist also eine Art Lachtherapie; ich hatte jedenfalls viel Spaß.

Freitag:
Seit gestern höre ich immer wieder ein altes Jessie-J-Lied von 2013, das es mir angetan hat. „Wild“ heißt es und macht gute Laune. Und zwar nicht nur durch den temporeichen Beat und den melodischen Refrain, sondern auch durch die lässigen Parts von Big Sean & Dizzee Rascal.  

http://vimeo.com/67006305

Samstag:
Zunächst einmal heißt es: ausschlafen! Da unsere Wände relativ dünn sind, bekomme ich mit, dass mein Mitbewohner in der Küche Musik hört. Durch ihn habe ich in letzter Zeit einige coole Lieder entdeckt, so auch heute. Und zwar keinen Hip-Hop, Überraschung! Me Succeeds kommen ursprünglich aus München, leben inzwischen aber in Hamburg. Electropop scheint es mir irgendwie angetan zu haben (siehe Dienstag).

https://soundcloud.com/isawmusic/me-succeeds-the-screws  

Später schlendern mein Mitbewohner und ich über das Isarinselfest. Es gibt viele Essens- und einige Infostände, er lernt etwas über das geplante Freihandelsabkommen TTIP und ich probiere einen Whoopie, einen mit Creme gefüllten weichen Doppelkeks. Man kann beliebige Zutaten nehmen, in meinem Fall war es Brombeer-Limette.

Sonntag:
Nachdem ich die ganze Woche die immer gleichen Lieder gehört habe, mache ich mich heute auf die Suche nach neuem Stoff. Beim „Auf-den-Dächern“-Festival entdecke ich Mighty Oaks, einem Berliner Folk-Trio bestehend aus einem Briten, einem Amerikaner und einem Italiener. So schön kann Globalisierung sein!

https://www.youtube.com/watch?v=KOBVHdrfOkY

Eine Band reicht mir nicht. Deshalb schaue ich noch bei iTunes und lasse mir verwandte Künstler zu Bands anzeigen, die ich mag. Bastille liebe ich beispielsweise, von Alt-J gibt es auch tolle Lieder. Und Apples Algorithmen enttäuschen mich zum Glück nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=u9bNWJjIm-w
https://www.youtube.com/watch?v=TKKMfJ8cZoQ



Gute Musik – was ist das für dich?
Gute Musik spricht mich an und geht unter die Haut. Das ist nicht nur eine Phrase. Wenn ein Lied nichts innerlich mit mir macht, dann mag ich es auch nicht. Deshalb muss es bei mir in irgendeiner Form melodisch sein, Eintönigkeit mag ich nicht. Der Beat, die Melodie, etwas muss mich bewegen. Entweder zum Tanzen oder zum Nachdenken. Wenn der Text dann zusätzlich noch aussagekräftig ist – gesellschaftskritisch beispielsweise – dann finde ich das super. Manchmal finde ich aber einfach auch nur den Beat geil.  

Wie hörst du Musik: Klassisch im CD-Spieler, auf dem Handy, über Streaming-Portale?
Witzigerweise hätte ich gar keine Möglichkeit mehr, CDs anzuhören, selbst wenn ich wollte. Ich habe weder einen CD-Spieler noch hat mein Laptop ein Laufwerk. Ich höre schon lange nur auf dem Computer und auf meinem Handy Musik. Streaming-Portale finde ich sehr interessant, nutze ich bisher aber nicht regelmäßig.

Wo hörst du Musik? Vor allem unterwegs, nur daheim, zum Einschlafen?
Ich höre sehr oft Musik. Daheim, unterwegs, bei guter und schlechter Laune. Mal lauter, mal leiser, fast immer eigentlich. Außer ich habe gerade mal wieder meine Kopfhörer verloren.  

Hast du eine Lieblingsband oder Musiker, von denen du alles hörst?
Es gibt niemanden, von dem ich alles mag. Einige Lieblingskünstler gibt es aber, zum Beispiel: Kanye West, Eminem, Fall Out Boy, T.I., Big Sean, ... . Blink-182 mag ich beispielsweise auch gerne, in letzter Zeit zudem Celo & Abdi. Allgemein ist Hip-Hop meine Lieblingsrichtung, mein Musikgeschmack allgemein jedoch recht vielfältig.   Welche Musik magst du gar nicht und warum? Auf die Frage nenne ich spontan eigentlich immer drei Dinge: Volksmusik, Death Metal und die extremeren Seiten von House und Techno. Jazz und Soul mag ich auch nicht so gerne.  

Was war deine erste eigene Platte – und wohin ging dein Musikgeschmack von da aus?
Wenn man von meiner Bro-Sis-CD mal absieht, dann war mein erstes „richtiges“ Album „Lost & Found“ von Will Smith, glaube ich. Das kam 2005 raus. Und wie man an den Liedern erkennt, die ich so höre, ist meine Liebe für Hip-Hop geblieben.  

Gehst du gern auf Konzerte, und auf welche zuletzt?
Ich würde gerne auf Konzerte gehen, wenn ich mehr Geld hätte. Bisher bin ich aus diesem Grund jedenfalls noch nicht sehr oft auf welchen gewesen. Die meisten Künstler, die ich bisher gesehen habe, haben auf kleineren Festivals in meiner Nähe gespielt. Beispielsweise waren das Cro, Wir sind Helden, Die Orsons, K.I.Z., Kraftklub, Madsen, Casper, Blink-182 und Billy Talent.  

Wie entdeckst du neue Musik und was ist deine neueste Entdeckung?
In der Regel schaue ich auf verschiedenen Hip-Hop-Seiten wie 16bars oder MeinRap, was es so an Neuem gibt. Manchmal werfe ich auch einen Blick auf die Neuerscheinungen bei iTunes. Meine neueste Entdeckung ist der Remix eines neuen Rap-Geheimtipps aus Chicago, der sich zwei bekannte Kollegen aus seiner Stadt ins Boot geholt hat. Da ich nächstes Jahr selbst für ein Praktikum dort sein werde, finde ich das Lied doppelt toll. „Never quit, never give in.“

https://soundcloud.com/gherbo/fight-or-flight-remix-f-common-chance-the-rapper  

Verrate uns einen guten Song zum...    

Aufwachen:  
http://vimeo.com/65857743

Tanzen:  
https://www.youtube.com/watch?v=CeZbbx5SPTs  

Traurig sein:    
Eines der traurigsten Lieder, das ich kenne  

https://www.youtube.com/watch?v=geig9DCpucI  

Sport treiben:  
Hört sogar der US-Präsident, wenn er seinen Puls hochbekommen möchte! ;)

http://vimeo.com/41731800

Als nächsten Kosmoshörer wünsche ich mir:  
alexander-gutsfeld, weil er mein Mitpraktikant ist.  

Alle Kosmoshörer findet ihr wie immer gesammelt hier:  
http://open.spotify.com/user/jetzt_de/playlist/5YyFFYmBTUZjbcNNCKkTcV

Möchtest du auch Kosmoshörer werden und deine Musik-Gewohnheiten dokumentieren? Dann schreib eine jetzt-Botschaft an teresa-fries oder eine Mail an teresa.fries@sueddeutsche.de



  • teilen
  • schließen