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Kosmoshörer (Folge 22)
Montag:
Der Tag beginnt, wie so oft, musiklos - was ich doppelt bedaure, nachdem ich für eine Geschichte über [link=/texte/anzeigen/587166/Auf-auf" target="_blank">Morgenrituale mit der Bloggerin [link=http://www.thisisjanewayne.com" target="_blank">Nike gesprochen habe, für die ein Morgen ohne Musik unvorstellbar ist. Bestimmt würde Musik auch mir den Tagesbeginn erleichtern, aber ich bekomme es ja vor lauter Zerstreutheit morgens nicht einmal hin, die Radio-App auf meinem iPhone einzuschalten. Wie sollte ich da also Musik anmachen können? Erst mittags um eins, nachdem ich eine Freundin getroffen habe und einige kleine Organisationsdinge erledigt habe, finde ich zurück am Schreibtisch und mit Blick auf den Dauerregen draußen zum ersten Mal Muße für Musik. "Black Winds" von Little John passt zum Wetter und zu meinem sehr dunklen Montagsgemüt.
http://www.youtube.com/watch?v=wuiimwef-RI
Dienstag:
Ich verbringe fast den ganzen Tag damit, Dinge für ein Kunstprojekt für die Uni zu besorgen und es schließlich zusammenzubasteln. Dabei höre ich natürlich Musik und als ]
[link=
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Le Meraviglie- Die Wunder]
http://www.youtube.com/watch?v=1YcgyWSIZOo
Donnerstag:
Auf dem Weg in die Redaktion am Morgen scheint die Sonne. Ich fliege auf meinem Rad nur so durch die Straßen und die Shuffle-Funktion auf meinem iPhone spuckt ausschließlich gute Lieder aus, so dass ich kein einziges Mal ungeduldig weiterschalten muss. Am meisten freue ich mich über die Vitamin String Quartet Version von "Liztomania". Den Ursprungssong (ich glaube von Phoenix) fand ich nicht besonders, diese Version liebe ich - sie ist wie eine Filmszene, ich muss mir immer vorstellen, dass Geige und Bass (ist das überhaupt ein Bass, den ich meine?) zwei Menschen sind, die in eine heftige, emotionale Diskussion über sehr große Themen verwickelt sind und obwohl man natürlich keine Worte, sondern nur Instrumente hört, habe ich das Gefühl, genau zu wissen, warum sie streiten und wie der Streit verläuft. Und dann kriege ich immer ein bisschen eine Gänsehaut.
http://www.youtube.com/watch?v=MaxYz5r-tNg
Freitag:
Ich höre den ganzen Tag keine Musik, weder in der Redaktion (weil ich meine Kopfhörer vergessen habe und die Redaktionskopfhörer immer nur ganz kurz aufsetzen kann, weil ich von denen immer Kopfweh kriege) noch abends oder nachts, denn ich schlafe bei meinem Freund und wir gucken "Breaking Bad". Aber einen Song für heute habe ich natürlich trotzdem, nämlich den, den meine kläglich allein gelassene Wohnung heute Nacht singen würde, wenn sie ein Mensch wäre. "Home" von Austra: "...You know that it hurts me when you don't come home at night..."
http://www.youtube.com/watch?v=ZzggClKBqJI
Samstag:
Nachmittags bin ich im Biergarten auf dem Geburtstag meines Bruders, abends fahre ich mit meiner kleinen Schwester zu mir nach Hause. Sie rollt sich in meinem Bett zusammen wie ein kleines Tier und schläft sofort ein, obwohl wir eigentlich irgendwas zusammen machen wollten. Also beschäftige ich mich allein und fange an, mein komplettes Bücherregal neu zu sortieren. Dabei höre ich leise Musik und stoße auf den "Eiskalte Engel"-Soundtrack, der meiner Meinung nach, mit denen von "Lost in Translation", "Spiel mir das Lied vom Tod" und "La Grande Bellezza", zu den besten Soundtracks aller Zeiten gehört. Aber vielleicht war ich auch einfach zu der Zeit, als er rauskam, in der gefühlsdramatischsten Zeit überhaupt: der Pubertät. Bei jedem einzelnen Song kriege ich deshalb Gänsehaut, Herzziehen und vor meinem inneren Auge tanzen lauter dramatische Erinnerungsbilder aus der Zeit zwischen 2002 und 2005 vorbei. Puh! Für welchen Song entscheide ich mich jetzt? Sind doch fast alle gleich stark. Nehmen wir Aimee Man.
http://www.youtube.com/watch?v=92oLolGMEs8
Sonntag:
Erst abends höre ich Musik, und zwar, als ich anfange, meine Kosmoshörer-Woche aufzuschreiben. Jetzt gerade läuft
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". Damit geht es mir ein bisschen wie mit Liztomania. Aber es gibt noch so viele schöne Lieder, die ich hier gern anbringen würde."
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zum Beispiel, das ist so ein Immer-Lied von mir, oder "
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i. Aber vielleicht nutze ich auch einfach die Gelegenheit, einen sehr, sehr schönen neuen Song von einem alten Freund von mir vorzustellen, Max Krefeld, dessen Musik ich schon kenne, seit ich 14 bin. Wir waren eine Zeit lang auf derselben Schule. Ich erinnere mich an Kassetten voller irrer Computertöne und Piepsgeräusche, abgefahrene Bandproben in Kellerräumen und eine sehr rührende Abschieds-Mix-CD, als ich irgendwann von einem Tag auf den anderen wegziehen musste. Und an ein Wiedersehen nach langen Jahren in einer Sommernacht in Berlin, als er schon mit
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bei Kitsuné unter Vertrag war. Aber jetzt endlich zu dem Song, den ich hier vorstellen will: Aus einem anderen Max-Projekt namens "Achtung Liebeautomat" ist mittlerweile geworden. Nach einigen Veröffentlichungen bei Permanent Vacation vertreiben sie jetzt auf ihr neuestes Stück "The Ocean".
http://www.youtube.com/watch?v=qljv3S33vVo
PS: Dazu braucht man natürlich noch das Cover vor Augen, nach dessen Anblick man sofort ans Meer will.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Auf der nächsten Seite: der ausgefüllte Musik-Fragebogen von und stelle sich dazu vor, dass das Ganze nicht in Berlin, sondern an einem Freitagabend, den 13. unter Vollmond auf dem Münchner Königsplatz stattgefunden hat.
Wie entdeckst du neue Musik und welche ist deine neueste Entdeckung?
Wie oben schon gesagt: Durch Filme und Freunde. Eine der neuesten Entdeckungen ist total quatschig, aber sehr charmant:
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Eine Freundin mit italienischem Freund war kürzlich zum Weintrinken bei mir und hat mir einige Sachen vorgespielt, zum Beispiel auch so italienische Partisanenlieder.
Verrate uns einen guten Song…
…zum Aufwachen:
http://www.youtube.com/watch?v=wz8OgFZiwtM
Tanzen:
http://www.youtube.com/watch?v=QaXIOanHlGc
Traurig sein:
Alles, was ich höre, ist ideal zum Traurigsein. Aber was ich sehr lange nicht gehört habe und was ich lange Zeit unfassbar traurig fand, ist: ]
http://www.youtube.com/watch?v=IqxdqQku6wE
Als nächstes Kosmoshörer wünsche ich mir:
Text: mercedes-lauenstein - Foto: o.H.