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Kontokolumne, letzter Teil: Das Geld von der Müllabfuhr ist da!
28.12.2006 12,24- Euro LASTSCHRIFT MOBILCOM Meine bis dato günstigste Handy-Rechnung. Mit circa 20 Euro Umsatz im Monat bin ich wohl ein wenig attraktiver Kunde. Wahrscheinlich deshalb wird mir bei Vertragsverlängerungen auch immer nur das günstigste Handy angeboten. Was soll’s. Ich hab mein Nokia 3210 und das seit 7 Jahren. Es ist handlich, hat ein echtes Taschenrechner-Display, ich kann telefonieren und SMS verschicken. Die aufregenden Sonderfunktionen beschränken sich auf Telefonbuch und drei Spiele. Mit dem neumodischen Quatsch kann ich eh nicht umgehen. Ein neues Modell würde ich mir also höchstens kaufen, wenn das alte den Geist aufgibt. Bislang ist nur die Handytasche kaputt. 09.05.06 30,00- Euro EMD-PAVILL Angeblich hat Emden 50 000 Einwohner. Das glaub’ ich im Leben nicht. Am Wochenende fahren die Einheimischen in die Großraumdisko und auf dem Marktplatz finden die berüchtigten Schlägereien statt. Das Highlight sind daher die FH-Partys - immer mittwochs. Diese Abbuchung muss also auch von einem Mittwoch stammen. Das ist nämlich der typische Betrag, den man in Emden auf einer FH-Party lässt (inkl. Vorglühen). Die sind trotzdem sehr empfehlenswert, da hier die Preise noch den umliegenden Schützenfesten angepasst sind. 28.03.07 2,20+ Euro EMP MERCHANDISING GmbH Ich hatte ein T-Shirt beim EMP bestellt, reklamiert und zurückgeschickt. Zu meiner Überraschung hat der EMP mir dafür sogar meine Versandkosten erstattet – mir dafür allerdings auch wieder das gleiche T-Shirt geschickt. Also genau das - Look „Grabbeltisch“ - mit schmierigem Schriftzug, den man aus fünf Meter Entfernung sieht. Daraufhin habe ich das T-Shirt noch mal zum EMP geschickt, die mir wiederum die Versandkosten erstattet haben, um mir anschließend erneut das gleiche T-Shirt zu senden. Langsam gingen mir die Versandtaschen aus. Ich hab es dann aufgegeben und sehe das T-Shirt nun als Unikat an. Quasi als blaue Mauritius unter den Band-T-Shirts… nicht.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
21.06.07 -709,23 Euro FH EMDEN Juhu! Zum ersten Mal „durfte“ ich auch 500 Euro Studiengebühren an unserer kleinen FH bezahlen. Der Gebühren-Boykott war bei uns insgesamt recht mager ausgefallen. Dafür hat sich jetzt aber einiges geändert. Vollmundig verkündete unser Dozent, dass unser Marketing-Skript nun umsonst sei. Was mag das für ein Skript sein? Vielleicht mit Goldrand? Nein, 60 sauber kopierte DIN4 Seiten. Mehr ist mir noch nicht aufgefallen. Aber das Semester hat ja erst angefangen. 31.08.07 +55,00 Euro KREDIT FUER KÄUFLICHEN SEX WG-Auflösung. Aus allen Berechnungen, wer wem noch was schuldet (Stadtwerke, Telefon, Spielschulden, Getränke) ging ich schließlich als Sieger hervor. Da erwachsene Männer nicht einfach so überweisen können, kam bei meinem Mitbewohner dieser (nicht wenig überraschende) Betreff heraus. Nicht schlecht, keine Beleidigungen, aber immerhin mit dem S-Wort. Ich glaube diese Art der Betreffergänzung ist so etwas wie ein unausgesprochenes Gesetz unter Männern. Als ich beispielsweise unser Abi-Treffen organisierte, stand von den 60 Leuten verbrieflicht bei jedem männlichen Teilnehmer irgendetwas Schweinisches auf dem Überweisungsträger. 11.09.07 xx44,56+ Euro STAEDTEREINIGUNG Nach der Arbeit bei der Müllabfuhr tut einem alles weh. Wirklich alles. Das ist kein Spaß. Bereits das dritte Mal stand ich in den Semesterferien hinten auf dem Wagen. Eigentlich war ich irgendwann nur notfallhalber für meinen kleinen Bruder eingesprungen, der sich dort zwei Wochen als Schüler verdingte. Dank der Studiengebühren ging es in den letzten Semesterferien also nicht in den Urlaub – wäre ja auch langweilig nur in der Sonne zu liegen - sondern zusammen mit Sperrmüll, gelben Sack und Papierabfall Stunden kloppen auf dem Müllwagen. Das geht dann so: einfach das Gehirn ausschalten, ab 6.00 Uhr Tonnen ranholen, einladen und weiter - zehn Stunden am Tag. Es stinkt teilweise wie die Hölle, aber man hat irgendwie auch Spaß und wird vor allem gut bezahlt. Außerdem weiß man nach zwei Monaten, warum man eigentlich studiert. Manchmal vergisst man das allerdings nach zwei Wochen Studium wieder ganz schnell.