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Die Konto-Kolumne: Taucheranzug im Supermarkt
16.04.2007 -16,56 EUR RUNDFUNKANST. Ich zahl’ GEZ. Und ich wurde nicht mal erwischt, sondern bin nur zu dem Schluss gekommen, dass Radio für fünf Euro im Monat schon vernünftig ist. Außerdem hatte ich bis vor kurzem ein Auto, weshalb man fast automatisch zahlen muss. Das ist allerdings total geschrottet, seitdem mein Bruder bei Aquaplaning auf lenken statt bremsen vertraut hat. Zum Glück geht’s ihm aber gut und vielleicht leihe ich ihm auch mal wieder etwas. Irgendwann. 25.04.2007 -90,98 EUR EASYJET-COME ON, LET S FLY Mitten in meiner Lernphase kommt natürlich ein Drittel in meinem Bekanntenkreis auf die Idee zu heiraten. Vor allem die ganz alten Freunde. Einen der Junggesellenabschiede wollten wir in Prag feiern, quasi in der Mitte aller weit verstreuten Leute. Soweit der Plan. Tja, — Eine Woche vorher waren wir noch vier. Als sich dann noch einer die Hand gebrochen hat, wurde das Ganze abgeblasen. Außer mir waren jedoch alle so schlau, nur zu reservieren. Nur ich hatte mir sofort einen günstigen Flug geschnappt. Umbuchen ging nicht, Reiserücktrittversicherung vergessen. Da habe ich also großartig gespart. Die Hochzeit in der Heimat hat aber wie geplant stattgefunden. 04.05.2007 -132,84 EUR DANKE, IHR LIDL Lidl. Morgens um kurz vor 8.00 Uhr. Da stand ich mit diesen anderen total wahnsinnigen Hausfrauen, um sofort nach dem Öffnen an den Wühltisch zu rennen. Und das alles für eine Digicam, die ich kurz später wieder zurückgebracht habe. Das war enttäuschend: Man denkt, man bekommt eine Kamera und dann ist das eher ein Tamagotchi. Dadurch angefixt war ich eine Woche später wieder da. Es gab Taucheranzüge im Angebot. Diesmal war ich schlauer und bin vormittags in eine Filiale außerhalb gefahren, wo es kein Gedränge gab, dafür aber einige komische Gestalten. Drinnen ist mir dann aufgefallen: „Neoprenanzug? Den muss man anprobieren, oder?“ Umkleide? Fehlanzeige. Und das Hin- und Herrennen beim Zuhauseprobieren war mir zu viel. Also hab ich das vor Ort gemacht. Zwischen all den Dosen und Regalen. Erst sogar falsch herum. Also: noch mal raus und wieder reinquetschen. Das Schlimmste war aber der Typ, der ständig meinte: „Fürs Motorrad ist das zu eng. Würde ich nicht nehmen. Das ist wirklich zu eng.“ 04.06.2007 -30,00 EUR FOERDERBEITRAG DEUTSCHE RETTUNGSFLUGWACHT Supersache. Das ist die Organisation, die dich auch noch aus einem zivilisationslosen Gebiet abholt, wenn es in Übersee medizinisch notwendig wird. Ich bin Mitglied geworden vor einem Aufenthalt in Peru, wo ich in einem Krankenhaus gearbeitet habe. Ein staatliches Krankenhaus - das hieß auch viele arme und unterernährte Menschen. Die Rettungsflugwacht finanziert sich übrigens aus Spenden. Und bei dem kleinen Jahresbetrag hab ich gedacht, bleibe ich doch dabei. 02.07.2007 -279,12 EUR MXN 4000,00 KURS14,591590 COZUMEL Mexiko. Unglaublich heiß, hohe Luftfeuchtigkeit. Die Insel Cozumel war der letzte Stopp in zwei Wochen Backpackerurlaub mit zwei Freunden. Etwas einschüchternd waren die privaten Sicherheitsdienste mit Pumpguns neben den Bankautomaten. Ansonsten fuhr die Polizei auch ganz gerne mit großen Jeeps durch die Straßen, auf deren vergitterter Ladefläche Polizisten mit schweren Waffen saßen. Gelandet sind wir in der Springbreak City Cancún, wo wir aber schnellstens weg wollten, weil es schrecklich ballermannmäßig war. Häufig sind wir auf der Reise in kleinen Dörfern in der Umgebung der Mayaruinen gestrandet, da wir mit dem Bus unterwegs waren. Übernachtet haben wir immer in den billigsten Zimmern, von vier bis 13 Euro. Die waren meist mit einem Ventilator ausgestattet, gegen den nur Ohrstöpsel halfen. Insgesamt aber sehr nette Leute. Gegen Ende waren wir jedoch magentechnisch von dem eigentlich leckeren Essen ziemlich beansprucht. Insofern war es schön, dass wir in Cozumel auf den Spuren von Jacques Cousteau entspannt tauchen konnten.