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Das Festival-Klamottenpaar der Woche

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Jule, 26, arbeitet in Hamburg als Kindergärtnerin

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Jule, magst du kurz erzählen, was du heute angezogen hast? Leggings und Kleid sind von H&M, die Kette ist von Bijou Brigitte und die Jeansjacke ist von Zara. Die Schuhe sind von H&M und die Tasche von Cubus. Das soll jetzt nicht zynisch klingen, aber ist dir eigentlich bewusst, wie wahnsinnig gut die Krüken farblich zu deinem Outfit passen? Nein, das ist Zufall. Aber immerhin, denn ich ärgere mich immer noch darüber, dass ich nicht ganz fit bin. Dümmer hätte es nämlich gar nicht laufen können: Ich bin vor drei Tagen in der Stadt gewesen, um mir Gummistiefel für das Festival zu besorgen und dabei einfach gestolpert. Fuß umgeknickt, Verband bekommen. In die neuen Gummistiefel passt mein Fuß jetzt überhaupt nicht mehr hinein.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie klappt das mit dem Zelten und dem Gepäck? Muss ja irgendwie gehen - so einfach wollte ich mir das Festival nicht versauen lassen. Meine Freunde helfen beim Tragen, aber ich habe ohnehin nicht viel Gepäck.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie wichtig ist dir dein Outfit auf dem Festival? Viele laufen hier ja sehr extravagant gestylt herum, aber mir ist es einfach bloß wichtig, dass ich mich wohl fühle. Gemütlich muss es sein, luftig und sommerlich. Ich ziehe mich hier so an, wie ich es auch zuhause tun würde. Das Wichtigste sind mir die Stimmung und die Musik.


Alexander, 23, Student aus Parchim

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Was trägst du heute? Meine Hose ist von Levis, die habe ich im Internet bestellt. Ich dachte, das sei günstiger. Letztendlich war das Porto aber teurer als Hose und dann hat sie doch wieder genau so viel gekostet wie in Deutschland auch. Wieder was gelernt. Meine Stiefel sind Uraltstiefel vom Bauernhof meiner Eltern und der Pulli ist aus meinem Lieblingsladen in Schwerin: Textilkombinat. Da gibt es super Second Hand Ware und jedes Mal, wenn ich dort bin, decke ich mich komplett neu ein. Der Schal ist von H&M und die Tasche ist noch von meiner Uroma.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie würdest du deinen Stil beschreiben? Ich achte sehr darauf, wie ich mich anziehe. Ganz selten lese ich Modeblogs, hauptsächlich inspirieren mich Musikvideos. Musik ist meine Leidenschaft und deshalb stilprägend für mich. Ich achte darauf, wie sich die Bands selbst so kleiden und vor allem, was für eine farbliche Stimmung in dem Video herrscht. Weil ich hauptsächlich Indie höre, ist mein Stil alternaitv und von Vintage geprägt. Seit Neustem bin ich aber auch ganz angetan von Folk Rock - das geht modisch eher Richtung Leinen und altertümliche Kleidung. Zieht man sich auf einem Festival anders an als im Alltag? Meinem Eindruck nach schon. Man ist hier experimenteller, gibt und holt sich neue Ideen, lässt sich viel mehr gehen. Viele laufen hier auch in alten Trainingsanzügen rum, die so daneben sind, dass sie schon wieder cool sind. Man ist ungehemmter als im Alltag und legt es regelrecht darauf an, in der Menge aufzufallen. Meine Freunde und ich denken uns jedes Jahr ein Motto aus. Letztes Jahr haben wir uns das Spießertum vorgenommen. Jeder hat seine Klamotten in diesem Sinne interpretiert und um unseren Zeltplatz haben wir einen großen Maschendrahtzaun errichtet. In diesem Jahr wollten wir uns in die Richtung Folk Rock begeben - wie gut das geklappt hat, ist die Frage. Aber wir haben Birkenstämme in den Boden gerammt und eine große Plane darübergelegt, das sieht ganz nett aus.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Was muss man immer dabei haben auf einem Festival? Badehose, Gummistiefel und ein gutes Accessoire. Ich mag ja meine Tasche sehr. Die würde ich auf der Straße zum Beispiel auch nicht anziehen, da käme ich mir blöd vor. Hier geht das. Außerdem offene Augen, für die große Menge an Inspiration, die einem hier über den Weg läuft.

Text: mercedes-lauenstein - Fotos: Juri Gottschall

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