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Kenn die Stadt: Riga - pupu im nakts club!

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Bester Plattenladen: Gebrannte CDs mit russischer und lettischer Musik sowie die Mainstream-Hits werden in den Buden in der Unterführung zwischen dem Busbahnhof und der Altstadt verkauft. Die großen Kaufhäuser haben neben der Kasse einige Ständer mit CDs, etwa von den Nationalhelden Brainstorm .Vor kurzem hat ein junger Deutscher den Plattenladen 33/45 in der Dzirnavu iela 43 eröffnet – der Schwerpunkt liegt auf elektroni-scher Musik. Bester Club: Riga hat einen guten Ruf als Party-Metropole in Europa –vor allem bei Briten, die per Billigflieger kommen, um hier zu saufen und Junggesellenabschiede zu feiern. Achtung: Club heißt auf Lettisch „nakts klubs“ – an den Türen der Stripclubs ist meist „striptis“ zu lesen. Alternative gibt es im Depo, die beste Musik zwischen Indie und Elektro wird im Pulkvedis neviens neraksta aufgelegt. Ein Erlebnis der außergewöhnlichen Art: Der größte Club des Baltikums LaRocca , der vor allem bei jungen Russen beliebt ist. Das P1 von Riga ist die Pupu Lounge. Der Name verrät, was zählt: Pupu bedeutet im Lettischen „Brüste“.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Blick auf Riga. Bild: ddp Bester Platz für Rendezvous: Sehr schön ist eine Bootsfahrt zur Mündung der Daugava. Den besten Blick auf das Lichtermeer der Stadt hat man in der Sky Bar, die sich im 26. Stock des Reval Hotels befindet. Dort tummeln sich so viele obskure, neureiche Gestalten, das man zum Lästern und Tuscheln unweigerlich die Köpfe zusammenstecken muss. Soundtrack zur Stadt: Die beste Band heißt Prata Vetra – beziehungsweise „Brainstorm“, wenn sie ihre melodischen Alternative-Songs auch in Englisch und Russisch singen. Sie treten auch für die Rolling Sto-nes und REM als Vorgruppe auf. Ein Brainstorm-Konzert ist in Lettland ein Ereignis, das man nicht verpassen sollte – auch weil Russen und Letten gemeinsam feiern. Buch zur Stadt: Der Schwede Henning Mankell schickt seinen Kommissar Wallander in „Hunde von Riga“ ins gerade unabhängig gewordene Lettland. Wer die einheimische Perspektive vorzieht, greift zu Dace Ruksanes Roman „Warum hast du geweint“. Film zur Stadt: Der Krimi „Hunde von Riga“ wurde auch verfilmt. Wer sich einen sowjetischen Klassiker wie Panzerkreuzer Potemkin von Sergei Eisenstein anschaut, hat direkten Bezug zu Riga: Der Meisterregisseur wuchs in Riga auf, wo sein Vater Michail als Architekt die schönsten Jugendstil-Fassaden schuf. Unwahrer Mythos: 1. Mythos: In Riga kann man billig weggehen. Mittlerweile kostet das Bier genauso viel wie in München. 2. Mythos: In der lettischen Hauptstadt spricht man Lettisch – mehr als die Hälfte der Rigenser spricht Russisch als Muttersprache. Obskurster Brauch: Der regelmäßige Konsum von Riga Balzams, einem ziemlich widerlichen Kräuterschnaps. Stadtteil, den man kennen muss: Die Altstadt mit dem prächtigen Dom, der Petrikirche und dem Freiheitsdenkmal ist im Sommer fest in der Hand der ausländischen Touristen. Durchschlendern, die Architektur bewundern und dann in die Neustadt gehen, um den Jugendstil zu bewundern. In Riga ist mehr Jugendstil erhalten als in Paris und gerade in der Elizabetes iela und der Albertes iela sind die bunten Hauswände voll mit Pflanzen, Tieren und Schnörkeln. Zwar kein Stadtteil, aber ein Muss ist der riesige Zentralmarkt hinter dem Busbahnhof: An 3000 Ständen gibt es alles zu kaufen, was das Herz begehrt. Peinlichster Promi: Lettland hat nicht so viele Prominente hervorgebracht: Die Siegerin des Eurovision Song Contests 2002 namens Marie N wohnt auch in Riga. Heute singt sie Jazz-Lieder in fünf Sprachen - und ist eigentlich nicht peinlich. Was man niemals tun sollte: Ans Freiheitsdenkmal (eine hohe Säule, auf deren Spitze ein junges Mädchen drei Sterne in den Himmel reckt) pinkeln – viele betrunkene Engländer wissen, dass der Spaß teuer wird. Satz, mit dem man sich zum Deppen macht: „Hier in Litauen ist es ja viel moderner als ich dachte“. Überhaupt freuen sich die Letten nicht so sehr, mit den baltischen Nachbarn Litauen und Estland in einen Topf geworfen zu werden. Wichtigster Satz: „No, thank you.“ Weil man als Ausländer ständig hölzerne Souvenirs kaufen oder obskure Nachtlokale betreten soll. Das sagen die anderen: Der Spiegel: „Bangkok des Baltikums“. Die Letten: „Das Herz des Baltikums“. Schlimmste Phrase: „You know, the Russians ...“ Unnütze Information: Riga wurde 1201 von einem deutschen Bischof gegründet und ist die Partnerstadt Bremens. Deswegen steht in der Altstadt ein Denkmal der Bremer Stadtmusikanten. Wann sind alle Einwohner besoffen: Eigentlich an jedem Wochenende und rund um das Johannifest am 23. /24. Juni. Dämlicher Superlativ: In keiner anderen Stadt gibt es im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Friseursalons. Die verhassten Provinzler: Riga ist das unumstrittene Zentrum Lettlands – egal ob es um Politik, Kultur oder Wirtschaft geht. Im Ballungsraum der Hauptstadt lebt die Hälfte der 2,4 Millionen Einwohner. Eine gewisse Konkurrenz gibt es zu Ventspils : Die Hafenstadt ist wegen der russischen Ölexporte reich geworden und putzt sich ordentlich raus.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Riga von oben. Bild: ddp Uni-Fach, das es nur dort gibt: Lettische Literatur an der Universität Lettlands Einwohner: 747.200 Wie viele Freibäder: Sobald es das Wetter zulässt, fährt halb Riga mit dem Bummelzug oder dem Auto zum Schwimmen nach Jurmala an die Baltische Riviera. Schöner ist kein Freibad. Hochrangigstes öffentliches Verkehrsmittel: Straßenbahn, Trolleybus und Bus. Wie viele Eisdielen: Circa zehn, außerdem gibt es im Sommer an den NARVESEN-Kiosks Eis zu kaufen. Wie viele Parks: Knapp 20 Prozent der Stadtfläche besteht aus Parks. Schön ist der Kronvalda parks in der Nähe des Freiheitsdenkmals, ideal für Spaziergänge ist der große Mežaparks (lange bekannt als Kaiserwald). Dort befindet sich der Zoo von Riga, in dem einige Tiere noch auf moderne Gehege warten müssen. Lustig: Whiskas ist der Sponsor des Tigerhauses. Die Trambahn Nummer 12 fährt direkt zum Zoo. Durchschnittsmiete: Die Immobilienpreise steigen seit Jahren und haben westeuropäisches Niveau: Pro Quadratmeter zahlt man heute schätzungsweise zwischen acht und 12 Euro. Durchschnittstemperatur: Im Sommer 16,1 Grad, im Winter -3,8 Grad. Sonnenstunden im Jahr: 1800 Fußballclub: Skonto Riga. Der Verein wurde zwischen 1991 und 2004 14-mal in Folge Meister: Weltrekord.

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