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Wie viel verdient eine Eco-Designerin?
Das Unternehmen
Recup ist ein Start-up, das sich zum Ziel gesetzt hat Coffee-to-go-Einwegbecher aus der Öffentlichkeit zu verbannen und damit für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen: Wir haben den Recup-Pfandbecher entwickelt und bauen damit ein Pfandnetz auf. Kaffeeanbieter können bei uns Partner werden, die Pfandbecher von uns leihen und als Alternative zum Einwegbecher nutzen. Statt den Kaffee im Einwegbecher mitzunehmen, kann man sich als Kunde dann für einen Euro Pfand einen Becher bei allen Recup-Partnern leihen und überall wieder abgeben. Die Becher können bis zu 1000 Mal wiederverwendet werden und so eine Menge unnötigen Müll vermeiden.
Ich bin dort für die Bereiche Markenstrategie, Design und Kommunikation verantwortlich. Das ist eine spannende Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Themen wie dem Design der Becher, der Erarbeitung von Kommunikationsmaßnahmen bis hin zur inhaltlichen Ausrichtung der Marke. Super viel Spaß macht mir zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Städten, die Müllvermeidung aktiv angehen möchten. Ich arbeite viel inhaltlich und strategisch, zum Beispiel zur Frage, wie wir als Unternehmen dazu beitragen können, dass nachhaltige Themen insgesamt zugänglicher werden. Ich arbeite sehr eigenverantwortlich und kann mir meine Arbeitszeiten flexibel einteilen. Das ist uns als Team wichtig. Meistens sind wir aber zu den Kernzeiten von 9 bis 18 Uhr da.
Der Weg
Ich habe an der Dualen Hochschule Ravensburg meinen Bachelor in Mediendesign gemacht. In meinen Praxissemestern lag der Fokus vor allem auf Grafikdesign und Konzeption, gleichzeitig habe ich mich dort bereits sehr für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Themen interessiert. Ich habe mich damals schon gefragt: Für was und wen will ich Inhalte eigentlich designen? Wie kann man Kreativität für sinnvolle Themen einsetzen? Deswegen habe ich an mein Studium einen Master in Bozen in Eco-Social-Design drangehängt. Dieser hat sich unter anderem damit beschäftigt, wie man durch Design den nachhaltigen und sozialen Wandel unterstützen und vorantreiben kann. Gleichzeitig habe ich mich selbstständig gemacht und neben dem Studium als freie Gestalterin gearbeitet. Schließlich habe ich die Gründer von Recup kennengelernt, die damals noch in der Testphase waren und die Idee mit Testbechern in Rosenheim erprobt haben. Und das hat einfach gepasst.
Das Büroklima
Wir wollen nicht nur unsere Umwelt nachhaltiger gestalten, sondern auch unser Arbeitsumfeld. Deswegen haben wir sehr flache Hierarchien. Es herrschen viel Mitsprache, große Transparenz und Partizipation. Ich finde dieses Prinzip toll. Bei uns kommen alle gern zur Arbeit und es wird auch viel geredet, miteinander gegessen und natürlich Kaffee getrunken. Es ist ein ziemlich familiäres Klima. Zusammen mit unseren Werkstudenten und Praktikanten sind wir gerade 24 Mitarbeiter und suchen immer wieder nach Verstärkung für unser Team.
Die Motivation
Ich gestalte nicht nur visuell in Form von Produkten oder Medien, sondern bin Teil des Prozesses, kann Ideen einbringen und viele verschiedene Aufgaben übernehmen. Außerdem setze ich mich zusammen mit meinen Kollegen kritisch mit meiner Umwelt und der Gesellschaft auseinander und kann durch meine Funktion in der Kommunikation auch andere Menschen dazu anregen. Mein Arbeitsplatz ist ein Ort, an den ich einfach gerne gehe.
Der Stressfaktor
Klar muss ich auch mal länger als gedacht im Büro bleiben. Als Start-up entwickeln wir uns sehr schnell – und damit auch die Themen, die so auf dem Schreibtisch landen. Gerade haben wir sehr viele Anfragen zu unserem Pfandsystem aus anderen Städten, aber auch aus dem Ausland: Seit Januar gibt es Recup zum Beispiel auch in Südafrika. Aber eigentlich finde ich diese Phasen auch immer sehr spannend. Denn es passiert einfach viel und man merkt, dass unsere Idee angenommen wird.
Das Geld
Da Partizipation und Transparenz bei uns sehr wichtig sind, haben wir unsere Gehälter bisher immer gemeinsam und offen verhandelt. Es ist so, dass wir einen gewissen Topf zu Verfügung haben, der den finanziellen Rahmen festlegt. Jeder Mitarbeiter kann dann seine Wünsche äußern und sagen, was er oder sie bei ihrer Verantwortung und Aufgaben für angemessen hält. Das wurde dann im Team diskutiert und so bin auch ich mit meiner 90-Prozent-Stelle bei 3200 Euro brutto gelandet. So offen über Geld zu sprechen ist natürlich auch anstrengend und auch ein bisschen unangenehm.
Die Frage, die auf Partys immer gestellt wird
Ich werde tatsächlich meistens ganz simpel gefragt: „Was ist Eco-Social-Design, was macht man da so und findet man da wirklich einen Job?“
Wichtig ist mir zu zeigen, dass Design über die visuelle Gestaltung hinausgeht und als Brückenbauer helfen kann, wichtige Themen voranzubringen. Und dass die Arbeit in einem Start-up wirklich Spaß macht und super spannend ist.