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Videocalls im Homeoffice: Was sich im Hintergrund verbirgt
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist Homeoffice nicht mehr die Ausnahme, sondern für viele Menschen weltweit Normalität geworden. Das hat einige Vorteile: Man spart sich den Arbeitsweg, kann zwischendurch die Waschmaschine anstellen oder in der Mittagspause ein Schläfchen machen. Der Nachteil dagegen: Beruf und Privates lassen sich plötzlich nicht mehr gar so gut trennen. Nicht einmal, wenn man ein wichtiges Gespräch über Videocall hat – sagen wir, mit dem Fersehsender CNN.
So erlebte es nämlich die renommierte US-amerikanische Wissenschaftlerin Gretchen Goldman vergangene Woche. Sie gab CNN ein Fernseh-Interview über Videocall, das nach außen hin erstmal gewohnt seriös wirkte: Die Expertin trägt im Video einen Blazer, spricht geradeaus in ihre Webcam wie in eine Fernsehkamera. Erst über einen Tweet, den sie später mit den Worten „Nur, um ehrlich zu sein“ teilte, wurde klar: Das war der eine Bildausschnitt. Doch dahinter sieht es aus wie es in vielen anderen Homeoffices gerade auch aussehen dürfte: Der Boden voller Spielzeug, das „Büro“ improvisiert, das Outfit nur obenrum arbeits- beziehungsweise öffentlichkeitstauglich.
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Hunderttausende haben ihren Tweet schon gelikt, kommentiert oder mit anderen geteilt. Sie loben die Ehrlichkeit der Wissenschaftlerin und Mutter.
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Andere fühlen sich durch ihren Post offenbar inspiriert und zeigen, wie sie selbst wichtige Videocalls angehen. Auffällig ist dabei, dass Gretchen Goldmans Tweet offenbar drei Aspekte vereint, die andere auch bei sich wiedererkennen. Zum Ersten: die Unordnung außer Sichtweite der Kamera. Vor allem Eltern teilen dazu Bilder im Thread – von Spielzeug und Kuscheltieren, das offenbar notdürftig beiseite geschoben wurde, um nicht über die Webcam erspäht zu werden.
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Anderen fällt zum Zweiten der kreative Aufwand auf, den Gretchen Goldman für einen guten Winkel betrieb: Sie hatte ihren Laptop auf einen Stuhl und diesen auf einen Tisch gestellt, um die richtige Höhe zu erreichen. Einige empfehlen nun außerdem: das Bügeleisen. Oder einen Stapel Bücher. Oder beides.
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Viele verweisen auch darauf, dass gutes Licht essenziell sei. Ein Nutzer schrieb im Thread: „Ich habe letztens für ein Gespräch alle Lampen im Haus angeschleppt.“
Wieder andere konzentrieren sich auf den dritten Aspekt: Kleidungsfragen sind im Homeoffice offenbar nur noch halb so wichtig. Die Logik leuchtet ein: Wer nur mit dem Oberkörper zu sehen ist, braucht sich ja am Unterkörper nichts anzuziehen. Mehrere Nutzer*innen posten daher Bilder von sich in Bluse, Hemd oder sogar Sakko – während sie untenrum lediglich mit Boxershorts oder kurzen Hosen bekleidet sind.
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Kein Wunder also, dass viele Kommentierende das Fazit ziehen, Gretchen Goldman habe den „Tweet des Jahres“ erschaffen. Denn vieles daran ist ja einfach urkomisch – gerade, weil sich so viele in ihrem eigenen Chaos oder ihrer eigenen Faulheit, eine Hose anzuziehen, ertappt fühlen. Oder hast du eine richtige Hose an und klinisch rein geputzt, wenn du von Zuhause arbeiten kannst?
lath