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Ein Schülerpraktikant der NASA hat einen Planeten entdeckt

Zwei Sterne und dazwischen der Planet TOI 1338 b: So illustriert die NASA das neu entdeckte System.
Foto: Handout / NASA / AFP

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Als Teenager kann man von einem Praktikum in der Regel nicht viel erwarten. Wenn man Glück hat, wird man wahrgenommen und darf seine Stunden mit stupiden Aufgaben füllen. Auch die Aufgabe, die der 17-jährige Wolf Cukier in seinem Sommerpraktikum im Goddard Space Flight Center der NASA zu erfüllen hatte, klang erst mal nicht so prickelnd: Sie bestand darin, Hunderte Satellitenbilder von sich umkreisenden Sternen zu überprüfen. Eine monotone Arbeit, die laut der NASA Menschen (auch Praktikant*innen) immer noch besser erledigen als Algorithmen. Das Ziel der Aufgabe: mit sehr viel Glück einen neuen Planeten entdecken. Und genau das ist Wolf gelungen – schon am dritten Tag seines Praktikums, wie die NASA kürzlich mitteilte.

Und der Schüler fand nicht irgendeinen Planeten: Er entdeckte „TOI 1338 b“, den ersten vom Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) abgelichteten Planeten, der zwei Sterne statt einen umkreist. Laut der NASA sind solche Planeten viel schwerer zu entdecken als Planeten mit nur einem Stern. Denn weit entfernte Planeten lassen sich nur ausmachen, wenn sie auf ihrer Umlaufbahn zwischen eine Satelliten-Kamera und den Stern, den sie umkreisen, gelangen. Dieser sogenannte Planetentransit ist auf Satellitenbildern dann als mehr oder weniger starke Lichtschwankung zu erkennen. Der Planet „dimmt“ das Licht seines Sterns sozusagen. Sind zwei Sterne involviert, ist das Ganze deutlich komplexer. Auch Wolf erzählt, er habe erst gedacht, der kleinere der beiden Sterne habe die Schwankung verursacht – doch dafür habe das Timing nicht gepasst.

Seine Entdeckung hat den ehemaligen Praktikanten Wolf Cukier inzwischen schon ins US-Fernsehen gebracht. Da erklärte er auch angemessen nerdig, wie man sich so einen Planeten mit zwei Sternen vorzustellen habe: wie Tatooine, den Heimatplaneten von Luke Skywalker aus „Star Wars“, auf dem nicht nur ein Sonnenuntergang zu sehen ist, sondern zwei. Er erzählte außerdem, seine Familie hoffe, dass der Planet nach ihm benannt wird. „Wolftopia“ sei der Vorschlag seines Bruders. Klingt auf jeden Fall epischer als „TOI 1338 b“. Zumindest darf der 17-Jährige seinen Namen schon mal in einem wissenschaftlichen Aufsatz über die Entdeckung des Planeten verewigen, an dem er als Co-Autor beteiligt war.

„TOI 1338 b“ – oder auch „Wolftopia“ – ist 1300 Lichtjahre entfernt von der Erde und laut der NASA 6,9 mal so groß. Der größere seiner beiden Sterne ist etwas größer als unsere Sonne. TESS, der Satellit, der auch das System dieses Planeten fotografiert hat, richtet seine Kameras auf etwa 200 000 Sterne in seiner Umgebung. Damit auf den unendlich vielen Bildern, die dabei entstehen, tatsächlich auch neue, unbekannte Welten entdeckt werden können, braucht die NASA Hilfe – nicht nur von Praktikant*innen wie Wolf Cukier. Bei dem Projekt „Planet Hunter TESS“ kann daher wirklich jede*r Weltraum-Forscher spielen und Satellitenbilder durchsuchen. Möge die Macht mit euch sein.

lesa

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