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Londoner Unternehmen gibt seinen Mitarbeitern an Katertagen frei

afp/Hoang Dinh Nam

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Du hattest vergangene Nacht ein paar Bier zu viel und kannst dir um 7 Uhr Früh nicht einmal ansatzweise vorstellen, in die Arbeit zu kriechen? Keine Sorge, damit bist du nicht allein. Ausreden wie „Da hab ich wohl was Schlechtes gegessen“ sind längst zu unausgesprochenen Codes für „Ich hab noch immer einen in der Krone und das Zimmer schwankt“ geworden.

Die Londoner Betreiber der App DICE, mit der man Konzerttickets kaufen kann, wollen diese fadenscheinigen Entschuldigungen gar nicht erst hören: Ihre Mitarbeiter dürfen stattdessen einen ganz ehrlichen „Hangover Day“ nehmen. Seit August dieses Jahres bekommen sie frei, um ihren Kater auszukurieren. Dafür müssen sie nicht einmal mitleiderregend ins Telefon hüsteln. Eine WhatsApp-Nachricht mit der Emoji-Kombi ‚Musik’, ‚Bier’, ‚krank’ reicht.

CEO Phil Hutcheon begründet das damit, dass sich die DICE-Mitarbeiter ja in der Musikszene bewegen und oft bis spät in der Nacht auf Konzerten sind: „Wir vertrauen einander und wollen, dass unsere Leute offen damit umgehen, wenn sie lange aus waren, um Live-Musik zu erleben.“ Dabei geht es den Betreibern der App aber nicht in erster Linie um das Privatvergnügen ihrer Angestellten: Gerade weil sie ihren Ticketverkauf mit Labels, Veranstaltern und Clubs abstimmen, sind sie auf intensives Bonding mit ihren Geschäftspartnern vor Ort angewiesen. 

So entspannt ist die Sache mit dem „Hangover Day“ also doch nicht: Natürlich bekommt man bei DICE nicht frei, wenn man sich mit einem Kumpel in einer Bar betrinkt, bis man dem Sonnenaufgang die alkoholisierte Version von Bon Jovis „It’s My Life“ entgegengrölt. Nein, nur wer wirklich bei einem Konzert oder Ähnlichem war und mit den Geschäftspartnern danach noch ein paar soziale Schmiermittel kippen musste, bekommt frei – und das maximal vier Mal im Jahr. Ob ein Hangover-Tag noch Spaß macht, wenn man ihn wegen der Arbeit nehmen muss?

klim

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