Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Zufallstreffer!

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Eine Bekannte von mir reiste einmal nach New York. Dort fuhr sie, wie die acht Millionen anderen New Yorker es halt auch tun, mit der U-Bahn. Und wer saß dort im selben Waggon? Ein Bekannter aus ihrer Schulzeit. Ein kurzer Moment der Verblüffung, dann natürlich freudiges "Hallo! Was für ein Zufall dich hier zu sehen! Was machst du hier?" und so weiter.

Nun muss man bei dieser Geschichte anmerken, dass die beiden beteiligten Personen aus dem Saarland kamen und zwei Saarländer sich bekanntermaßen überall auf der Welt wiederfinden. Das scheint eine Form des wissenschaftlich nicht nachweisbaren Magnetismus zu sein oder liegt vielleicht daran, dass sie alle eh über maximal zwei Personen miteinander befreundet sind.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Um die Magie dieser Geschichte nicht überzustrapazieren also noch ein paar Anekdoten von mir: Ich bin einmal während eines Dänemarkurlaubs in einem Souvenirladen in eine Grundschulfreundin reingerannt, habe an einer australischen Kinokasse zufällig einen Typen kennengelernt, der von zwei Straßen weiter aus meinem niedersächsischen Dorf kommt und habe am Wochenende in einem Berliner Café zufällig eine gute Freundin getroffen. Das war immer schön.

Unangenehm wird es hingegen, wenn man Zufallstreffen mit Menschen erlebt, die man eigentlich nicht leiden kann. Der Ex-Freund, der leider im gleichen spanischen Dorf urlaubt oder die nervige Schulfreundin, bei der man sich aus guten Gründen nie wieder gemeldet hatte. Denn der Nachteil an Zufallstreffen ist, dass man wie bei dem saarländischen Magnetismus sofort das Gefühl hat, nun auch miteinander Zeit verbringen zu müssen. Dabei war man diesen Urlaub ja mit dem Vorsatz angegangen, etwas Neues zu erleben und möglichst wenig Kontakt zum Alltag zu halten.

Welche kuriosen Erfahrungen hast du mit Zufallstreffen im Ausland gemacht? Und wie hast du dann reagiert? Seid ihr sofort etwas trinken gegangen? Oder war das Treffen nach einem peinlichen "Ach, du auch hier?" schnell wieder vorbei?

Text: charlotte-haunhorst - Bild: photocase.com / stm

  • teilen
  • schließen