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Zeigt her eure Essgewohnheit

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Samstagnacht hatte ich vielleicht ein paar Bierchen zu viel. Am nächsten Morgen verdamme ich einen Freund und seine ansteckend enthusiastischen Rufe nach Jägermeister. Brennende Augen, trockene Kehle, wummernder Kopf. Das unstillbare Verlangen nach Wasser verwandelt sich später in ein ganz anderes "craving" - ich will essen, und zwar Gurken mit Frischkäse und Honig.

Ich sitze also am Katersonntag völlig fertig am Tisch und stopfe diese Gürkchen in mich rein und ergötze mich an der Perversität dieses Verlangens - scheiße, bin ich jetzt schwanger? Mit ernüchterndem Nicken erinnere ich mich an die vergangenen sexlosen Monate. Bei X-Faktor habe ich mal gesehen, dass ein Mädchen von Oktopus-Eiern im Wasser schwanger wurde. War die Geschichte wahr oder falsch? Bestimmt falsch. Trotzdem überlege ich schwitzend wann ich das letzte mal im See war. Fischbabies.

Nein, das ist natürlich Quatsch, ich kenne mich ja, und ihr kennt euch und eure ungewöhnlichen Essgewohnheiten sicher auch. Oder Essgewohnheiten im Allgemeinen. Denn was für einen selbst "normal" zu sein scheint, finden Andere manchmal ziemlich widerlich.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Meine neue Vorliebe für Gurken mit Frischkäse und Honig ist aber kein Kater-Impuls. Ich erinnere mich plötzlich doch an etliche Momente unerklärlichen Verlangens, in denen ich diese Geschmacksexplosion ausprobiert habe. Es gibt aber auch andere Essgewohnheiten, die ich zum Beispiel der Esskultur meiner Eltern verdanke.

Als Kind verkaufte mir meine Mutter jahrelang Milch mit Nudeln und Zucker als das exklusive Dessert, das ich nur bekomme wenn ich anständig bin. Um angeblich mein Immunsystem zu stärken, gab mir mein Vater als Kind Brotsuppe: Milch, getrocknetes Brot und Knoblauch. Dabei waren wir nicht arm. Meine Eltern fanden das lecker. Ich jetzt auch.

Essgewohnheiten sind ebenso ein anregendes Thema für nette Runden mit Freunden. Marie isst Nutella mit Leberwurst, Ole lieber Erdnussbutter mit Gurken - ab und an brechen alle in schallendes Gelächter aus, man hört "Ihhh", "Was? Echt? Eklig" oder vielleicht "Ja, das schmeckt geil". Wir möchten mit euch so eine gesellige Runde eröffnen.

Welche Essgewohnheiten habt ihr? Welche davon empfindet ihr selbst als "normal", stoßen aber bei anderen auf Ausrufe des Ekels? Welche Gewohnheiten stammen noch aus eurer Kindheit? Und habt ihr vielleicht sogar eine neue Geschmackskreation zur Gewohnheit gemacht, die ihr unbedingt empfehlen möchtet?


Text: andrea-wieczorek - Foto: boing / photocase.com

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