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Zeig mir deinen Arm, dann lege ich dich flach! Der Sex-Code-Ticker

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Dank unserer Dauer-Vernetzung erreichen uns Trends regelmäßig zunächst als reine Nachrichten-Trends, bevor sie überhaupt selber richtig ankommen. Oder das eben auch versäumen. Im Falle der Sex-Armbändchen jedenfalls, reichten vielen Zeitungen und Online-Diensten ein paar vage Meldungen aus Brasilien und den USA, um die Ausrufezeichen zu wetzen und in üppig bebilderten Artikeln einen Pausenhof-Skandal zu wittern. Dabei hat sich das angebliche Trend-Spiel mit verschieden gefärbten Armbändern hier noch nicht wirklich durchgesetzt. Die sonst sehr umfassend informierte Antwort-Community des Portals „Gute Frage.net“ bietet jedenfalls den paar verirrten Deutschen kaum Rat, wenn es um Lösungen für hiesige Bezugsquellen der „Jelly Bracelets“ geht oder darum, was es mit den Bedeutungen dieser einfachen Gummibänder auf sich hat. Denn zu diesem pupertär-bunten Schmuck, der in den USA auch von Teeniestars wie Miley Cyrus getragen wird, gibt es eine obszöne Metaebene, welche die doppelten Bänder für ihre Träger, die Eltern und die Medien doppelt interessant macht. Die jeweilige Farbe soll den Grad der sexuellen Bereitschaft ihrer Trägerinnen signalisieren, abgestuft von Umarmung bis zum Analsex. Damit nicht genug – die Legende behauptet weiter, dass diese erotische Leistung von demjenigen eingefordert werden darf, der eines der beiden verschlungenen Bänder abreißen („snappen“) kann. Das gleiche Bracelet-Phänomen gab es vor einigen Jahren schon mal in Großbritannien und wurde jetzt zunächst bei Jugendlichen in Brasilien wieder populär. Auf facebook haben die, in diesem Zusammenhang auch „shag bands“ genannten, doppeldeutigen Bänder heute bereits mehr als 100.000 Fans. Obwohl nicht ganz klar ist, ob wirklich jemand das Code-Spiel dazu mitspielt oder ob nur die reine Vorstellung schon die Begeisterung anheizt. Das Gejohle in den Schulfluren jedenfalls kann man sich vorstellen, allerdings soll in Brasilien auf Grundlage der Sex-Symbolik auch schon eine Vergewaltigung geschehen sein. Dass Prinzip eines anrüchigen Codes ist nicht neu – ganz früher hatten die M&M-Farben irgendwelche Bedeutungen, dann kursierte eine Zeitlang in den Schulen ein Flirt-Code, bei dem etwa der Satz „Schönes Wetter heute.“ eine ganz andere Bedeutung hatte. Darüber hinaus maß und misst man der Platzierung von Ohrsteckern und der Farbe von Schnürsenkeln traditionell heimliche Botschaften bei. Welche Codes aus dem Alltagsleben kannst du lesen, an welche Zeichen glaubst du? Wie findest du die heißen Armbänder und den damit verbundenen Sex-Code? Wie signalisierst du eigentlich so deine sexuellen Angebote? Und welches Signal hat man bei dir schon mal gründlich missverstanden?

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