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"Maria und Josef im Ghetto des Geldes" lautet der Titel eines lesenswerten Textes in der Wochenzeitung Die Zeit von vergangener Woche, der nun auch online nachzulesen ist. Ein Redakteur und eine Schauspielerin verkleiden sich als Obdachlose und reisen in den Taunus, genauer nach Königstein und Kronberg, wo jene wohnen, die in der Bankenstadt Frankfurt am Main ihr Geld verdienen und die man wohl als wohlhabend bezeichnen kann. Seltsamerweise überrascht den Leser das Ergebnis dieses Selbstversuches nicht. Kennt man das nicht aus allen reichen Vierteln in Städten auf der ganzen Welt? Überwachungskameras, Bewegungsmelder, wenige Menschen auf den Straßen. Wer dort um Geld und Herberge nachfragt, muss vielleicht zwangsläufig auf Ablehnung stoßen, oder? So geschieht es zumindest, bis auf wenige Ausnahmen, auch dem Redakteur und der Schauspielerin. Selbst bei einer Charity-Veranstaltung reagiert man mehr irritiert als hilfsbereit auf die Ankunft jener, die gerade wirklich Hilfe brauchen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Was meinst du: Ist das der Beweis dafür, dass Charity-Aktionen manchmal sehr wohlfeil sind? Dass es seltsam ist, wenn sich in reichen Ländern reiche Menschen versammeln, um ihren Ablass zu leisten und dann vor echter Armut die Augen schließen? Oder ist die Skepsis, die viele den beiden Obdachlosen entgegen bringen eher normal? Kommt sie dir bekannt vor? Oder reagierst du auf Notstand und Hilfesuche so, wie man es sich wünscht: Du bietest sofort ein Nachtquartier und auch jede weitere Hilfe an? Welche Erfahrungen hast du mit solcher direkter Hilfe gemacht?



Text: yvonne-gamringer - Foto: dapd

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