Aus aktuellen Anlass gibt es einen Ticker zu der Frage, wie nackt du im öffentlichen Raum sein möchtest?
fabian-fuchs
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Es gibt Künstler, bei denen funktioniert die Kunst eigentlich wie ein Wanderzirkus, sie reisen um die Welt und geben überall Vorstellungen. Bei Christo und Jean-Claude war es so, und bei Spencer Tunick ist es ähnlich. Der hat sich auf nackte Menschenmassen spezialisiert, die er auf Gletschern, in Parks, vor lokale Wahrzeichen oder in Parkhäuser aufstellt und dann Fotos macht, mit eben sehr vielen, sehr nackten Menschen drauf. Auf der ganze Welt hat Tunick dieses Mischung aus Massenperfomance, Flashmob und Shooting schon gemacht, jetzt ist München dran. Am 23. Juni sollen vor der Oper 1000 Freiwillige blank ziehen und damit für die nächste Tat Tunicks sorgen und die Neuinszenierung des Ring der Nibelungen flankieren. Über die Homepage der Oper kann man sich melden, wenn man Teil der Inszenierung sein will.
Alle Freiwilligen, die sich dafür nackt ins Stadtzentrum stellen, bekommen einen signierten Abzug des Bildes und haben damit was fürs Wohnzimmer, von dem man irgendwann noch den Enkeln sagen kann: „Das war die Oma, da war sie noch jung und nackt!“ Tatsächlich haben sich längst viel mehr als die erforderlichen 1000 Menschen angemeldet, Nackerte haben an der Isar eben Tradition. Hättest du auch mitgemacht? Aus Spaß, oder um Teil einer Kunstaktion zu sein? Würde dich das genieren oder wäre es in der Masse irgendwie egal? Oder würdest du dich eher für politische protestaktionen ausziehen? Wäre die Kunst ein gutes Argument gegen die Scham? Oder ist es egal ob politisch oder künstlerisch und es wäre das für dich ein Alptraum, selbst schutzlos auch noch umgeben von lauter Nackten ausharren zu müssen?