Der Aufhänger war eigentlich ein ganz anderer. Irgendwas mit Tieren, die in Filmen getötet werden, beziehungsweise einer App, die einen davor warnt. Aber das finde ich gerade nicht mehr und den Menschen, der’s erzählt hat, erreiche ich nicht. Was nicht weiter stört, weil David Duchovnys Porno-Konsum eh sehr viel spannender ist. Mehr auf den Punkt! Er funktioniert nämlich so:
Wenn er früher – das wird noch vor dem Internet gewesen sein – Lust auf Pornos verspürt habe, erzählte der Schauspieler dem Playboy vor ein paar Jahren, habe er sich in aller Regel drei Kassetten ausgeliehen und sich in denen erst mal grob orientiert: "I'd fast-forward to see what caught my eye and then I'd catalog it." Erst danach habe er richtig geguckt und zwar mit der Gewissheit, nur dann zu kommen, wenn gerade etwas zu sehen ist, das ihm auch gefällt.
Später, in kanadischen Hotelzimmern, in denen man sich zwar Filme leihen, aber nicht spulen konnte, habe er dann genau damit allerdings ein Problem gehabt, mit verschwitzten Herren-Ärschen in sehr unpassendem Moment: "In Vancouver I learned that beyond the initial commitment to the scene where I wanted to get off, I had no control over the moment I got off. Once you go over that edge to an orgasm, you can't pull back. So you give over and then you're at the mercy of the cuts – and all of a sudden you're looking at a guy's sweaty ass and you’re coming, and then you're thinking, ‚Oh my God, I'm questioning my sexuality, because that wasn't half bad’. That's my porn story from Canada."
Was nun zur Frage führt: Gibt es etwas, vor dem du beim Anschauen von Filmen gerne gewarnt würdest? Besondere Gewalt zum Beispiel? Oder dem Moment, in dem der irre Killer mit dem wahnsinnig großen Messer hinter dem Schrank hervorstürzt? Davor, dass Matthias Schweighöfer (hatte gestern Geburtstag) mitspielt und man’s vielleicht nicht gleich merkt, weil er als seine eigene Tante verkleidet ist? Oder Benno Führmann? Vielleicht auch vor besonders Rührseligem? Etwa vor der unerträglich herzzerfetzenden Szene aus "In einem Land vor unserer Zeit", in der die Mutter stirbt?
PS: Inzwischen hat der Kollege mit dem Tier-Link zurückgerufen. Eine Website war’s. Die heißt doesthedogdie.com und gibt für viele Filme an, ob ein Tier in ihnen verletzt wird, stirbt oder alle am Leben bleiben. Mit einer einfachen Hunde-Ampel. Sehr verständlich. Problem allerdings: Die Seite verrät nur, ob oder ob nicht. Über den Zeitpunkt schweigt sie sich aus. Manch einem wird das nicht genügen. Masturbation hin oder her.
Text: jakob-biazza - Foto: chriskuddl | ZWEISAM / photocase.com