Beim Arzt, beim Pendeln, beim Einloggen ins private Mailprogramm: Liest du die Boulevardmeldungen, die dir vorgebracht werden?
yvonne-gamringer
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Lady Gaga beim Bambi.
Ich bin mit einer Mailadresse bei web.de zu Hause. Das hat sich so ergeben. Früher hatte ich meinen Mailacoount bei Hotmail, der war dann aber irgendwie zu langsam und unelegant. Dann gab es die Zeit, in der alle nach web.de gezogen sind und ich bin mit. Dort ist es nicht falsch. Kann sein, dass mir ein paar Features abgehen. Aber ich nutze Features sowieso nicht, deswegen ist es mir egal, ob woanders mehr geboten wird. Was ich allerdings bei web.de im Übermaß bekomme, ist Boulevard-Rotz. Es wird immer schlimmer, vor dem Einloggen bleibe ich regelmäßig in ganz wüsten Meldungen hängen. Ich klicke sie nicht an, aber sie ziehen an meiner Aufmerksamkeit, dass es schon ein bisschen Mühe kostet, nicht nachzugeben. "Falsche Ärztin: Schönheits-OPs mit Zement". "Heidi Klum lässt blitzen". Und dann geht es wieder um Bauer sucht Frau. Die Dinge werden überhaupt immer boulevardesker. Der Bild-Zeitungschef Kai Diekmann lacht in Interviews immer über Leute, die ihm zu krassen Boulevard nachsagen. Er deutet dann auf andere Publikationen und sagt, dass es um ihn herum noch viel viel boulevardiger zugehe. Spiegel Online zum Beispiel kämpft mit dem Vorwurf, zu wenig nachrichtlich zu sein. Ob der Vorwurf gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen. Ein gewisses Maß Klatsch finde ich aber ganz dienlich, wenn man eine Webseite macht. Oder? Liest du Boulevard? Lesen wir in Wahrheit alle Boulevard, weil wir Freude daran haben, wenn das rein Menschliche verhandelt wird, also Beziehungen, Liebe, Sex? Entziehst du dich dem Klatsch?